(DS) Regelt Leerlauf immer nach

  • Hey Leute,
    ich habe mir vor einigen Wochen einen schönen B2 mit dem 90 Ps Ds Motor und soweit ich das richtig herausgelesen habe dem 2E Vergaser zugelegt. Der Wagen stand 10 Jahre abgemeldet in einer Garage....
    So habe den Wagen soweit fertig gemacht und auch schon neuen TÜV bekommen, alles ist wunderbar bis auf ein kleines Problem mit dem Leerlauf.


    Beim Kaltstart geht die Drehzahl erst mal auf ca 1,700 U/min hoch und geht dann langsam weiter runter je wärmer er wird. Denke das ist soweit normal wegen der Bimetallfeder.
    Ist er dann warm regelt er die Drehzahl immer wieder von 800 hoch auf 1000, die dann wieder abfällt und so weiter.... Passieren tut das mit diesem silbernen Stift der am Vergaser angebaut ist welche immer wieder herauskommt die Drehzahl kurz erhöht und dann wieder zurück geht.


    Ganz Ganz selten nur sehr sporadisch vllt alle 50- 100 km mal kann es auch sein, dass die Drehzahl auf 300-400 abfällt und er fast ausgeht, hier wird dann aber nichts nachgeregelt. Das Problem löst sich dann meist aber von alleine nach ein paar Minuten.


    Um dem ganzen auf den Grund zu gehen habe ich bereits alle Vergaserschläuche erneuert sowie den Vergaser Flunsch. Ich tendiere dazu das es evl. mit irgend einer der Unterdurckdosen zusammenhängt habe hier aber selber zu wenig Ahnung von der alten Technik und hoffe hier hat jemand noch eine idee...


    LG Tom

  • Zuerst, ich kenne mich mit den Vergasern nicht aus.
    Ich lese jedoch, dass es eine Art Regelung für den Leerlauf gibt.
    Dieser silberne Stift drückt auf die Drosselklappe?


    Wenn ich mich noch ganz dunkel erinnere, gab es damals Probleme mit den Steuergeräten und speziell mit der Leerlaufregelung.
    Dann würde das Steurgerät getauscht.
    Das würde ich erst mal nach hinten schieben, aber auch nicht ganz vergessen.


    Ich würde erst mal schauen, ob alle elektrischen Kontakte am Vergaser sauber und ohne Oxid Schicht sind.
    Dann die Leichtgängigkeit dieses silbernen Stift untersuchen.
    Wie erkennt das Steuergerät, dass der Motor im Leerlauf ist?
    Gibt es einen Leerlaufschalter? Wenn ja, geht er?


    Manchmal hilft auch einfach fahren.... :)

  • Steuergerät beim B2 mit Vergaser?


    Wohl kaum! ;)

    Die einen kennen mich, die anderen können mich ... :)

    DAS TRIO ist komplett!
    03-2020 Audi Coupe 2,8 V6 - EZ 03-1993
    07-2019 Audi 80 Avant 2,8 V6 - EZ 12-1994 - einer der letzten 30 24 21 17 in D
    08-2017 Audi Cabriolet 2,3 5E - EZ 02-1992 - der Classiker für Kenner

  • Leider habe ich keine Idee, welchen silbernen Stift Du meinst.


    1.700 U/min halte ich definitiv für zuviel und würde 1.200 U/min bei geschlossener Starterklappe als normal ansetzen. Bei kontinuierlicher Erwärmung des Motors lässt die Federkraft der Bimetallfeder nach und die Starterklappe sollte komplett geöffnet sein, womit sich die Leerlaufdrehzahl um die 800 U/min einpegelt. Eine spannnende Frage ist, wann der von der von Dir beschiebene Effekt auftritt (Wetter, Fahrtgeschwindigkeit)? Möglicherweise fehlt der Schlauch zur Vergaservorwärmung, welcher am Luftfilter angebracht ist, oder die Einstellung am Luftfilter ist im Winter auf Sommerbetrieb. Das ließe eine deutlich höhere Leerlaufdrehzahl im Startmodus bei gewissen Temperaturverhältnissen plausibel erscheinen.


    Ich würde mir neben diversen weiteren Maßnahmen (siehe nachfolgend) überlegen, den Vergaser einmal komplett überholen zu lassen. Siehe zum Beispiele als gute Adresse die Vergaser Manufaktur. Wenn noch nie eine Überholung stattgefunden hat, darfst Du davon ausgehen, dass an mehr als einer Stelle Spiel und Reparaturbedarf (Membrane, Schwimmer, Düsen usw.) besteht. Leider weiß man nicht, wer an so einem Vergaser in den letzten Jahrzehnten rumgebastelt hat und dabei was ein-, oder besser, verstellt hat.


    Bei 10 Jahren Standzeit würde ich mir zusätzlich die Benzinversorgung genauer anschauen. Der erste Blick führt zum Benzinfilter. Ist dieser korrekt herum montiert, sammeln sich Partikel im Filter, ist genug Benzin im Filter oder sind bei warmen Motor sogar Bläschen zu sehen. Würde der Tank nach der Standzeit gereinigt und wie schaut es mit den Leitungen aus? Weitere Fehlerquellen können die korrekte Einstellung des Zündverteilers sowie der Zustand der Verteilerkappe (Abnutzung, Risse) und des Verteilerfingers sein als auch der Zündkabel, Zündleitungsstecker oder Zündleitungshülse sein. Zusätzlich würde ich überprüfen, ob der Kühlerlüfter die gesamte Zeit läuft und damit der Erwärmung des Motors entgegen wirkt oder während der Warmlaufphase noch entkoppelt ist. Ein abschließender Blick in Richtung Abgaskrümmer (Dichtigkeit, Risse) schadet nicht.


    Und ein Steuergerät gibt es hier nun wirklich nicht, selbst wenn das Gehäuse der Bimetallfeder einen elektrischen Anschluss hat.

  • Bei diesem Registervergaser wird das Stangas über eine Schraube eingestellt,
    ansonsten gibt es keinerlei Regelung. Der kaltstart wird wird über ein Dehn-
    stoffelement geregelt, welches vom Kühlwasser abhängt. Dieses kann übrigens
    auch undicht werden, daß hatte ich bei meinem ersten Audi 80, mit einem DS.
    Standgasschwankungen kommen häufig durch ausgeschlagene Drosselklappen-
    wellen. Mein Vergaser war damals, jedoch trotz über 300.000Km, unauffällig.
    Der Vergaserflansch kann jedoch reißen, was auch zu Drehzahlschwankungen
    führen kann, was aber auch zu dem erhöhten Standgas, im Kaltstartbetrieb
    führen kann. Einfach mal seitlich am Vergaser/Luftfilterkasten drücken. Ver-
    ändert sich das Standgs, ist schon mal ein Punkt gefunden.


    MfG Chris

    Audi 80 B3 2,3E NG Frontfräse (Sommerspaßauto) :D

    KE-Jetronic :nono: Invent-Jetronic :thumbup:



    2X Audi A2 1,4 TDI BHC/AMF

    1X Audi A2 1,4 BBY



    Bart0.gif

  • Danke euch erst mal für die ganzen Antworten.... und frohe Ostern an alle


    Was mir aufgefallen ist, ist wenn die Schwankungen auftreten und ich dann an der Unterdruckdose am Zündverteiler den schlauch abziehe und zuhalte ist es weg. Hängt das dann mit einem undichten Membran zusammen oder kann der fehler da auch ganz wo anderes liegen?


    Außerdem scheint es schlimmer zu werden je wärmer der Wagen wird.


    Den Vergaserflunsch und so weiter konnte ich bereits ausschließen.


    Der Ventilator am Kühler läuft erst bei ca 90°C an bis es wieder etwas kühler wird, ich schätze mal das ist alles richtig soweit.


    LG

  • Wenn es keine Regelung vom Leerlauf gibt, existiert auch kein Steuergerät.


    Aber ausgeschlagene Drosselklappen hat ich beim WV Motor auch. Da hatte ich einen Feinmechaniker, der hat die Drosselklappe neu gebuchst, danach lief der Wagen wie neu.
    Du kannst ja mal irgendwelche Flüssigkeiten (bremsen Teilereiniger usw. auf die Drosselklappe sprühen. Am besten mit montiertem Lufikasten, damit er nicht direkt die verdampfte Flüssigkeit ansaugt. Reagiert es sehr stark?


    Eine undichte Unterdruckdose würde ich anders Untersuchen, per Lecksuche. Aber undichte Unterdruckschläuche sind klassiker und gern Teil des Problems. Mehr haben die Kisten gern nicht.


    Und ich gebe da einem Vorschreiber recht. Entweder du arbeitest dich per OR Vergaserhanduch in die Materie ein, oder du gehtst zu einem Fachmann. Zuest kannst du mal überprüfen, ob überhaupt die richtigen Teile eingebaut sind. D.h. alle Bosch# und VAG# abgleichen. Oft sind falsche Teile eingebaut, dann bekommt man das Auto nicht in den Griff.

  • Abziehen der Unterdruckdose muss zu Änderung der Drehzahl führen, ist also kein Mangel. Warmgelaufenen Motor draussen, nicht in Garage, parken. Haube auf, und nun vorsichtig Vergaser und Flansch mit etwas Benzin bespritzen, z.B. mittels Säure Fläschchen oder Spritze. Dann kommst du der sogenannten Falschluft auf die Spur, durch Drehzahlerhöhung des angesaugten Kraftstoffs an der undichten Stelle. Aber bitte Vorsichtig, kleinste Mengen Benzin bitte, und nicht auf heissen Krümmer. Dann ggf. mal alle Messing-Düsen ausbauen, und durchblasen, Schwimmer auf Gängigkeit prüfen. Verschmutzungen mit Benzin reinigen. Alles kein Hexenwerk.

  • Moin,


    falls das Problem noch besteht: Du kannst die Unterdruckdose am Zündverteiler folgend testen: ein Stück Unterdruckschlauch aufstecken und mit dem Mund saugen und damit Unterdruck aufbauen. Der Unterdruck muß stabil bleiben!


    Dieser vermaledeit komplexe Vergaser hat, wie die anderen Pierburgs auch, einen Pulldown, also eine Unterdruckdose die die Starterklappe kurz nach Motorstart wieder definiert ein wenig aufmacht. Die Membranen dieser Teile sind auch manchmal kaputt, man kann hier auch mit saugen die Funktion testen.
    Das alles geht wie schon hier erwähnt nur mit sehr guten Unterlagen...


    Viel Erfolg,
    Thomas

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