Motorhüpfen, Ideen?

  • Hallo zusammen,


    bin leider überhaupt kein Techniker, dafür aber ein sehr großer B3-Liebhaber und restauriere aktuell meinen neu gekauften historischen Audi Stück für Stück:).
    Sehr wahrscheinlich habt ihr direkt Ideen was die Ursache sein könnte?


    Fahrzeug: Audi 80, B3, Baujahr 89, Motorcode 0386. Läuft ansonsten sehr schön und ruhig. Aber er hat irgendwie große Probleme ab ca. 1.800 Umdrehungen, wenn ich eine Motorbremsung mache.
    Problembeschreibung: Wenn man z.B. im vierten Gang vor einer Ortschaft einfach "rollen" lässt wird er ganz normal langsamer, Drehzahl nimmt gleichmäßig ab, sobald er dann aber bei ca. 1.800 Touren ankommt fängt er an zu saugen bzw. hüpft herum (als wenn er auf einmal keinen Sprit bekommt), ziemlich heftig, also der Wagen fühlt sich an, als ob er Bodenwellen überfährt. Sobald ich aber während dieses Hüpfens einmal kurz die Kupplung trete und wieder kommen lasse oder etwas Gas gebe und vom Gas gehe ist alles weg und er kann danach auch gleichmäßig immer tiefertouriger fahren, es gibt nur diese Schwelle bei ca. 1.800 einmalig. Tritt in jedem Gang auf, also auch wenn man vom dritten in den zweiten schaltet und ihn kurz motorbremsen lässt usw.



    Beste Grüße,
    Rainer

  • Hallo audionienburg , erst einmal ist die HSN kein MKB sondern Fabrikat , sprich Audi . Die TSN ist der Typenschlüssel , alles enthalten was , Hubraum , Getriebe , PS etc. Zu deinem Problem kann ich Die leider nichts genaueres sagen . Ich hatte auch mal fast die identischen Symptome , da waren mehrere Faktoren im Spiel , zum einen , Benzinfilter , Kraftstoffpumpe , Undichtigkeiten im Ansaugstrang , Unterdruck etc . Also erstmal bis dahin .


    MfG Andy

  • Moin, besten Dank schon einmal.


    War jetzt mit dem Audi und Anhänger im Urlaub gewesen und habe nochmal ein wenig "rumprobiert" beim Fahren.
    Was mich halt irritiert, ist, das er dieses Problem wohl nur bei 1800 - 1700 Umdrehungen hat, warum auch immer. Wenn er fast von der Strasse hüpft vor Stottern, genügt ein ganz kurzes Treten der Kupplung oder des Gaspedals und er dreht danach ganz normal weiter runter. Wenn ich z.B. andersherum die Kupplung trete und abwarte bis zu einer Geschwindigkeit, wo er dann unter 1700 Touren einkuppelt, läuft er ganz ruhig herunter. Kann die K-Jetronik sowas erzeugen?
    Am besten ich mache mal ein Video davon.


    Beste Grüße
    Rainer

  • Also, wenn er bei niedrigen Drezhzahlen bis 1500 nicht will und dann besser, ist es gern die Zündanlage.
    Du musst jetzt erst mal die klassischen Themen abarbeiten.
    -Benzinfilter wurde schon genannt


    K-Jetronic??? ich vermute eher eine KE.
    Penibel nach Lecks suchen, leichter Gesagt als getan.
    Lecks sind gern O-ringe Einspritzventile, eigentlich immer undicht, wenn 30 Jahre alt.

    Zitat

    Kann die K-Jetronik sowas erzeugen?

    Selbstverständlich.
    Nehme die Hutze ab, suche nach Rissen im Kunststoff. Wenn welche vorhanden sind, tauschen.


    Stauscheibe bei laufender Pumpe anheben und Absenken, es darf nichts klemmen.
    Stauscheibe und Tricher vom Luftmengenmesser reinigen ohne die OBerfläche zu beschädigen.
    Grundeinstellung der Stauscheibe Testen einstellen, meist ist ein Aufkleber vorhanden.
    Einspritzventile Strahlbild und Öffnungsverhalten überprüfen.
    Das wären mal die ersten Test die ich durchführen würde.
    Klar, die Zündanlage mal erneuern oder genau ansehen ist klar....


    Frohe Suche bei der KE
    Kein Fehler ist es die Steuerzeiten zu überprüfen, Zündzeitpkt usw.

  • Also, wenn er bei niedrigen Drezhzahlen bis 1500 nicht will und dann besser, ist es gern die Zündanlage.

    Danke für deinen ausführlichen Post. Das ist es ja gerade nicht, sobald die Drehzahl unter 1700 fällt gibt es keinerlei Probleme. Er bockt nur rum zwischen 1700 und 1800 (ungefähr), höhere als auch tiefere Drehzahlen laufen sehr ruhig ohne irgendwas. Beschleunigen geht auch durch diese Drehzahl hindurch ohne das was passiert, tritt halt wirklich nur auf wenn ich eine Motorbremsung mache, als wenn er dann auf einmal nicht berechnen kann was jetzt an Sprit reinsoll aber dann wieder klar kommt wenn man die Kupplung oder das Gas antippt. Beißt sich leider sehr mit meiner Fahrweise, deshalb komme ich oft in diesen Hüpfbereich und ich kann mir vorstellen, das das für den Motor auch keine gute Sache ist.



    Ich möchte aber schon einmal allen hier danken für die Tipps! Das Audi-Forum ist ne super Sache :thumbup:

  • Gut, dann schau dir, neben den oben beschriebenen Lagern vom Aggregateträger, auch mal genau die Motor und Getriebelager an.
    Schalter oder Automatik?
    Ich hatte, aber am B4, mal ein abgerissenes Lager vom Automatikgetriebe, also der Elastomer Teil.
    Das gab Schläge beim Lastwechsel zwischen R und D, beeindruckend. :)


    Bei Schaltung, macht der Schalthebel bei Lastwechsel starte Bewegungen?
    Du kannst ja mal den Wagen bei eingelegtem GAng und abgestellten Motor hin und herschieben, und Motor und Getriebe beobachten (falls Schaltung). Ggf. kann man so das Geräusch provozieren....


    Beim B3 sitzt der Motor doch noch auf dem Aggregate träger, oder?


    Wenn aber der Motor ein Problem hat bei diesen Lastzustand 17-18 *100U/min, dann wird es spannend...


    Motorkennbuchstabe wäre mal nicht schlecht, oder habe ich den überlesen...

    Zitat

    Kann man das irgendwie feststellen wie der Zustand ist?

    Schwierig.
    Meist zeigen sich die Risse im Elastomer erst beim Auspressen.
    Das beste um den Zustand festzustellen: neu machen und dann das Fahrverhalten vergleichen.
    Meist hat man einen Neuwagen.... :)

  • ich habe das auto nicht vor mir.
    Ich denke an eine Kombination aus Motor Management problemen mit den defekten Lagern (einmal an Motor-Getriebeaufhängung - einmal Aggregateträger).
    Aber wie gesagt, wenn man so ein Auto mal ein paar Tage fährt, kann man einiges ausschließen.
    Außerdem sind wir immer noch nicht mit dem MKB beschenkt worden, da stochert man doch immer noch ziemlich im dunklen.....

  • Motorkennbuchstabe ist wohl JN. Das schon mal zur Info. Liebe Grüße...mein Schrauber sagte mir das wäre technisch generell ne üble Nummer. Warum? Leerlauf schwankt auch ganz leicht, aber sonst läuft er ja top.


    Noch was ganz anderes: Ich hatte damals (leider bei einem sehr schwerem Unfall Totalschaden erlitten) einen Audi 80 b3, Baujahr 1990 - der hatte aber an den Seitentüren nicht diesen dünneren Streifen schwarzes Plastik sondern hatte bis zum jetzigen Streifen bis unten voll Plastik. Leider konnte ich dieses Modell bei Mobile.de usw überhaupt nicht finden, ein seltene Baureihe?

  • Der Jn hat, soweit ich das aus der Erinnerung noch weiß, eine KE für den geregelten KAT.
    Jedoch keine Leerlaufregelung, sondern noch die Einstell-Schraube für die Luftmenge um die Drosselklappe, ähnlich der K-Jetronic.
    D.h., der Leerlauf ist gesteuert, und ändert sich, wie früher bei den alten Vergaserkisten.
    Bevor du da irgendwie weitermachst, tausche erst mal die O-ringe an den Einspritzdüsen.
    Wenn die noch vom Werk sind, ist vom Elastomer nicht mehr übrig, die O-ringe hart wie Beton,
    die Einspritzdüsen nur noch unter roher Gewalt herauszuziehen.
    Falschluft ist der Hauptfeind dieser Anlagen.
    Ansonsten die Gummiluftführung genau auf Risse untersuchen.
    Stauscheibe und den Trichter vom Luftmengenmesser reinigen, ohne die Oberfläche zu beschädigten.


    Leichtgängigkeit der Stauscheibe sowie die Grundposition einstellen.
    Wenn Mengenteiler oder Stauscheibe an einer Stelle schwergängig werden, brauchst du dich nicht wundern.
    Dein Lamda-Wert stimmt dann hier und da gar nicht.
    Dann Strahlbild der Einspritzdüsen untersuchen.
    Ggf. liegt hier das Problem, d.h. mit steigenden Benzindruck an den Düsen fängt eine Düse an zu arbeiten oder eben nicht.


    Perfekt wäre noch eine Gleichmäßigkeitsmessung der Benzinmenge vs. verschiedener Positionen der Stauscheibe.
    'Bei unklarheiten nachfragen.


    Nicht dass der Mengenteiler seinen Dienst schlecht vollführt.
    Zuletzt, Foto vom Motorraum wäre kein Fehler.
    Ggf. gibt da hinten an der Zündspule noch eine Leerlaufanhebung.
    Aber die Zeit, als ich einen JN hatte, ist schon etwas her.

  • Katze, immer wieder lese ich deine Beiträge mit Genuss, und bewundere (nicht nur Deine) Euer technisches Fachwissen..... Wirklich!


    Nur, all dir von die beschriebenen Fehlerquellen sind doch Drehzahlunabhängig. Die O Ringe wissen doch nicht, wann 1700 U/min anliegen.
    Ich rate immer, erst mal die Dinge machen, die man kann und auch versteht...... Lamdasonde, - dann gibts da noch die Kurbelwellengehäuseentlüftung, Auch die arbeitet bei gleichen Drehzahlen gleich. Beim B3 ein "Schläuckchen" zw Ventildeckel und Luftfilter. ---- Zündkabel und auf die Bühne:


    Sein Kumpel, als Schrauber soll die Halterungen des Motors / Getriebe prüfen.


    Erst hiernach fängt man doch der Logig folgend an, Teile zu zerlegen.


    Nüscht für ungut, ich bin halt Grobtechniker.

  • Ich gebe dir ja irgendwie recht, ab so sehe ich das nicht unbedingt.


    Aber wer weiß schon was der Motor wirklich hat.....
    Ich hatte da schon KE Motoren, die sind im niedrigen Drehzahlbereich nur auf 3 Zylinder gelaufen.
    Und bei einer bestimmten Drehzahl um die 3000+x U/min kam dann schlagartig der 4 Zylinder dazu.


    Grund ist/war das Bild oben.
    Ich kann mir das schon zurecht reimen, warum der Motor bei einer bestimmten Drehzahl nicht mag, auch ohne Motorlager.
    Defekte lambda wäre doch u.a., er lauft nur bei vollgas oder?


    Aber der audionienburg muss letztendlich suchen und das Rätsel lösen.

  • Na ja, ich habe ja so meine "Lieblingsteile". Der Zündanlassschalter .... unendliche Weiten und Fehler, auf die du erst mal kommen musst.


    Bei unserem Passat (erwachsener Motor damals, genau kann ich das nicht mehr bestimmen) war es die Lambdasonde, die nur Theater gemacht hatte. Auch so einen unsinnigen Mist.
    Werkstatt wollte ständig den Kopf sanieren..... bis Flapsi mal 65 Euro für die Sonde angelegt hat.


    Ich antworte ausschließlich aus meiner Erfahrung raus. Niemals über Diesel oder Automatik oder den 5 Ender, da fehlt es halt bei mir, hier erscheint mir dein Gedankengang möglicher Weise zu kompliziert.

  • Gassonde und ZAS tauschen ist nie ein Fehler.
    Ggf. mal die Sonde abhängen und Fahren.


    Wenn nichts bring, Rückbau und in die Sammlung.
    Die Teile werden irgendwann gebraucht.


    Und Nebenbei, so einen Fehler ist schon rechts speziell....
    Das findet man nicht auf Anhieb...
    Ich zumindest nicht....

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