Ich habe im Moment ja auch ein Auge auf dem Anzeigenmarkt, weil ich den B3 verkauft und den B4 gekauft habe. Darum habe ich mir eine ähnliche Frage gestellt.
Das eigentliche Problem bei den Anzeigen: alle Autos sind "top". Ohne dieses Wort kommt kein Inserat aus, es sind nur "Top"-Autos unterwergs. 400.000 runter, achte Hand, alles in Fetzen: top!
So. Und nun finde mal raus, was ein Auto, das wirklich "top" wäre, kostet, wenn selbst die letzte Möhre so beschrieben wird! Beim B4 geht die Spanne der inserierten Autos derzeit von etwa 300 bis 13.000 Euro! Da sind sicher einige Träumer dabei, deren Vorstellungen heftig überzogen sind, aber trotzdem.
Ich habe meinen B4 mit 79.000 runter für 1000 Euro gekauft. Zustand: Du ahnst es, "top"!
Dann habe ich direkt für 1000 Euro Teile (Räder, Stoßdämpfer, Federn, Bremsscheiben, Bremsklötze, Koppelstangen, Bremskraftregler, Uhr, Wischer) und Fremdarbeiten (Lacker, Hebebühne) hinein gesteckt. Ich hätte auch 3000 rein stecken können, wenn ich wollte, um immer näher an den Neuzustand zu kommen.
Ich glaube (!) dass ich mit einem möglichst perfekten Auto mit diesen Eckdaten bei 4000 Euro Marktwert lande. Der B4 ist ganz ordentlich ausgestattet, Euro 2, keine Beulen und kein Rost. Aber in dem Moment, wo es großflächige Fahrverbote bis Euro 2 gibt, kannst Du gleich wieder 1000 vom Wert abziehen. Oder, wenn er H-Kannzeichen bekommt, wieder drauf schlagen.
Meine sehr subjektive Meinung: Motor kaputt (was bei 128tkm ein Unding ist!) plus zwei Türen zu ersetzen ist ein Schlachtfahrzeug. Schon, weil der Motor dann nicht mehr original ist, wird der Wert gemindert sein. Und letztlich ist der 1.8er auch kein "Competition", das wirklich gesuchte Sportmodell. Wenn Du ihn selbst fahren willst, kann das lohnen, unter dem Gesichtspunkt des Wiederverkaufswertes eher nicht. Dafür gibt es zu viele davon und Deine 128tkm sind nach einem Motortausch auch nicht mehr interessant. Mein 1.6er B3 hat noch 1600 gebracht, im Originalzustand 3- mit 103.000 km.