Benzingeruch im Innenraum / Tankentlüftung - Audi Coupe Quattro B3 T89Q

Nabend zusammen,

da ich das lange Wochenende Mal wieder für die Fuhrparkpflege nutzen möchte, will ich mich nun Mal einem lästigen Thema annehmen, was mich schon seit dem Kauf begleitet:

Der Benzingeruch im Innenraum...

Also erstmal die Forensuche und "Dr. Google" bemüht - und siehe da: Ich bin nicht alleine... Es gibt hier mehrere Threads in verschiedenen Foren, wo schon ein paar Betroffene zusammengekommen sind und sich dem Thema angenommen haben...

Und alle Threads dazu sind mehr oder weniger gleich: Es wird zwei Seiten philosophiert, dann kommt ein "das war es nicht.... ich probiere mal dies oder jenes" und das Thema bleibt einfach offen... Kein "das war das Problem" oder irgendetwas konkretes.....

Also entweder haben alle Leute entnervt aufgegeben - oder sie haben die Lösung gefunden und sind zu ewigem Schweigen verdammt....

Lange Rede - kurzer Sinn:

Fahrzeug: Audi Coupe Quattro - Typ 89 / B3 - 7a 20V Motor

Problem: Der Wagen stinkt im Innenraum nach Sprit - und auch nur im Innenraum - je nach Temperatur mal mehr, mal weniger... Optisch ist nichts zu erkennen - auch kein Pfütze.

Infos: (bevor wir hier erstmal Grundlagenforschung betreiben): Wir haben ein System bestehend aus Tank, Expansionsbehälter mit Ventil, Entlüfterventil, Taktventil und Aktivkohlebehälter... Bilder dazu im Anhang. Und ja, hab auch ein Zischen beim Öffnen des Tankdeckels -> aber das haben wohl eigentlich fast alle (???)...

Frage:

1) Wer hatte schon selbst dieses Problem und konnte es erfolgreich lösen? Und vor allem: Was war die Lösung?

2) Wo genau sitzt der Expansionsbehälter / Entlüfterventil und wie kommt man am Besten dran?

Also mir ist auch klar, dass bei einem 31 Jahre alten Auto jeder Schlauch, jede Dichtung und jedes Plastikgehäuse porös und undicht sein könnte... Und natürlich kann man in stundenlanger Sisyphus-Arbeit sich zu den untiefen des Tanks vorkämpfen, alles anschauen und ohne Ergebnis wieder zusammenbauen..... Das wäre dann "Plan B" Aber wir haben hier einige Leute, die genau das gleiche Phänomen hatten - und da liegt logischerweise die Vermutung nahe, dass es auch die gleiche Ursache war.... Oder das wir die Ursachen vielleicht auf 1,2,3 Problemstellen eingrenzen können...

Wäre super dankbar, wenn wir hier die Fehlersuche gemeinsam beschleunigen könnten

Viele Grüße, vielen Dank und schon Mal ein schönes Feiertagswochenende....

Palle

Zitat von Flaps

Sorry, du kommst mir recht arrogant rüber. Ich mag dir keinen Rat geben!

Ok - musst du ja auch nicht
Sollte aber nicht arrogant rüber kommen - wollte damit eigentlich nur mit ein bischen Sarkasmus mein Anliegen etwas präzisieren und signalisieren, dass ich mich damit schon ein wenig beschäftigt habe....
Vielleicht war ich auch zu viel auf MT unterwegs, wo man z.B. nach einem Servobehälter fragt und dann erstmal 5 Seiten "Öldiskussionen" bekommt - aber keine Antwort auf die Frage.... Aber hey, muss ja nicht jedem gefallen

Schonmal ein Danke an euch für die Tipps..... Ich werde morgen Mal die genannten Stellen prüfen und berichten.

Soooo ich habe mich dann heute der Sache mal angenommen - und direkt mehrere Problemchen gefunden. Sollte dies nicht die Lösung gewesen sein und ich weiter machen, dann berichte ich.....

Erstmal in der (kühlen) Garage angekommen: Kein Spritgeruch.

Da ich aber noch ein kleines Problem mit der Auspuffbefestigung hatte, habe ich dann vor der Arbeit noch eine kleine Tour zu einem Kollegen erledigt und als ich wieder nach ca. 20km im warmen Wetter in der Halle angekommen bin, habe ich angefangen die rechte Kofferaumverkleidung auszubauen und bewusst dabei "geschnüffelt" -> jaaa er hat wieder angefangen zu Müffeln und dem Riecher nach auch aus der Richtung Expansionstank....

Als mir dann die Leitungen des Expansionsbehälter anschaut habe, habe ich die ersten Probleme auch schon gefunden.

1) Offensichtliche "Austrittsstelle" am Anschluss der Leitung zum Tank -> hier war der Lack bereits ziemlich aufgeweicht und das ganze auch minimal feucht.

2) Neben den originalen Ohrschellen befanden sich an manchen Schläuchen diese "Wald-und-Wiesen" Schlauchschellen -> der Kram gehört da nicht hin.

Also erstmal die Schelle am Tankanschluss losgedreht und da war ordentlich Druck aufm Kessel... Min 3-4 Sekunden ist hier zischend und deutlich spürbar "Benzingas" ausgetreten.... Bedeutet also: Wir haben Druck, der eigentlich so nicht sein sollte.... Und die Schlauchschelle war auchnoch komplett "überdreht" und somit defekt....

Nächster Schritt: Anschluss vom Expansionsbehälterventil in Richtung Aktivkohlebehälter abgeschraubt (wieder falsche Schelle) und "reingepustet" -> war frei -> also das Ventil nach dem Behälter öffnet korrekt und Gase könnten in Richtung Aktivkohlebehälter.

Nun habe ich dann noch die Leitung vom Expansionsbehälter zum Tankstutzen abgeschraubt und danach das Deckelventil des Expansionsbehälters ausgebaut (geht ohne Ausbau des Behälter und ist mit einem Bajonett-Verschluss). Danach mir das Teil mal angeschaut -> ist ja nix kompliziertes...

1) Vom Expansionskammer zum Anschluss in Richtung Aktivkohlebehälter gibt es eine große Metallkugel, die vermutlich das Austreten von Kraftstoff in Richtung Aktivkohlebehälter verhindern soll.

2) Vom Tankanschluss in Richtung Expansionstank gibt es ein Gummiplättchen / Membran, die bei Druck oder Überlauf den Druck / Kraftstoff in den Expansionstank ableiten soll...

Also was nun? Richtig: Funktionstest mittels "pusten"... Und tatsächlich: Ich weiß nicht mehr bei welchem weg, aber bei einem ließ sich nur mit Kraft hereinpusten - dann machte es kurz "plopp" und schon ließ es sich "vernünftig" pusten. Zur Sicherheit natürlich alles nochmal angeschaut: Membran öffnet und schließt korrekt... Kugelabsperrung arbeitet auch richtig -> also würde ich behaupten irgendetwas war "verklebt" und nun funktioniert es wieder, wie es gedacht ist.....

Habe danach alles wieder ordentlich zusammengebaut, die "Bastelschellen" durch anständige Spannbackenschellen ersetzt.

Somit erstes Fazit:
1) Druck im Tank hat sich den Weg des geringsten Widerstandes gesucht -> das war der Schlauchanschluss mit der defekten Schelle.

2) Es hätte sich ja eigentlich erst gar nicht so ein hoher Druck aufbauen dürfen -> da war das Deckelventil des Expansionstank wohl auch "verklebt" und hat dadurch nicht korrekt gearbeitet - denn sonst wäre der Druck durch den freien Weg in Richtung Aktivkohlebehälter entwichen....

Ich werde natürlich das ganze weiter beobachten und berichten - aber ich denke, dass es passen sollte.

Für die "Nachschrauber":

- Außer den rechten Kofferraumteppich muss nix ausgebaut werden.

- Der Expansionstank sitzt direkt vor dem Kraftstoffeinfüllrohr auf gleicher Höhe.

- Der Deckel des Expansionstank lässt sich ohne Ausbau des Expanisonstanks und ohne Werkzeugeinsatz öffnen -> "Bajonett-Verschluss.

- Hier auch dann den O-Ring des Deckels ordentlich einsetzen und vorher prüfen.

- "1€ Schellen" haben nix am Auto zu suchen -> Ohrschellen oder noch besser Spannbackenschellen verwenden.

- Die Entlüftung funktioniert nur mit einem gewissen Druck - soll heißen, das fürs öffnen des Ventils nach dem Expansionstank und auch vom Tank(rohr) in den Expansionstank auch bei korrekter Funktion ein kleiner Druck da sein muss, damit die Ventile / Membrane öffnen. -> heißt: Wenn ein Schlauchanschluss mit geringerem Druck "undicht" wird, als das Ventil und die Membran öffnen, dann entweicht der Druck natürlich durch den Schlauchanschluss und nicht durch die Entlüftung. Hängt ein Ventil, dann sucht sich der Druck natürlich auch den geringsten Widerstand... Somit ist auch ein leichtes "zischen" beim Öffnen des Tankdeckels normal -> sofern der Druck im Tank eben noch geringer war, als der "Öffnungsdruck" der Ventile....

Ich hoffe das es mein Problem gelöst hat und euch auch weiterhelfen könnte -> ihr bekommt auch noch ein Bild angehangen....

Gruß
Palle

.... Also leider scheint das Problem wohl immer noch da zu sein ... Und ich hab irgendwie keine Idee, was ich hier noch sinnvoll prüfen kann.... Vielleicht sonst noch jemand eine Idee?