Procon-ten mit Airbag - macht das Sinn?

  • sers leute,


    ich hab da mal ne Sinn-Frage:


    Mein audi ist ab Werk mit einem Fahrer-Airbag ausgestattet gewesen. Zusätzlich verfügt das Auto über das procon-ten System!


    Jetz meine Frage: ist das nicht Widersprüchlich? denn bei nem Frontaufprall zieht mir doch das procon-ten den Airbag "vor der Nase" weg!?


    was meint ihr dazu?

  • Sicher macht das Sinn - der Airbag ist ja nicht dazu da um mit dem Kopf auf jeden Fall so weit wie möglich in ihn einzutauchen, er soll lediglich vor schweren Kopfverletzungen die durch Berührungen des Kopfes mit dem Lenkrad entstehen schützen/die Folgen mindern.
    Je weiter das Lenkrad also weg ist, desto besser, auch mit Airbag.
    Procon-ten war eigentlich genial.

  • Beim Procon-ten mit Airbag ist doch meines wissens nach das Lenkrad nichmer am Stahlseil des Procon-ten angebunden...
    zumindest war das bei den letzten B4 so....also ziehts das Lenkrad nichwech... wenn der Airbag kommt!!:D:D

    :pillepalle: :pillepalle: olle Zickige Audi 80 Zicke :whistling: :whistling:


    :search: :search: die kleine Zicke steht zum Verkauf... bei interesse PN an mich....:search: :search:
    :vain: Audi A6 Avant 3.2 FSI Stratosblau Perlefekt :sende:

  • stimmt, aus der sicht betrachtet kann ich das nachvollziehen.


    procon-ten war soweit schon genial, obwohl halt bei größeren insassen die beine recht gefährdet waren - aber es war der vorläufer der aktuellen Systeme von "sollbruchstellen an Lenksäulen" und "gurtstraffer"


    edit: auf meiner lenksäule ist das procon-ten logo schon mit drauf - müsst also theoretisch mit verbunden sein!?

  • Doch, ist immernoch so. Ich hatte das auch.


    Nur löst der Airbag nicht genau in diesem Moment aus, in welchem das Procon Ten arbeitet. Der Airbag löst ja schon aus, bevor der Motor mit Getriebe nach hinten geschoben wird, und somit das Procon Ten auslöst ;)


    Mein B4 hatte dann z.b. auch einen Gurt, welcher auf der Fahrerseite mit Proconten und Airbagzünder ausgestattet war.

  • Kleinheribert - das bedeutet, dass ich fall der fälle erst in den airbag einschlage und dann die lenksäule weggezogen wird (im millisekundenbereich versteht sich)


    aber ausprobieren kann und will ich es allerdings auch nicht. (testen geht nicht weil das airbaglenkrad leider nicht mehr vorhanden ist - wurde von einem vorbesitzer bereits ausgetauscht)
    vielen dank für die vielen und schnellen infos!

  • Das Procon- Ten wurde später am Lenkrad auch wieder abgeschafft, da bei zu großen Leute es passieren, kann das die Kniescheiben und die Oberschenkelknochen durch das einziehende Lenkrad zertrümmert werden.


    Audi 80 B4 Avant 2,6 l quattro
    :thumbup:


    [b][color=#000000]1.061 Stk. ( Stand: 2012) in Deutschland zugelassen.


    Der Bock is abgemeldet und verkauft an einen guten Kumpel. Neues Fahrzeug Audi A3 8P.

  • Ich find das jetzt sehr interessant. Komischerweise hab ich Procon weder am Lenkrad noch an den Gurten


    Die Zeit ist nicht mehr fern, in der bei einem Wasserrohrbruch genug qualifizierte Akademiker in ihrem Wohnzimmer den steigenden


    Wasserstand berechnen können, aber kaum jemand da ist, der imstande wäre, den Schaden zu beheben.

  • also sollte ich mich lieber von Autos mit Procon-ten fern halten :D

    Audi 80 1.8S Typ89 90PS MKB: PM
    17Zoll Musketier | Supersport ESD | KW40/40 | BeckerGPS+Pioneer, 2Subs,2Amp, DSP
    Audi S4 Avant 2.2T C4 230PS MKB: AAN
    17Zoll RH | Eibach 35/30 | Kenwood, 6ch Amp, 2 Subs
    Audi TT 1.8T 8N 180PS MKB: AJQ
    18Zoll RH | Eibach/Bilstein | VR6 Front | Remus ESD | Kenwood, Bose
    Audi A6 2.0T C7 252PS

    Moderator
    Moderation für:
    "Scene Exclusiv"

  • Ich häng mich mit meiner Frage jetzt einfach mal an diesen antiken Thread an:


    Hab grade zum ersten mal gelesen das das ProconTen für große Menschen richtig gefährlich werden kann. Ich bin 1,91 und hab jetzt grad irgendwie das Bedürfniss mein ProconTen still zu legen. Zumindest die Lenkradguillutine. Geht das? Wär das erlaubt?

  • Um sich klarzumachen, wie damals die Sicherheit im PKW aussah, hilft dieses Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=QaiMUM0XVZk
    Nur einem Fahrer taten nach dem Unfall die Knie weh, als er die Blumen auf den Gräbern der anderen goss... ;(


    Ich kann mir schon vorstellen, dass es durch Procon-Ten zu Beinverletzungen kommen kann. Wenn Du als Großer den Sitz so einstellst, dass die Beine dicht unter dem Lenkrad sitzen, mag das sein. Das richtige Einstellen des Sitzes ist da also noch wichtiger.


    Nur muss man dazu überlegen, wie und wann Procon-Ten wirkt. Das System hängt mit Stahlseilen am Getriebegehäuse und zieht über Umlenkrollen das Lenkrad weg und strafft die Gurte. Das passiert aber nicht in jedem Fall und nicht immer gleich weit, sondern nur in dem Maße, in dem Motor und Getriebe in den Innenraum eindringen. Damit das Lenkrad so weit wie im Video zurück gezogen wird, muss es schon eine üble Deformation des Vorderwagens geben, und die zieht auch ohne Procon-Ten die Gefahr schwerer Beinverletzungen durch Verkleinerung des Fußraums nach sich.


    Heute hat jedes Auto Airbags und pyrotechnische Gurtstraffer. Den Airbag gibt es schon seit 1981, aber er war damals so teuer, dass ihn nur Oberklasse-Fahrer mit kauften. Noch beim letzten B4 kostete nur allein der Beifahrerairbag 2300 Mark extra, der Fahrerairbag war erst beim 94er Modell serienmäßig. Procon-Ten kostete anfangs extra, war beim B4 aber Serie -auch, wenn wie bei meinem ein Fahrerairbag dabei war.


    Alles zusammen; Airbag, das Wegziehen des Lenkrads und das Straffen der Gurte soll halt unter allen Umständen den Kontakt des Fahrers mit dem Lenkrad verhindern -das Video zeigt ganz gut, warum ;)

  • Jeder Unfall kann für Menschen gefährlich werden, ob klein ob groß ob im Auto ob ...


    Als Procon-ten eingesetzt wurde, schien es eine gute Alternative zum Airbag und passte auch gut zum Aufbau des Vorderwagens bei Audi, wo wir es primär mit frontangetriebenen 4- und 5-Zylinder Motoren zu tun hatten, die relativ weit vorn im Motorraum saßen. Nur blieb die Zeit eben nicht stehen, Airbags wurden preiswerter, neue, größere Motoren kamen dazu und die Kundenresonanz war nicht ganz so wie erwartet, d. h. diese waren nicht bereit Geld für eine Innovation zu investieren, für die es bei keinem anderen Hersteller ein Äquivalent gab. Unter finanziellen Gesichtspunkten und wachsenden weiteren Modellen, für die Anpassungen notwendig wären, machte das System keinen Sinn mehr.


    Egal ob Airbag oder Procon-ten, beiden ist gemeinsam, dass mit steigender Aufprallgeschwindigkeit ihre Wirkung nachlässt. Der Rennpsort zeigt uns dann, was notwendig ist, um schwere Unfälle zu überleben. Wir reden hier nur vom Überleben und sollten uns nicht auf das Level von trainierten Sportlern stellen, deren Erstversorgung wie in der Formel 1 binnen Minuten gesichert ist. Also immer schön eine Rettungsgasse lassen.


    Hier kommen wir nur zur spannenden Frage, ob es wirklich die schweren Knieverletzungen gegeben hat. Ich will nicht abstreiten, dass solche Fälle denkbar sind und möglicherweise sogar vorgekommen sein können, die Physik scheint mir eher dagegen zu sprechen. Sinn von Procon-ten und Airbag im Zusammenspiel mit Systemen wie Gurtstraffern ist es, Brust- und Kopfverletzungen zu vermeiden. Entweder indem das Lenkrad aus dem Aufprallbereich gezogen oder indem der Aufprall von Brust und Kopf durch einen Luftsack abgefedert wird. Brust und Kopf bewegen sich bei einem Frontalaufprall also Richtung Front und was machen Arme und Beine? Sie machen normalerweise genau das gleiche. Durch die Verzögerung beim Aufprall werden angewinkelte Arme und Beine in die Gerade gestreckt. Die Beinverletzung liegt auch bei Procon-ten wohl eher im Fußbereich, wo sich der Raum durch die dorthin schiebenden Massen verkleinert. Dass Knie, Wirbelsäule usw. durch die Streckung der Beine sekundär verletzt werden, ist selbst bei Fahrzeugen mit Airbag gegeben, wobei die Entwicklung von Karosseriestrukturen während der letzten 30 Jahre nicht stillgestanden hat.


    Last but not least, hätte es eine Vielzahl solcher Unfälle mit Procon-ten gegeben bzw. hätten wir es hier mit einem Konstruktionsfehler zu tun, der zu Unfällen im Kniebereich führt, wäre uns dies bestimmt bei der Klagefreude aus dem Land der unbegrenzten Schadensersatzforderungen aufgefallen.


    So betrachtet dürfte umsichtiges und vorausschauendes Fahren mit und gegenüber allen Verkehrsteilnehmern und ab und zu ein Fahrsicherheitstraining eine gute Abrundung zu welchem Sicherheitssystem auch immer bilden.

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