Erfahrungen Einstellen Lenkgetriebe 893 422 065

  • Hallo da draussen,


    bei meinem Projekt B3 Audi ist die Lenkung recht schwammig. Der Reparaturleitfaden verriet mir, dass man das Lenkgetriebe einstellen kann. Auf den Bildern ist stets eine rautenförmige Abdeckplatte zu sehen, die mit 3 Schrauben versehen ist, wobei DIE in der Mitte zur Einstellung des Lenkspiels vorgesehen ist.


    Bei dem Lenkgetriebe mit der Nummer 893 422 065 in meinem Wagen findet sich keine Schraube in der Mitte, nur die beiden äusseren, die augenscheinlich die Platte halten.


    Hat jemand von euch schonmal an dem Getriebe gearbeitet und kann mir sagen, ob es UNTER der Platte eine Einstellschraube gibt? Ich denke der Bereich dort wird mit Hydrauliköl geflutet sein, und bevor ich die große Ferkelei starte wollte ich mich wenn möglich rückversichern...


    Gruß aus dem Ruhrpott
    Axel

  • Sowas hab ich befürchtet. Bis auf dieses, haben ALLE Getriebe die ich gefunden hab wie gesagt diese Einstellschraube mittig.


    Ja, alle Gummis sind soweit intakt oder erneuert: Spurstangen samt Köpfen, Traggelenke, Querlenkergummis, Stabi, Koppelstangen... Spureinstellung ist erfolgt. Bei abgeschaltetem Motor hört man ein Knacken beim Einlenken, nach allem was ich recherchiert habe, weist das auf ein ausgeschlagenes Lenkgetriebe hin. Und bei späteren Modellen kann man das eben nachstellen.


    Gnarf.


    Ich schau trotzdem mal rein denke ich.


    Axel

  • Naja ich hab das einstellbare ZF Lenkgetriebe (weis die Nr gerade nicht). Hatte ein sehr ähnliches Problem wie du - alle Gummis, Lager etc neu (bis auf die Spurstangen) und auch dieses Knacken.
    Das Einstellen des Lenkgetriebes hat da leider so gut wie nichts gebracht. Auch wenn ich mir einbilde, das das Knacken etwas weniger geworden ist: Wenn du die Lenkung zu weit nachstellst, lenkt sie nicht mehr so selbständig in die Mittelstellung zurück. Bei mir war bereits 1/4 Umdrehung der Einstellschraube zu viel! Ich habe es dann auf 1/8 zurückgestellt, damit die Lenkung wieder freigängiger ist. Das Lenkverhalten ist jetzt nach meiner Einschätzung genauso schwammig wie vorher.
    Heißt für mich: entweder das Nachstellen am Lenkgetriebe bringt auch nichts mehr, wenn die Dinger verschlissen sind. Oder das Problem liegt doch woanders :huh:
    Dumm ist halt wirklich, das überholte Lenkgetriebe super teuer sind und der Austausch auch nicht gerade ein Spaß. Vor allem wüsste ich gerne ob die überholten auf Spiel geprüft werden oder ob da einfach nur Dichtungen etc. neu sind und die Zahnstange usw. gar nicht angefasst wird!
    Gruß,
    Johannes

  • Bei mir stellt sich das Problem so dar, dass die Lenkung immer ein wenig rechts steht wenn ich allein fahre. Die Lenkung reagiert eben erst bei einem recht starken Ausschlag.


    So richtig Lust auf einen Lenkgetriebewechsel hab ich auch nicht. Im Netz werden neue ZF Getriebe unter 100 € angeboten.


    Axel

  • Das Lenkrad sitzt fest auf der Lenkwelle. Wenn ich das Lenkrad mit stehendem Motor drehe, klackt er bei ca 45° rechts wie links. Nach allem was ich erlesen habe, ist das ein Hinweis auf ein verschlissenes Lenkgetriebe. Ausserdem kann ich zwischendurch die Servo im Innenraum gurgeln hören, ich denke da ist was durch nach 33 Jahren im Dienst.


    Katze: Welche Schrauben/Muttern Kombi meinst Du?


    Axel

  • Mit dem hydraulischen Teil der Servolenkung mach einfach mal einen Wechsel des Hydraulik Öl. Das hatte ich schon öfters.


    Mit den Schrauben meine ich die beiden Schrauben Muttern ,die man herausnehmen muss , wenn man den membranbalg oder Gummibalg des Lenkgetrieben wechseln muss dabei ist unbedingt die Reihenfolge des Anzugs zu beachten.


    Du kannst ja mal eine Messuhr aufbauen oder einsetzen und wirklich schauen wo das Spiel in der Lenkung auftritt.

  • Lenkgetriebe tauschen ist ein Arschloch.


    Ich habs mir geschenkt Bilder zu machen... vor dem Arbeiten habe ich nach Erfahrungswerten gesucht, leider wenig gefunden.


    Hier meine Erfahrungswerte:


    1. Verschraubungen der Lenksäule lösen: 2 Muttern senkrecht direkt an der Lenksäule, eine Schraube quer auf dem Zapfen zum Getriebe - Schraube ziehen! Alles 13er Köpfe.


    2. Hydraulikzuleitung am Übergang Schlauch zu Rohr unterhalb der Wasserschläuche zum Wärmetauscher trennen, Rücklaufleitung am Servoölbehälter lösen. Öl zuvor absaugen.


    3. Batterie entfernen, Boden des Batteriekastens entnehmen. Schrauben des
    Spurstangenträgers am Getriebe entfernen (Oben und unten 17er Köpfe.
    Super mit handlicher 1/4" Knarre und flacher Nuss machbar.)
    4. Das Lenkgetriebe ist mit 4 Schrauben an der Karroserie befestigt: 2x an der Spritzwand, 2x links am Radhaus. Von den Schrauben sind jeweils eine des Pärchens unglaublich schlecht erreichbar.


    Mein dringender Tip: Automatikringschlüssel mit einem kippbaren Ratschenkopf (17 & 13). OHNE wird man wahnsinnig, da die Muttern vom Gehäuse überdeckt werden und im Grunde unerreichbar sind.
    Die Schrauben im Radhaus sind mit einem 6er Inbus im Radhaus, hinter dem Federbein zu erreichen, die Radhausschalen müssen nicht entfernt werden.


    5. Wenn man die Verschraubungen gelöst hat, das Lenkgetriebe in den Motorraum ziehen, Lenksäule und Lenkrohr abziehen und in den Innenraum legen. Gummiabdeckung auch.


    6. ABS Block lösen und die Bremsleitungen aus den Halterungen/Führungen am Stehblech klipsen. Den ABS Block ac 5 CM nach vorn bewegen, einfach die Gummipuffer abziehen, Block nach oben, vorn und auf dem Stehblech ablegen.


    7. Das Lenkgetriebe muss jetzt SOWEIT nach vorn gezogen werden, dass der Zapfen des Getriebes nach unten in den Motorrau rutscht. Rücklaufschlauch der Servo ganz an die Spritzwand ziehen. Jetzt kann man das Getriebe auf die rechte Seite, unter den Batteriekasten bugsieren.


    JETZT kommt meine Fehlannahme: in ein paar Erfahrungsberichten steht, dass man das Lenkgetriebe über den Spurstangenkanal der Beifahrerseite ziehen kann. STIMMT NICHT.


    8. Lenkgetriebe zur Fahrerseite hin, vorbei am Bremskraftverstärker usw. durch den Motorraum entnehmen. Ein wenig mit den Heizungsschläuchen und Sensorleitungen aufpassen, dann gehts ganz einfach.


    9. Wiedereinbau in umgekehrter Richtung. HINWEIS: es empfiehlt sich zu zweit zu arbeiten. Der Zapfen des Getriebes geht nur schwer und widerwillig in die Öffnung zum Innenraum. HIER ist ein zweiter Mensch hilfreich: einer zieht das Getriebe Richtung Motorraum, eine Zweite Person zieht den Zapfen mit einer Gurtschlinge in DEM Moment nach oben: zack! An der Stelle ist eine Bördelkante in Richtung des Motorraums, da sind Komplikationen vorprogrammiert.


    Alles in allem keine Raketenwissenschaft, aber elendig verbaut und einfach wenig erquickend.


    Glückauf
    Axel

  • Ob das knacken und das schwammige Lenkverhalten weg sind weiss ich noch nicht. Wie es so ist: der Deibel steckt im Detail! nachdem ich unnötig die Spurstangenköpfe demontiert habe, hat sich natürlich eine der beiden M10x1 Stopmuttern verpieselt. Ich konnte also noch nicht testen.



    Morgen ist meine allererste Handlung der Besuch beim Schraubenhandel und dann kann ich berichten.


    Axel

  • Danke für die ausführliche Beschreibung, diesen Spass will ich mir auch im Frühjahr gönnen!
    Hab vor mir ein Lenkgetriebe ausm B4 zu verbauen, die sollen leichtgängiger sein, vielleicht ist die Lenkung auch weniger schwammig.
    Aber den BKV hast drangelassen oder? Den möchte ich gegen den 10" BKV tauschen, also kommt der auch mit raus.
    Bin wirklich gespannt, ob es bei dir was gebracht hat.

    Verschiebe nichts auf Morgen, was du auf Übermorgen schieben kannst


    Zitat Shorty_94: "Für Spoiler und Spurplatten ist ja in der Regel auch immer Geld übrig"

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