verzinkte Karosserie?

  • Verzinkt wurden die garnicht, nur die verarbeiteten Bleche waren verzinkt. Also schon vor dem Rohbau.


    Meines Wissens nach sind die B4 genau so wie die B3 komplett aus verzinktem Stahlblech gebaut. Soweit ich weiß ist das bei allen danach nicht mehr zu 100% so.


    Und ja, klar können auch die rosten. Aber es dauert halt viel länger. Wobei ich sagen muss, dass mein B4 0,0 Rost an der Karosse hat.


    Gruß Steffen

  • Ich habe an der b4 karosse einige Versteckte stellen gefunden. Einmal unter der einstiegsleiste vorne und einmal (richtig schlimm) hinten unter der radhausschale in der sicke radlauf und dem blech, das dort mit "hinkommt" (keine ahnung wie das heißt). Da sollte man wirklich mal unter die dichtmasse schauen.


    Bei den avants soll die heckklappe nicht verzinkt sein. Ob da was dran ist, weiß ich nicht genau. Könnte aber hinkommen, weil die immer krass faulen.

  • Ich kann Steffen nur zustimmen, meine Rosten (fast) auch nicht.


    Kritisch sind:
    -Unfallschäden welche die Verzinkung beschädigen
    -Steinschläge durch die Zinkschicht
    -die Kunststoffschalen der vorderen Kotflügel welche gerne die Zinkschickt oben durchreiben.


    Ansonsten eine Danke an Audi für solch schöne Autos...

  • Verzinkt wurden die garnicht, nur die verarbeiteten Bleche waren verzinkt. Also schon vor dem Rohbau.


    Jein. Es wurden zwar verzinkte Bleche für die Blechteile genutzt, die gesammte fertige Karrosse wurde nach dem schweißen jedoch nochmal galvanisch verzinkt. Ansonsten würden die Buden an den Schweißpunkten schon lange vor sich hin gammeln. ;)

  • bei unserm avant gammeln sämtliche schweisspunkte am unterboden,auch stellen an denen bleche überlappen sehen nicht wirklich gut aus :hmm:


    wird jetzt halt auch 20 jahre alt,die beiden älteren (1990/92) sehen da aber wesentlich frischer aus

  • Hallo,


    die Rohkarosse wurde doch komplett getaucht. :?:
    Anbauteile sind aus verzinktem Blech.
    Es kann natürlich ein Unfallschaden vorliegen und falls dies nicht ordnungsgemäß repariert wurde gehts da natürlich schneller los.
    Es kommt meiner Meinung auch viel drauf an wo ein Fahrzeug bewegt wird.
    Es ist wohl schon ein Unterschied ob im Norden Deutschlands oder im tiefsten Bayern bei Salz und Schnee ein Audi bewegt wird. :whistling:


    Mein Vater sein B3 war damals mit 19 Jahren komplett rostfrei, obwohl der nur Wasser sah wenns regnete...
    Dagegen habe ich schon B4 gesehen die am Schweller und an den Radläufen komplett vergammelt waren.

  • Wisst ihr, was ein Opfermetall ist ? Das ist das Zn für das Fe des Stahls. Ist diese Opferschicht aufgebraucht, fängt der Stahl das Rosten an. Wie lange das dauert, dass weiß keiner so genau, weil das von den Umgebungsbedingungen abhängt. Aber was man sieht ist, ist das Zn mal weg, geht der Rost dann meist richtig böse los, denn das Verzinken war auch das Alibi dafür, besonders billiges Blech verwenden zu können (bei VW dank Lopez). Und ich habe bei meiner Besichtigung richtig böse faulende Exemplare gesehen, das aber eben an Stellen, die man nicht auf den ersten Blick sieht, auch das ist das heimtückische daran.

  • Dir ist schon klar, dass Lopez erst 1993 zu VW kam und da der B4 schon lange in Serie lief? Billiges Blech... so ein Unsinn. Die haben damals im Typ 89 nach einer Lösung gesucht dem Rost den gar aus zu machen und das sicher nicht um dann schlechteres Blech verwenden zu können. Allerdings sieht man die Folgen von Lopez bei C4 / A6 Motorhauben und anderen Anbauteilen.


    Mal davon abgesehen, wäre es mir neu dass die ganzen Karossen nochmal verzinkt wurden. Ich kenne nur die KTL Lackierung, die auch heute noch durchgeführt wird und die ist aber nicht zum verzinken.



    Gruß Steffen

  • Also ich habe definitiv mal in einem Filmbeitrag von Audi gesehen das die blanke Rohkarosse eines B3 in ein Zinkbad getaucht wurde.
    Sogar die letzen Urquattros waren zumindest teilverzinkt. Ich hab da bei meinem alten uri unterm radkasten die Schutzschicht abgemacht, der war drunter richtig schön silber, bzw. zinkfarben. :thumbup:
    Ab wann jedoch Audi ganeu begann dies so zu machen ist wohl nicht bekannt.

  • ich habe mal gehört,... ^^



    ...dass nicht schlechteres blech verwendet wurde,sondern materialdicken dünner



    das die verzinkung kein garant für ewiges leben is,beweist unser avant ganz gut


    die behauptung,dass sie auch beschädigtes metall schützt aber auch :wacko:


    ich hab vor jahren mal ne delle in den kotflügel gehauen & das sieht immer noch so aus,als wärs erst gestern gewesen :whistling:

  • So lange die Zinkschicht in sich geschlossen ist, löst sich diese auch nicht auf. Erst wenn es zu Kratzern, Verunreinigungen o.ä. im Blech kommt, so dass der Stahl offen liegt, opfert sich das Zink um den Stahl zu schützen, da sich erst dann ein galvanisches Element bilden kann.
    Es kommt schlusendlich auf viele Faktoren an. Wie lange und mit welchen Strömen wurde die Karrosse verzinkt, wie gut war die Karrosse entfettet etc. pp. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass aus Kostengründen die Verzinkung im Laufe der Produktionsjahre, sagen wir mal, "beschleunigt" wurde.

  • Ich lese hier viele schöne Wahrheiten, Halbwahrheiten und über Jahrzehnte kolpierten Unsinn. Über den Effekt von Zink als Opferanaode siehe die Beiträge von albert_10v und Scouter.


    Die Bleche wurden und werden auf sogenannten Coils (Bandstahlrollen) angeliefert, sind üblicherweise gefettet, werden auf das benötigte Maß gestanzt/geschnitten, in Form gepresst und zur Karosserie verschweißt. Danach werden mehrere Tauchbäder durchlaufen, wobei in einem davon die Verzinkung statt findet - Stichwort Elektrophorese. Den Abschluss bildet der Lackaufbau. Aus Umwelt- und Kostengründen sowie der Möglichkeit anderweitig einen Langzeitrostschutz zu erreichen, wird heute häufig auf eine komplette Karosserieverzinkung verzichtet.


    Das starke Rosten der Fahrzeuge bis in die 70er Jahre hinein war meist der Beimischung eines zu hohen Schrottanteils geschuldet. Ja, Recycling kann auch seine Tücken haben, wenn man die Auswirkungen gewisser Mischungsverhältnisse aus alten und neuem Material nicht ausreichend erforscht hat.
    Das viele Fahrzeuge in den 1990er bis in die 2000er rosteten hatte u. a. wieder mit einer fehlenden Langzeiterfahrung zu tun, nämlich der mit wasserlöslichen Lacken.
    Ein weiterer Effekt liegt in der Blechverarbeitung, nämlich den sogenannten Schnittkanten der Bleche. Hier zeigt sich noch heute bei VW und Audi die hohe Fertigungsqualität seiner Produkte aus den 80ern und 90ern. Wenn wir uns auf den Straßen so umschauen, sehe ich nicht wenige Golf 2 aber kaum Kadett E.


    Dass ein Fahrzeug nach 20 oder 30 Jahren trotz Verzinkung rostet, sollte nun wirklich nicht überraschen, zumindestens wenn dieses nicht nur in einer wohl klimatiserten Umgebung stand sondern 12 Monate im Jahr auf allen Starßen bewegt wurde. Salz, Steinschläge, Partkrempler, das unsanfte Aufsetzen der Karosserie, versteckte nicht instandgesetzte Unfallschäden jeglicher Art, alles mögliche Ursachen für Rostentwicklung. Aus einem feinem Kapillarriss in der Lackstruktur, der kaum sichtbaren Beschädigung der Karosserieoberfläche wird halt irgendwann ein kleiner Rostpunkt und in Folge eine Durchrostung. Regelmäßige Pflege, Hohlraumkonservierung usw. helfen.


    Was das Thema Lopez angeht, darf man dem Mann einiges ankreiden, Beschaffenheit, Struktur und Schutz der Karosserie definitiv nicht, auch wenn er für die Sparte Produktionsoptimierung und Beschaffung verantwortlich war. Er hat eher die Produktionskosten und damit leider auch die Qualität durch ein extrem hartes Preismanagement gegenüber den Zulieferern optimiert. Um zu den geforderten Konditionen liefern zu können, wurde dann z. B. an Materialien und -stärken der zugelieferten Komponenten optimiert. Nennen wir es eine sich selbsterfüllende Prophezeiung in Form einer kostentechnischen Sollbruchstelle.

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