ABK: Weiß jemand, wie groß ist der Regelbereich der Lambda-Regelung ist?

  • Eine sehr spezielle Frage, ja.


    Es geht darum: Da Ethanol einen um 36% geringeren Brennwert als Benzin hat, kommt bei Mischbetrieb irgendwann die Lambdaregelung an ihre Grenzen. Diese Grenze würde ich als ersten Schritt gern grob wissen, um dem Motor nicht durch Magerbetrieb zu schaden.


    Darüber hinaus kann mit einem einstellbaren Benzindruckregler - zumindest im Sommer - mit E85 pur gefahren werden. Dazu braucht es nur ein paar Eckdaten wie den Regelbereich der Lambda und den Systemdruck der Einspritzanlage (=Öffnungsdruck des Benzindruckreglers - wie ist der?).


    Ich hatte seinerzeit einen BMW 525i aus 1995 auf reinen E85-Betrieb umgerüstet und bin damit einige 10.000km erfolgreich und zufrieden damit gefahren. Wenn ich mir die aktuellen Nachrichten jetzt so ansehe, gehe ich davon aus, daß Benzin bald (wieder) sauteuer wird. - Da lohnt sich E85 wohl bald wieder...

  • Der Benzindruck liegt zwischen 2,5-3,2 Bar im Regelbetrieb (3,0 Bar Standart).
    Mann könnte diesen also erhöhen, um den "Magermix" auszugleichen.


    Damit solltest du auch die Lambdaregelung in den Griff bekommen. Habe aber bislang auch noch nicht gehört, das diese großartige Probleme macht im Mixbetrieb.


    Es soll, oder es gibt ein Zusatzsteuergerät, dass wo du den Zustand einstellen kannst (Benzin-Mix-85%)

  • 3,0 ist schon mal eine der beiden Zahlen, die ich gesucht habe. - Danke!


    Mir der Lambda-Regelung hat es folgendes auf sich: Bei der Motronic meines alten BMW 525i betrug dieser 25%, d.h. maximal 12,5% nach oben (fetter) und 12,5% nach unten (magerer). Somit konnte ich in etwa(!) 30% E85 dazutanken, ohne was ändern zu müssen. Die Differenz hat dann die Lambda ausgeregelt.


    Klar, irgendwann wollte ich 100% E85 tanken. Diese Steuergeräte kosten aber doch ganz ordentlich Geld. Dafür fahre ich aber einfach nicht (mehr) genug (zum Glück!). Im Schnitt sind es jetzt 200-300km im Monat, wenn überhaupt.
    Damals habe ich einen einstellbaren Benzindruckregler eingebaut. Bei einem Systemdruck von 6bar war die Energiemenge aus E85 identisch mit der aus Benzin bei 3,5bar. Es gab da im Netz mal einen, der das alles ausgerechnet und erklärt hatte. Ich habe das übernommen und verfeinert. Es hat funktioniert. Kostenpunkt damals: 40,-€.


    Was ich an E85 so gut finde ist, daß es den Motor und auch das Kraftstoffsystem allmählich sauber macht. Als ich den BMW mit 280.000km verkauft habe, war der Motor innen blitzblank. Als ich ihn mit 205.000km gekauft hatte, war er noch völlig verschlammt. UNd ab 30°C Außentemperatur geht E85 wie Sau!


    Übrigens: Wer bei der AU leicht über den Werten ist, kann mit rund 20% E85 im Tank die Hürde doch noch schaffen. Ich hatte bei einer AU mal viel zu gute Werte, weil etwa 40-50% E85 im Tank waren. Der Prüfer hat die Welt nicht verstanden. Der Auspuff war dicht und hinten wollte nicht genug Dreck rauskommen. Dann bin ich kurz tanken gefahren und alles war gut. Der Grund: Durch die andere Molekülstruktur entsteht bei der Verbrennung von Ethanol weniger CO. Wegen des fehlenden CO gab es im ersten Anlauf keine Plakette...


    Nach fünf Minuten kam ich vom Tanken wieder und die Werte stimmten. - Plakette!

  • Der ABK geht eigentlich ganz gut über die Sensoren umzurüsten. Hab meinen über den Kühlmitteltemperatursensor und den Ansauglufttemperatursensor umgerüstet. Der Kühlmitteltemperatursensor fungiert als Schock bzw. in der Warmlaufphase. Zudem sorgt er für eine Gemischanfettung von ca. 10%. Über den Ansauglufttemperatursensor fette ich das Gemisch nochmals konstant um ca. 20% an. Somit erreiche ich eine Gesamtanfettung von ca. 30%.


    Dazu braucht man einen gelben 4pol. Kühlmittelsensor mit zwei Temperatursensoren (von VW Gruppe), einen Kippschalter, ein Poti (für manuelle Zusatzanfettung beim Kaltstart) und zwei Widerstände. Zusätzlich fällt ein wenig Kabel und Installationsmaterial an.


    Habe meinen ABK schon ca. 30-40 Tkm damit am Laufen. Und ja, er ist auch auf der Autobahn vollgastauglich :thumbup:


    Vorteil dieser Umrüstung:


    - voll Flexi Fuel tauglich (über Kippschalter)
    - problemloses starten bei -10°C möglich
    - Schubabschaltung bleibt erhalten
    - automatische Warmlaufphase des Motors
    - Kosten für die gesamte Umrüstung ca. 10-20 Euro
    - keine Fehlermeldungen im Steuergerät
    - dem Tüv fällts nicht auf


    Nachteil dieser Umrüstung:


    - manueller Kaltstart über Poti nötig (kann evtl. noch automatisiert werden)
    - keine Gemischanpassung an die Ansauglufttemp. bzw. Umgebungstemperatur


    Falls jemand genauere Infos braucht, kann ich diese gern bereitstellen ;)

  • ich hab meinen ABK mit 100% E85 gefahren :) dazu ist zu sagen, das ich nur im sommer so gefahren bin und ich ne schlecht kaltstartphase hatte, was dazu führte das ich den wagen immer ein zwei minuten warmlaufen lassen musste bzw ein paar gasstöße brauchte bis er fahrbar war. lief gut soweit. geil is halt das wenn du ohne kat fährst es immer nur leicht nach alkohol riecht :lol: nicht wie mit normalsprit nach heftigen abgasen X( :D dabei hat der regelbereich der lambda ausgereicht. das einzige was man beim ABK anpassen muss is halt die startphase.



  • Danke!

  • Ich suche mal zum kommenden Wochenende den Schaltplan und die nötigen Infos zum nachbauen raus. Meine umfangreiche Testphase ist ja nun schon abgeschlossen und ich kann euch die Infos besten Gewissens zu Verfügung stellen, so dass es auch funktioniert ;)


    @quattro_lQrd
    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der ABK ohne Umrüstung mit 100% E85 nicht klar kommt. Bei mir hatte ich extremes Magerruckeln.

  • Dann hab ich andere erfahrungen gemacht als du ;) ich hatte aber auch ein gewolltes falschluftleck vorm kat, hatte ich ganz vergessen.somit lief meiner fetter als normal. Sollte die lambda aber auch ohne falschluftleck schaffen.is aber au latte. Ich bin damit 220 nach navi gefahren ohne das die kerzen dabei weggebrannt sind. Passte bei mir also soweit :)

  • So, anbei befindet sich der Schaltplan inkl. einer kurzen Beschreibung. Ich wünsche erstmal viel Spass beim studieren und anschließendem basteln ;)


    Bei dem Schaltplan könnte noch die Chokefunktion automatisiert werden. Dies habe ich schon probiert, indem ich eine Zeitsteuerung eingebaut habe, bei der die erstem paar Sekunden beim Motor anlassen ein Widerstand von 10kOhm vorgeschaltet wird. Jedoch hatte dies den Nachteil, dass ein Fehler im Steuergerät des Motors abgelegt wurde, da sich der Widerstand sprungartig auf 0 geändert hat. Hier müsste sich der Widerstand allmählich auf den Wert 0 ändern (ähnlich beim drehen des Potis). Aber ich bin nicht so der Elektoniker. Vielleicht hat jemand noch eine Idee wie man das realisieren könnte.


    Übrigends sollte der Schaltplan theoretisch bei jeder Digifant Einspritzung mit Ansauglufttemperatursensor funktionieren!

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