KE Jetronic-Probleme beim 1.9E SD

  • Hallo,


    dieses Frühjahr erwischts (fast) jedes meiner Autos beim auswintern. Nun auch das Taximobil - ein 1988er Audi 80 1.9E Motorkennbuchstabe SD mit manuellen Schaltgetriebe. Fehlerbeschreibung:


    - der Wagen startet ganz normal auf den ersten Schlüsseldreh. Sowohl kalt, warm als auch heiß.
    - die ersten Sekunden läuft der Wagen einwandfrei
    - danach stellt sich bei kalten Motor ein leicht unruhiger Leerlauf ein mit nur einem sehr leichten Schwanken


    - in fahrt merkt man nun die ersten 200 - 800 Meter nichts weiter. Der Wagen fährt normal. Fahrsituation ist dabei egal: also egal ob untertourig, sportlich, hochdrehend. Der Wagen läuft.


    - nach diesen 200 - 800 Metern bemerkt man beim kuppeln etc., dass der Wagen stärker im Leerlauf regelt. Auf 1200/min. wieder runter auf 900/min ... stabilisiert sich ... geht wieder hoch ... läuft normal etc.


    - je wärmer der Wagen wird, desto gravierender äußern sich nun die Leerlaufschwierigkeiten. Zeitweise läuft er nun fast permanent auf 1.700/min etc.


    - nun kommen zusätzlich massive Einbrüche/Aussetzer bei Last dazu - bei Leerlauf hat er diese nicht. Es scheint dann so, dass er "keinen Zündfunken auf allen Zylindern" etc. mehr bekommen würde oder dass schlagartig keinerlei Spritversorgung mehr möglich wäre. Also er bricht komplett ein. Geht dann innerhalb sekundenbruchteilen wieder normal, verbunden das ganze natürlich mit einem massiven Schlag. Je wärmer der Motor wird, desto heftiger wird das ganze. Hochtourig weniger schlimm als nieder/untertourig. Treibstoffmangel/Spritversorgung schließe ich wegen der Unregelmäßigkeit dieses Phänomens aus. Es ist dabei nicht ein Zylinder betroffen, sondern der ganze Motor.


    - eine Überlandfahrt ist so halbwegs vernünftig zu bewerkstelligen - langsame Passagen mit untertourigen Teilen oder gar Stadtfahrten werden wenn er warm ist (also nach ca. 2 km fahrt) fast unmöglich. Der Wagen springt dann wie ein Gamsbock.


    - ein neues Starten bringt beim Fahrzeug kurzzeitig eine Verbesserung - aber dann keine 200-800 Meter mehr, sondern vielleicht ein paar Sekunden ... bis es wieder von vorne beginnt.



    Ausgetauscht wurde bis jetzt das komplette Zündgeschirr, da ich dachte, dass der Marder zu Besuch war.
    Ebenfalls das Leerlaufregelventil, da ich beim prüfen der Druckschläuche dort eine leichte Undichtigkeit bemerkt hatte ...
    Weitere Undichtigkeiten habe ich nicht gefunden, da ich Undichtigkeits-Probleme und ihre Symptome kenne, halte ich das verhalten des Wagens für zu massiv, als das es nur daran liegen könnte.


    Kennt/hatte jemand evtl. auch schon einmal ein solches KE-Jetronic-Problem?
    Welche Vorgehensweise wäre am Vernünftigsten, bevor ich ins fröhliche Teiletauschen übergehe?

  • Hast du die Moeglichkeit, die Lambdasonde zu pruefen, also an ein Oszilloskop o.ä. zu haengen?
    Wenn die spinnt, kann der Leerlauf spinnen (Steuerdruck passt dann nicht mehr, er dreht hoch, kommt in die Schubabschaltung und sackt wieder ab).
    Wenn ich das hatte, hat kurzzeitiges Zuendung aus und wieder an auch fuer ein paar Sekunden Besserung gebracht. Dann wieder nicht.
    AU hat dann gebracht, dass er bei Lambda 1,1 -1,5 laeuft.


    Edit: das Schlagen bei wenig Last hatte er auch.

  • Die Sonde werde ich wechseln, da habe ich noch eine Neue passende rumliegen.


    Also die K-Jet an sich schließe ich vorab einmal aus. Da passt alles, keine Falschluft, alles scheint ok und zu funktionieren.


    Bin gerade dabei alle Kabel die damit zu tun haben können durchzumessen und zu prüfen ... ein paar scheinen mir da nicht mehr 100% zu sein - vielleicht auch ein Kabelbruch o.ä.


    Den Tipp mit der Sonde werde ich aber jetzt vorab verfolgen und jene ersetzen.
    Vielen Dank vorab schon mal.

  • Und wenn du die Sonde einfach mal ganz absteckst? Wie ändert sich das Fehlerbild dann? Schonmal den Drucksteller abgesteckt? So kann man das ganze vielleicht noch ein wenig weiter einkreisen. Eine ganz ähnliche Problematik hatte ich nämlich auch schon einmal aufgrund eines Kabelbruchs am Lambdasondenstrang. Wenn bei dir jetzt der Fahrzeugseitige Kabelbaum beschädigt ist, ist klar warum die neue Lambda nichts nützt...

  • Bei der Lambdasonde ändert sich nichts, ich hab ihn auch abgesteckt laufen lassen und er hat diese Aussetzer und kuriosen Leerlaufsprünge. Der Fehler wird somit überhaupt nicht beeinflusst.


    Drucksteller könnte ich auch mal probieren (falls ich es noch nicht gemacht habe? Ich denke schon) aber meinst Du, das könnte hier so starke Auswirkungen haben und dabei den Motorstart nicht beeinflussen? Weil selbst wenn ich ihn "heiß" laufen lasse, klappt der Startvorgang ohne irgendein Problem. Ein Schlüsseldreh und der Wagen läuft, da orgle ich keine Mikrosekunde ...



    ich glaube bzw. meine zu glauben, es ist irgendwo im Bereich des Leerlaufregelventils -vielleicht bin ich hier aber auch zu stark mit der L-Jetronic meiner Transaxles vorbelastet, weil es bei solchen Fehlern immer in dem Bereich des Systems hapert (Leerlaufregelung, DME-Relais etc.) ... mit der K/KE habe ich mich leider bis jetzt kaum befasst ...



    Wird ein spaßiges Wochenende mit meinem beigen Freund :D

  • Naja, wenn du den Drucksteller abklemmst nimmst du dem E-Teil der Einspritzung eigentlich seinen größten Aktor weg. Wenn also durch die Steuerung irgendwelche Fehler verursacht werden, dürften die sich nicht mehr äußern.
    Wenn der Fehler noch immer bestehen bleibt heißt es schonmal das die Lambdaregelung nicht der Verursacher ist. Gerade diese Zeitspanne nach dem Starten des Motors lässt mich in Richtung Elektrikproblem tendieren. Die Mechanik arbeitet vom start weg eigentlich unverändert, einzig die Elektronik hat die möglichkeit nach einer gewissen Zeitspanne erst einzugreifen (Lambdaregelung setzt erst ein wenn die Sonde heiß genug ist).


    Das LLRV mit Zubehör kann durchaus zu den Leerlaufproblemen führen, dass es allerdings für diese Schläge und Zündaussetzer sorgt glaube ich nicht. Es kann ja höchstens etwas mehr oder weniger Gas geben.

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