zwei Automatik B3 im direkten Vergleich - etwas ist faul am Getriebe...*Ölwechsel Pics*

  • Moin!


    Ich habe hier ein Problem.


    Ich fahre seit 10 Jahren einen B3 Automatik. Das 3-Stufen Getriebe macht nun trotz sehr guter, penibler Pflege nach Vorgabe langsam Lagergeräusche. Daher wollte ich vorbereitet sein und habe mir den gleichen Wagen nochmal sehr günstig gekauft, damit ich das Getriebe dort rausholen kann und es in der Hinterhand habe, wenn das meines eigenen Audis streikt.


    Ich habe schon beim überführen gemerkt, das das Drehzahl/Geschwindigkeitsniveau in der 3. Stufe anders ist als bei meinem (zu hoch), und auch der Drehzahlabfall beim schalten in die 3.Stufe viel zu gering ist.
    Es fühlt sich an, als ob die 3.Stufe zwar geschaltet wird (hört man) aber als wenn sie nicht "richtig", nicht "komplett" geschaltet wurde. Ich dachte erst, das sie vielleicht gar nicht reingegangen ist, allerdings schaltet er bei stärkerem beschleunigen dann auch wieder zurück, wie es auch sein soll, und schaltet beim gaswegnehmen auch wieder hoch. Also gehe ich mal davon aus, das er beim beschleunigen auch wirklich von der 3. in die 2. Stufe geht (und nicht in die 1.) und somit die 3. Fahrstufe wohl auch wirklich anliegt.


    Ich habe hier mal einen direkten Vergleich meiner beiden Audis gemacht. Gleiche Strecke, gleiche Temp, gleiche Last (Gaspedalstellung - sehr langsam, sehr wenig Gas). Auch Motoren und alles sind identisch.


    Hier mal mein eigener Audi 239.000km:
    https://youtu.be/B7kTN9gIzgM


    In die 2. Stufe bei 2.580rpm -> fällt auf 2.250rpm (Abfall 330)
    In die 3. Stufe bei 2.780rpm -> fällt auf 2.580rpm (Abfall 200)
    Bei etwa 100km/h -> 2.800rpm
    Bei etwa 60km/h -> 1.500rpm
    Der Tacho läuft stark vor. Etwa 9km/h.



    Der "neue" Audi 154.000km:
    https://youtu.be/Xf1AHZRVcPw


    In die 2. Stufe bei 2.550rpm -> fällt auf 2.250rpm (Abfall 300)
    In die 3. Stufe bei 2.400rpm -> fällt auf 2.380rpm (Abfall 20)
    Bei etwa 100km/h -> 3.450rpm
    Bei etwa 60km/h -> 2.000rpm
    Der Tacho läuft relativ genau.


    Was auffällt:
    Beim neuen Audi ist kaum ein Abfall beim schalten in die 3. Fahrstufe zu bemerken. 20rpm. Und das Drehzahlniveau liegt bei den geschwindigkeiten im Vergleich zum anderen Audi sehr viel höher. Bei 100km/h fast 650rpm mehr.


    Ich habe die Tachos zwar noch nicht untereinander getauscht, mache ich aber noch. Allerdings ist der Leerlauf nahezu identisch und auch die 2. Fahrstufe ist identisch. Somit denke ich, das es nicht am DZM liegt, Man merkt ja auch, das kaum ein Abfall in der 3. Fahrstufe auftritt.


    Mich würde mal interessieren, wie es bei anderen B3 Automaten aussieht und ob jemand, der die Automaten sehr gut kennt, eine Idee hat, was exakt hier im Getriebe Schaden genommen hat, was sich so entsprechend auswirkt.
    Ich habe noch nicht grossartig weiter geprüft, nur kurz Diff Öl gecheckt...musste nur 50ml reinfüllen da lief es schon wieder raus und Getriebeölstand unter korrekten Prüfbedingungen nach Vorgabe war auch soweit in Ordnung (nicht zu viel und nicht zu wenig(, Getriebeöl sah nicht schwarz aus und roch nicht auffällig.


    Danke und Gruß
    Ben.

  • hmm wenn du tatsächlich am neuen Audi schlupf im Getriebe hast merkst das ja ziemlich direkt am TopSpeed, da müsste der "defekte" deutlich langsamer sein weil der irgendwann an Begrenzer kommt. So könntest du das eindeutig feststellen..


    Vielleicht hast du beim neuen auch einen defekten/verschlissenen Wandler, und dieser wirkt sich in Fahrstufe 3 am stärksten aus, weil hier die größten Drehmomente bei gemässigter Fahrweise vom Motor ans Getriebe übertragen werden.
    Ansonsten schaltstufenabhängig könnte ich mir nur vorstellen, dass das Bremsband rutscht. Das ist aber unwarscheinlich, sollte das wirklich rutschen wäre es nach wenigen Kilometern ganz im eimer und die 3. Fahrstufe würde nicht mehr funktionieren.


    Ich Tippe auf schlechtes Öl (Warungsstau) oder einen defekten Wandler.

  • Hi Steff! :)


    Ich bin gerade schon mit Heiko Lö aus Ga am schreiben, der ist ja nen Ü50 Automatik Experte für die alten 3-Gang Automaten.


    Du wirst lachen, Wandlerschlupf war auch mein erster Gedanke. Es ist halt alles etwas mysteriös. Schlupf als solches, also das die Drehzahl beim schalten kurz hochgeht, oder das er hängt, oder sie stehen bleibt, hat er zum Beispiel ja eigentlich gar nicht. Also falls Du das jetzt mit "Schlupf" meinst :D
    (Oder meinst Du, das er halt "schlupfbedingt" drehzahlmäßig zu weit "vorläuft" ?) Ich kenne Wandlerschlupf aus meiner Lehrzeit jetzt nur als zu hohes drehen zwischen den Schaltstufen, bevor die nächste Schaltstufe "reingeht" und das er halt wie "leer" dreht, also verharrt und der Wagen bei der Drehzahl halt weiter beschleunigt. ^^ Zu lange her...
    Er geht auch "Vorwärts", also es ist nicht so, das er bei der Drehzahl festhängt; eher andersherum. Er beschleunigt auch schon ganz schön und auch nicht anders als mein alter Audi.


    Was ich jetzt, da ich ihn ja jetzt öfters fahre, noch bemerkt habe: Er schaltet definitiv die Stufen zumindest rein. Wenn ich bewusst die 2-Stufe einlege, dreht er auch noch viel höher, als in der 3. - also wird die 3. Stufe auch wirklich "drin" sein.


    Typische Rückwärtsgangprobleme konnte ich bisher auch nicht feststellen - die sich ja sonst öfters mal gleich mit bemerkbar machen. Es ruckelt auch nicht und schaltet auch lautlos.
    Das einzige was mir auffällt ist, das wenn er kalt ist, und nur morgens und nur beim ersten mal, er kurz vor dem schalten in die 3.Stufe (einige hundert rpm vorher) ein ganz ganz leichtes filigranes bocken zu spüren ist. Es ist kaum bemerkbar, aber da ich sehr empfindlich und aufmerksam bin, nehme ich es wahr. Es ist nur beim ersten schalten (aber vorher) in den 3. wenn er kalt ist. Danach nicht mehr. Könnte aber auch am Motor liegen.
    Ansonsten kann ich den Drehzahlabfall im dritten noch beeinflussen, wenn ich die Gaspedalstellung kurz vorm schalten in den 3. etwas reduziere. Dann ist der Drehzahlabfall zumindest höher und nicht nur so 20rpm, wie im Video bei etwas mehr Gas..
    Was ich mir eventuell noch einbilde ist, das wenn ich (egal in welcher Fahrstufe) beim normalen fahren ganz vom Gas gehe, die Drehzahl nicht so weit runter fällt, wie bei meinem anderen Audi. Dort fällt die Drehzahl, meine ich, stärker ab, wenn ich einfach so vom Gas gehe (Er ist jetzt im Sommerschlaf, kann das gerade nicht mehr vergleichen).
    Kickdown funktioniert. Und bei Vollast (ohne Kickdown) schaltet er auch runter.


    Er schaltet bei "Schleichfahrt" auch schön hoch, wie es sich gehört. Auch die Schaltpunkte beim normalen fahren sind im Normalbereich. Die Festbremsdrehzhal möchte ich jetzt ungern prüfen - ist ja doch eine hohe Belastung.


    Also das ist alles recht kurios....aber es kann trotzdem was nicht stimmen. Denn er dreht bei 140 bald an die 5000...das KANN nicht sein. Dahingehend haste mit Sicherheit recht...bevor der 180 erreicht, würde der DZM die Redline hinter sich lassen :D
    Vom schalten an sich her (bis auf die Sache, das er unter etwas erhöhter Gaspedalstellung beim schalten in die 3. Stufe irgendwie zu wenig Drehzahlabfall hat) würde ich sagen er fährt normal, WENN das Drezahlniveau nicht so hoch wäre :D


    Am WE werde ich erstmal nach Vorgabe das Getriebeöl wechseln bzw. kann ich noch nen Spülgerät bekommen. Es nutzt ja nicht viel, wenn ich nur das bisschen aus der Wanne raushole und der Wandler noch randvoll ist. Und 10 mal hintereinander Öl wechseln um einen einzigen Flüssigkeitsaustausch hinzubekommen ist ja auch etwas unwirtschaftlich :D
    Ist der Bowdenzug am Getriebe eigentlich nur für die Kickdown Schaltung? Oder bekommt das Getriebe über genau diesen Bowdenzug auch die Laststellung mitgeteilt? (An den paar rein mechanischen Automaten, an denen ich früher in der Firma geschraubt habe, war zumindest immer nochmal ´nen extra Seilzug für die Gaspedalstellung, oder halt ne U-Druck Dose dran). Ich werde ihn nämlich beim Ölwechsel gleich nochmal nach RLF einstellen (2mm vor Anschlag sollen es wohl sein). Nur wenn der eh nur für die Kickdown Stellung ist, dürfte das ja nicht mit dem "Problem" zusammenhängen, was vermutlich anders wäre, wenn darüber natürlich auch die Laststellungen laufen (Ich hätte es ja mal getestet, aber momentan habe ich keinen hier, der mal am Gaszug zieht, während ich unten kontrolliere, ob sich am Seilzug des Getriebes was tut :D )


    Alles komisch :D
    Mal schauen, was Heiko Lö noch für Ideen hat, gerade was den ganzen Kram wegen Schieberkasten, Kolben, Fliehkraftregler und den ganzen tausenden Kleinkram im Automaten betrifft... :D


    Grüße
    Ben

  • Ich kenne die beschriebenen Automatikgetriebe nicht und meine Erfahrung beschränkt sich auf in Opel Modellen verwendete Automatikgetriebe, aber wir sollten uns vor Augen führen, dass wir es mit über 25 Jahre alten Systemen zu tun haben. Im optimalen Fall haben diese meist nur Öl- und Filterwechsel erfahren sowie die Erneuerung des oder der Wellendichtringe. Der Ölwechsel incl. der Spülung des Automaten kann helfen, auf Dauer wird trotzdem eine größere Wartung anstehen. Natürlich kann man neben den aufgezählten Arbeiten auch noch (und sofern bei diesen Automaten vorhanden) die außenliegende Undruckschläuche samt Dose nebst ebenfalls von Außen zugänglichen Ventilen überprüfen.

  • Bei alten Automatikgetrieben gibt es mir zuviele Bereiche, über die man nachdenken müsste und philosophieren kann. ;) Ich fand schon beeiendruckend, was ein Service bei ZF bei einem Automaten mit Dauerfüllung für Auswirkungen hatte. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Übertrage ich dies nun auf Deine Automatik, dann werden neben einem Ölwechsel mit Spülung usw. halt ein paar Teile weniger gewechselt oder zu wechseln sein.

  • Hi!


    Danke Dir...ich habe das "Problem" heute aber noch lösen können :D
    "Scouter" lag gar nicht mal so schlecht mit seiner Vermutung.


    Nachdem ich heute das Getriebe gespült hatte (Das Öl sah gar nicht so schlecht aus und war teilweise noch rot) habe ich auch mal die GKBs gecheckt...naja und was soll ich sagen...Anstatt des werksseitig verbauten KAS Getriebe befindet sich dort ein KAB Getriebe. Ist wohl im Laufe seines langen Lebens mal reingekommen. Noch interessanter ist das Produktionsjahr, das man ja aus der Kennung entschlüsseln kann.
    1983 :D Da werkelt also ein 34 Jahre altes Getriebe in dem 1990er Audi ^^ Aber naja...was solls...es läuft und ist ja eh nur als "schneller Ersatz" vorgesehen und somit sind die Drehzahl/kmh Verhältnisse dann auch richtig so. Denn wenn ihr Euch mal die Übersetzungen bzw. die Achsübersetzung anschaut und ein paar Zahlen jongliert, kommt das sogar ziemlich genau hin mit der 3. Fahrstufe und der Geschwindigkeit/Drehzahl ^^


    KAB und KAS Daten:


    KAB Getriebe mit Kennung:


    Ich habe mich trotzdem liebevoll darum gekümmert :)



    Grüße
    Ben


  • Hast du auch den Ölstand im Differential geprüft?


    :P

    Zitat

    Ich habe noch nicht grossartig weiter geprüft, nur kurz Diff Öl gecheckt...musste nur 50ml reinfüllen da lief es schon wieder raus und Getriebeölstand unter korrekten Prüfbedingungen nach Vorgabe war auch soweit in Ordnung (nicht zu viel und nicht zu wenig(, Getriebeöl sah nicht schwarz aus und roch nicht auffällig.


    4-Gang Automat 001 (unspezifisch - habe jetzt nicht nach dem GKB dafür geschaut):
    http://www.volkspage.net/technik/ssp/ssp/SSP_176.PDF


    http://www.volkspage.net/technik/ssp/index_ger.php

  • Hi GiveMeFive!


    Sind beides JN. Identisch...bis auf das "falsche" Getriebe in dem neuen Audi :thumbup:


    Mit dem KAS Automaten kann ich unter 10l fahren. Um die 9,5. Allerdings sind im Stadtbetrieb 10+ die Regel.
    Der KAB ist als Referenz etwas ungeeignet mit dieser kurzen, nicht für das Auto vorgesehene Übersetzung...er hat Anfangs gesoffen wie ein Loch und lief sehr schlecht, allerdings habe ich den Motor dann mal richtig eingestellt, da dort anscheinend einfach mal jemand an allen Schrauben versucht hat, den Leerlauf oder sonstewas einzustellen. CO, DK, Leerlaufschraube, ZZP,..alles verstellt...da hat sich richtig einer ausgetobt. Nach langem einstellen liegt er nun auch bei um die 10l. Er dreht halt um einiges höher mit der Übersetzung. Aber beschleunigt natürlich den ersten beiden Fahrstufen gut :thumbup:


    Beim Ölwechsel ohne Spülung musste halt bedenken, das natürlich nicht all zuviel herauskommt...es sind ca. 3 Liter. Einiges hängt halt im Wandler und in den Komponenten Um einen kompletten Flüssigkeitsaustausch zu erreichen, müsste man sehr viele Wechsel hintereinander machen. Kommt natürlich auf die bisherigen Intervalle an. Ich habe jetzt alle 2 Tage nen Wechsel gemacht (jedesmal nach ca. 100km). Insgesamt 4x und das Öl kommt jetzt richtig schön rot raus. Das muss erstmal reichen.


    Wegen Öl:
    Nach Rücksprache mit dem Meister von unserem Getriebeinstandsetzer, einer Partnerfirma, denen wir unsere Getriebe zur Reparatur schicken, fiel die Wahl des Öls auf das "Castrol ATF DexII Multivehicle"
    Hintergrund: In die alten Bremsbandautomaten sollte ein Öl mit einem hohen Reibungskoeffizienten eingefüllt werden. Dexron II bzw. Dexron II-D bieten diesen. Dexron III hingegen hat einen niedrigeren Reibungskoeffizienten.
    Man solle auch drauf achten, wenn man ein Dex II Öl nimmt, das hinten bei den Spezifikationen KEINE DexIII Freigabe vorhanden ist! Das wäre dann zu sehr "Mehrbereichsöl". Denn streng genommen kann es nicht sein, das ein Öl plötzlich DEXIII und DEXII mit den ursprünglichen Reibungskoeffizienten teilt. Und laut seinem System bietet das "Castrol ATF DexII Multivehicle"" eben genau NUR die DexII Spezifikation, wie es sein soll! Die Viskositätsindexe mal aussen vor gelassen.


    Ich traue dem Meister da auch, da er nur Automaten und auch ZF macht (In den Audis sind allerdings keine ZF Automaten). Der Liter liegt etwa bei 5-6 EUR.


    Zum Wechsel:
    Filterkit von MANN H116 KIT habe ich genommen +- 23 EUR:


    Obwohl die Siebdichtung mit bei ist, habe ich doch nochmal eine OEM Dichtung besorgt. Bei MANN war eine Pappdichtung bei, original ist eine Papierdichtung verbaut. Soweit ich mich von meinem Audi her erinnern kann, wurden originale Guarnital Dichtungen verbaut, also Faserstoffdichtungmaterial auf Zellulosebasis. Es wird den Bock nicht fett machen, aber trotzdem habe ich mir genau diese Dichtung wieder besorgt. OEM sind sie entfallen, aber bei eBay bekommt man noch genau diese Dichtung aus genau dem Material:


    Das Öl habe ich in kaltem Zustand abgelassen. Das hat den Hintergrund, das wenn ich gefahren wäre und es warm gewesen wäre, es zwar schöner geflossen wäre....aber es wäre auch alles noch im Getriebe verteilt gewesen und ich hätte Stunden warten müssen, bis es wieder in die Wanne bzw. abgetropft wäre...und so...nachdem das Auto ja eh eine Nacht gestanden hat, ist ja schon alles in die Wanne abgetropft, was geht. Und ich habe ja eh die Wanne abgenommen...somit habe ich rausbekommen, was maximal möglich war. Von daher wäre es Blödsinn gewesen, ihn vorher warm zu fahren. Dann hätte ich die Menge nicht rausbekommen.


    Ich habe das Einfüllrohr oben am Halter erstmal losgeschraubt, weil ich die Wanne samt Rohr abnehmen wollte:
    Schraube vom Einfüllrohr:


    Ich habe dann erstmal die 4 Schrauben der Wanne gelockert aber dann erstmal nur eine Seite der Wanne komplett gelöst, damit erstmal eine grössere Menge an der Seite ablaufen kann. Sonst haste ne riesen Sauerei, wenn Du versuchst, die Wanne gleich komplett abzunehmen:


    Als der grösste Teil dann abgelaufen war, habe ich die anderen beiden Schrauben auch entfernt. Wanne mit Einfüllrohr kann man jetzt rausnehmen.
    Dann siehste die Abdeckung für das Sieb. Ist mit zwei Kreuzschlitzschrauben befestigt. Wenn Du das Sieb ab hast, kommt nochmal nen Schwall Öl raus:
    Hier die besagte Abdckung, in der sich das Sieb befindet:


    Du kannst rein informativ ja mal abmessen, wieviel Öl rausgekommen ist. Sollte man sich aber nicht immer nach richten, das man die Menge wieder einfüllt (ausser der Ölstand war bislang wirklich immer okay). Denn oftmals ist ja doch etwas Differentialöl mit drin, von nichtmehr hundertprozentig abdichtenden Dichtungen vom Achsantrieb.


    Wenn Du das Sieb samt Abdeckung abgenommen hast, siehst Du am Schieberkasten eine Papierdichtung. Die ziehste ab:



    Insgesamt ist auf peinliche Sauberkeit zu achten. Und vor allem mit fusselfreien Tüchern arbeiten (kurzfaserige Mikrofasertücher für Glas empfehle ich hier).
    Am Schieberkasten dann alles schön sauber gemacht:


    Jetzt kann man sich den abmontierten Teilen widmen, die äusserst penibel gereingt werden sollten. Das Einfüllrohr habe ich jetzt von der Ölwanne abgeschraubt. Man sollte zusehen, das das Gewinde und die Überwurfmutter des Einfüllsrohrs und der Ölwanne gangbar sind. Immerhin liegen einige Gewindegänge im freien und dementsprechend schwer wird es daher manchmal, die Überwurfmutter zu lösen, weil sie angegammelt sind. Die Gewinde habe ich mit der Drahtbürste gereinigt, so das die Überwurfmutter wieder schön gängig war und das Rohr problemlos und einfach wieder an der Ölwanne befestigt werden konnten. 24er Maulschlüssel.


    Naja dann Ölwanne schön sauber gemacht, Siebabdeckung gereinigt, das neue Sieb in die Abdeckung reingesetzt. Hier die Einzelteile nochmal, gereinigt bzw. neu:


    Dann die neue Ölwannendichtung an der Nut/Fase Ölwanne aufgesetzt (Die Dichtung ist nicht ganz symmetrisch, eine Ecke ist etwas "länger" - sieht man aber).


    Jetzt wieder unter das Auto, die Papierdichtung von der Siebabdeckung mit Öl bestrichen und an den Schiebekasten gebabbt (hält durch das Öl von alleine). Geschaut das wirklich alle Ölbohrungen der Papierdichtungen frei liegen. Dann die Siebabdeckung mit dem neuen Sieb angelegt (ohne das man die Papierdichtung verschiebt) und die beiden Kreuzschrauben wieder angezogen.


    Ölwanne dann genommen, angesetzt, geschaut das die Gummidichtung nicht verrutscht ist, und die 4 Schrauben wieder befestigt.


    Dann das Einfüllrohr wieder angeschraubt und oben auch wieder an der Halterung befestigt.


    Jetzt kommt der filigrane Teil...das ausloten der richtigen Ölmenge. Das ist einfach nur kacke :D
    Ich habe das ja schon an meinem alten Audi öfters gemacht, daher habe ich da mittlerweile den Dreh raus.
    Ich fülle erstmal so viel Öl rein, bis die unterste schraffierte Markierung des Stabs erreicht wird (das ist die 20 Grad Markierung). Das sind meist so um die 2,2 Liter. Mal mehr, mal weniger.
    Also Trichter und erstmal rein:



    Dann fahre ich erstmal sachte einige Kilometer, bis das Öl etwa 60 Grad hat (so ungefähr 6-10km). Das Getriebe sollte jetzt eigentlich auch erstmal problemlos arbeiten.
    Da ich eine ATF-Temperaturanzeige habe, kann ich das relativ gut timen:


    Dann halte ich an, schalte bei laufendem Motor alle Fahrstufen langsam durch, dann wieder in P und nun ziehe ich bei laufendem Motor den Stab raus und schaue wie der Stand ist.
    Ich fülle jetzt meist um die 500ml ein, schalte dann nochmal langsam durch, und dann liegt der Stand in der Regel bei Min oder zwischen Min und Max. Man sollte sich halt langsam rantasten, damit man nicht überfüllt.
    Es ist halt sehr schwieirig, weil es je nach Temperatur stark schwankt und man zwischen Min und Max eben nur eine Differenz von ungefähr 0,23 Litern hat.


    Nach ein paar gefahrenen Tagen und entsprechenden warm und kaltphasen prüfe ich dann nochmal bei 60 Grad und laufendem Motor und fülle ggf. dann nochmal nach. Das mache ich dann aber in "Feinarbeit" mit der Spritze, damit ich die Menge genau aufschreiben und zusammenrechnen kann:


    Alles in allem lande ich dann meist zwischen 2,7 bis 2,9l.
    Wie gesagt konnte ich nicht spülen, daher habe ich dann in den nächsten Tagen (bzw. Wochen) direkt am Einfüllrohr unten noch insgesamt 4x das Öl abgelassen und nochmal neues eingefüllt. Beim 4x ablassen war das Öl richtig schön rot.


    Hier nochmal ein paar VAG Anweisungen:


    Wesentliche Bauteile beim Ölwechsel:


    Offizielle Vorgehensweise beim auffüllen des ATFs:




    Gruß
    Ben

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