B4 2.0 ABT Kompressionsprobleme

  • Hallo Jungs,


    ich bin sehr traurig und verärgert :minigun: , nachdem ich gestern die Ergebnisse der Kompressionsmessung erhalten habe. :grumble:
    (siehe Anhang)


    Es handelt sich um einen B4 2.0 ABT aus Bj. 93 mit rund 257 TKM auf der Uhr.


    Im Sommer 2015 habe ich eine komplette Motorinspektion machen lassen, neuer Zahnriemen, neue Ventilschaftdichtungen, neue Ventildeckeldichtung, neue Zylinderkopfdichtung, Ventile ausgebaut und greinigt, Hydrostößel erneuert, Zündzeitpunkt eingestellt, Wasserpumpe neu, Öl und alle Filter neu, Zündkerzen neu, und vieles mehr.


    Und nun 10.000 km und 6 Monate später nun so ein schlechtes Kompressionsbild, vor allem der 3. Zylinder ist meiner Meinung nach Katastrophe. ;(
    Aber auch die anderen Zylinder finde ich jetzt nicht so klasse (soweit ich weiß hat er neu 12 bar).


    Ölverbrauch aktuell 0,8 Liter auf 1.000 km, kein feststellbarer Wasserverlust, Leistung ist o.k. (ich fahre das Auto seit 2010 und habe keine deutliche Verschlechterung fest gestellt),
    außer bei der Endgeschwindigkeit (früher 202 kmh laut GPS, jetzt "nur" noch max. 194 km/h bergrunter und auf der Ebene 180 laut GPS).


    Die Kompressionsmessung wurde gestern von BOSCH Car Service durchgeführt, die Werkstatt konnte mir keine Erkläung für die schlechte Kompression liefern.
    Die sagten nur, das man bei dem ABT kaum ein Unterschied merkt wenn er mal auf einem Zylinder keine 9 Bar mehr hat. Sie vermuten eventuell das die Ventile nicht mehr 100% schließen,
    oder die Kolbenringe leicht undicht sind, aber da soll ich nix machen und einfach weiterfahren. :hmm:


    Was mein Ihr dazu? Wie und mit was kann ich hier eine Fehlersuche beginnen? Lohnt sich der Aufwand einer Fehlersuche?
    Bleibt ein Kompressionsverlust von rund 3 Bar tatsächlich ohne spürbare Auswirkung?



    Vielen Dank im Voraus,


    viele Grüße,



    MBSpeedy

  • Neu hat der ABT eine Kompression von 9 - 12 Bar, die Verschleisgrenze liegt bei 7 Bar. Zylinder 3 hat es also hinter sich. Da Ventile etc. neu gemacht wurden (ich vermute, dass sie auch eingeschliffen wurden) tippe ich eher auf Kolbenringe. Böse Zungen behaupten ja immer, dass es keinen Unterschied macht, da der ABT so oder so keine Leistung hat. :D . Von aussen lässt sich das auch nicht genau feststellen, ob es nun die Ventile, oder die Kolbenringe sind. Das einzige was hilft, Zylinderkopf runter, Ventile einschleifen, Kolbenringe erneuern, evtl. Zylinderlaufbahnen honen lassen und Übermaßkolben verbauen. Ehrlich gesagt löhnt der finanzielle Aufwand beim ABT kaum, den bekommt man an fast jeder Strassenecke hinterher geschmissen, auch mit geringer Laufleistung.


    Jetzt mal Hand aufs Herz 202km/h mit nem ABT und autom. Getriebe??? Das sind Werte, die sich einige ABK Fahrer wünschen, 180 km/h halte ich für realistisch.

  • Zitat

    Ölverbrauch aktuell 0,8 Liter auf 1.000 km

    Ziemlich viel dafür, dass neue Ventilschaftdichtungen drin sind, die meist Hauptverantwortliche für hohen Ölverbrauch sind.


    Zitat

    [...] neue Zylinderkopfdichtung [...]

    Wurde der Kopf auch geplant bzw. auf Einhaltung der Toleranz geprüft? Wenn nicht, könnte hier der Fehler liegen. Kolbenringe würde ich eher mal hinten anstellen, da normalerweise alle vier Kolben gleichmäßig verschleissen.


    Zitat

    Was mein Ihr dazu? Wie und mit was kann ich hier eine Fehlersuche beginnen? Lohnt sich der Aufwand einer Fehlersuche?

    Du brauchst i.W. ne alte Zündkerze und Druckluft. Die Zündkerze entkernst du und steckst einen Schlauch auf die Keramik, somit hast du nen Adapter von Druckluft auf Kerzengewinde. Alle Kerzen rausschrauben. Wie sieht die Kerze von Z3 aus? Z3 auf Zünd-OT drehen, indem du zuerst Z1 auf OT drehst und dann eine halbe Umdrehung weiter. Hohen Gang einlegen und Handbremse ziehen. Dann Druckluft auf Z3 und hören/schauen wo es rauskommt. Möglichkeiten: Auspuff (Auslassventil undicht) Ansaugung (Einlassventil undicht) Ölpeilstab (Ringe, ZKD) Kühlwasser (ZKD) Zündkerzenloch Z2 (da er ebenfalls etwas schlecht komprimiert, ZKD)

  • Moin,


    mach doch erstmal wie weiter oben beschrieben den Druckverlusttest.. Dann weißt du mehr.


    Ich würde ausm holen Bauch eher vermuten das beim Ventile nacharbeiten/reinigen schlampig gearbeitet wurde(0,8 Liter Ölverbruch spricht bände, das ist zuviel für n frisch gemachten Kopf) oder das beim zusammenbauen etwas reingefallen ist und zu jetzt riefen im Zylinder hast..
    Check das mal..


    Mfg

  • Die Höhe der Kompression ist meines Wissen nicht so entscheidend wie die Gleichmäßigkeit. Die Höhe häng denke ich von der Anlasserdrehzahl, der Temperatur im Verbrennungsraum während der Messung und von deinem Tester ab. Gerade der verwendete Motometer (den nenne ich auch mein eigen) hat innen eine Stellschraube zum Einstellen des Messwertes. Wenn dort einer mal gedreht hat, sollte man den max. Messwert so und so in Frage stellen.


    Möglich ist auch eine Fehlmessung am Zylinder 3. Das hatte ich auch bei meinem Motometer schon. Es muss nur das Rückschlagventil im Gerät leicht lecken und schon stimmt die Anzeige nicht. Man könnte z.B. mal Zylinder 3 mehrmals hintereinander Messen. Du hast ja auf dem Wachsblatt noch 4 Zylinder frei.


    Da ich einen niedrigen Ölverbrauch bei dir gelesen habe, würde ich mal einen Fehler bei den Kolben bzw. Kolbenringe zurückstellen. Außerdem, das Argument das alle 4 Zylinder gleichen Verschleiß unterliegen, ist sehr gut. Als Test kann du mal Druckluft bei OT in den Zylinder 3 leiten und horschen ob es am Einlaß, am Auspuffende oder an der Kurbelgehäuße Entlüftung rauscht. Dorthin würde die Luft entweichen.


    Möglich wäre natürlich eine Beschädigung der Zylinderwand bei Zylinder 3. Mann kann ja auch ohne Demontage mal in den Zylinder hineinsehen. Da gibt es inzwischen ja Geräte dafür. Da gibt es doch den Trick Öl in den Zylinder laufen zu lassen und die Messung zu wiederholen. Das Öl gleichtFehler an den Kolbenringen aus. Ob das wirklich geht weiß ich nicht.


    Ansonsten ist der Einbau eines Ventils bei dem Motor kein Hexenwerk und Ventile beim Audi billig. Das habe ich bei meinem ABC auch schon gemacht, alle 12. Der läuft sehr schön


    Ansonsten hat natürlich Zylinder 3 weniger Leistung, spricht der Gleichlauf ist nicht mehr so perfekt. Wenn Öl und Wasser dort bleiben wo sie hingehören kann man auch weiterfahren. Und wenn der motor nun endgültig ausfällt, ein gebrauchter Motor kostet wahrlich nicht viel. Ggf. mit Auto ist dieser nicht teurer als allein vom Verwerter....

  • Wenn du jemand hast der ein Endoskop hat kannst du durch das Kerzenloch und der Kolben auf UT die Zylinderwand begutachten ohne demontage...Wenn der Zylinder Riefen hat oder der Hohnschliff schon weg ist weißt was los ist...Die Zylinder werden in KW Laufrichtung oval und die Kolbenringe können ihren Job nicht mehr machen...Eine Druckverlustmessung bringt klarheit...Zischt es zur KW Entlüstung sind es die Ringe und wenn es aus dem Luftfilter oder Auspuff zischt sind es die Ventile...Wobei Kolbenringe sind wahrscheinlicher...Kommt von unsachgemäßer behandlung...Nicht warm gefahren, da der Kolbenboden im kalten Zustand kleiner ist als das Kolbenhemd, was sich dann in KW Drehrichtung in die Zylinderwand hämmert...Ölwechsel ist auch wichtig bei einem Zentral einspritzenden Motor, da viel Kaftstoffeintrag ins Öl da sich das Benzin am Ansaugkrümmer ablegt und als träge Masse forbewegt...Das ist alles Bauartbedingt für einen Zentraleinspritzenden Otto Motor und sagt nichts über die Qualität des Aggregates aus...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!