Probleme bei Fahrten in den Bergen

  • Hallo zusammen,
    ich war letzte Woche mit meinem 93er B4 (ABT) in Liechtenstein in Urlaub. Von zu Hause aus ist das rund 800 Kilometer entfernt. Diese Strecke hat der Audi ohne jedes Mucken zurückgelegt, keinerlei Probleme aufgetreten. Die Unterkunft war in Triesenberg, welches 866 Meter über dem Meeresspiegel hoch liegt. Die Auffahrt in den Serpentienen war schon ordentlich steil, durch die scharfen Kurven war max. der 3te Gang möglich, was aber nicht schlimm sein sollte. Oben angekommen bemerkte ich verwundert am linken Vorderrad eine Pfütze. Motorhaube auf, sah ich das aus dem Überdruckventil im Deckel des Ausgleichsbehälters Kühlwasser in großen Mengen herausdrückte, das war schon mal der erste Schreck. ;( Die Fahrten während der Tage unten im Tal verlief dann wieder ohne Probleme, was mich wieder etwas beruhigte. Dann machte ich einen Ausflug von Triesenberg nach Malbun, welches 1600 Meter über dem Meeresspiegel hoch liegt und gerade man 9 Kilometer entfernt liegt. Dort oben angekommen der Mega Schock.. :fie: .. das Kühlwasser drückte in sehr großen Mengen aus dem Ausgleichsbehälter. Während des Aufenthalts kühlte der Wagen wieder ab. Ich sah das der große Schlauch zum Kühler komplett platt zusammengedrückt war. Ich füllte gut 1 Liter Wasser nach um wieder auf Stand zu kommen. Für mich war klar: Kopfdichtung durchgeballert, Schockstarre pur. :cursing: Ich fuhr nur noch ganz vorsichtig und so wenig wie möglich und im Kopf rotierten meine Gedanken, welche Optionen ich hätte wieder nach Hause zu kommen. Gestern dann gings zurück, im Gepäck so viel Wasserflaschen wie möglich.
    Der Wagen lief vollkommen ruhig und ohne merkliche Probleme, kein Wasser im Öl, keine weißen Wolken aus dem Auspuff, Temperaturanzeige normal.... nichts Aussergewöhnliches zu sehen. Nach rund 100km erste Kontrolle.... nichts, rein gar nichts. Kein Wasser aus dem Behälter, alles trocken, keine prallen Schläuche. :search: Also wurde ich wieder mutiger.... und dann gings bis auf ganz kurze Kontrollen nahtlos rund 9 Std. die restlichen 700km mit full speed nach Hause, auch längere Staus waren mit dabei. Lüfter sprang da mehrmals an, aber das bin ich bei ihm ja schon gewohnt. Wohlbehalten zu Hause angekommen :hail: drehte ich den Deckel des Ausgleichsbehälters vorsichtig auf. Es kam nur das normale Zischen, kein Überlaufen, nichts was irgendwie unnormal wäre. :music:


    Jetzt nach diesem ausführlichen Erlebnisbericht meine Frage: Ist das normal beim ABT, ist der echt so empfindlich was Bergfahrten angeht, oder könnte sich da doch um irgendeinen Defekt handeln? ?(
    Kann doch nicht sein, dass es sich dabei um einen reinen Flachlandtiroler-Motor handelt oder? Ich habe Betonmischer-LKW gesehen, die vollbeladen diese 1.600 Höhenmeter ohne Probleme gestemmt haben und ich musste 9 Kilometer und rund 800 Höhenmeter mit 1 Liter Kühlwasser bezahlen.... kann doch echt nicht wahr sein.

  • Das ist kein besonderes motorbezogenes Phänomen. Hier gelten die mit der Höhe veränderten Umgebungsdruckverhälnisse, mit zunehmender Höhe abnehmend, mit Blick auf den Füllstand der Kühlwasseranlage. Vermute also, Du hast mit Blick als Flachlandtiroler für deine fahrt über Höhenzüge einfach zu viel Kühlflüssigkeit auf dem Ausgleichsbehälter gehabt. Ausgehend davon, das die Temperaturanzeige keine nennenswerten erhöhten Temperaturen angezeigt hat während der Bergauffahrt.

  • Wenn da 1Liter fehlt, ist das nicht mehr normal. Ich vermute, das das Überdruck- und Unterdruckventil im Verschluß des Ausgleichbehälters nicht mehr richtig arbeitet. Das hatte ich selbst auch schon.
    Wenn im kalten Zustand, wie von dir beschrieben, die Schläuche zusammengezogen sind, dann öffnet auf jeden Fall das Unterdruckventil nicht. Also neuen Verschluß kaufen und alles ist wieder gut. :thumbup:

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten. :thumbup:
    Die Über-/Unterdruckventile im Deckel hatte ich auch schon im Verdacht. Den Deckel hatte ich zwar schon mal neu gemacht, der ist noch gar nicht so alt... bedeutet natürlich nicht automatisch, das der deshalb i.O. sein muss. Dass das Unterdruckventil nicht ausgleicht, das scheint zumindest zweifelsfrei so zu sein, denn der Schlauch war so platt, als ob man eine Plastikflasche leerlutscht ohne Luft reinzulassen, Diagnose: Unterdruckventil geht nicht... naja und 1 Liter Volumen weniger im System sind nun mal 1 Liter Volumen weniger im System.


    Und das da zuviel Kühlflüssigkeit kann nicht sein... ich achte immer peinlichst genau auf alle Flüssigkeitstände vor allem bei geplanten längeren Touren. Der Stand vom Kühlwasser war beim beim Losfahren genau zwischen Min. und Max. Und das da 1 Liter zuviel drin war... unmöglich. Aber klar, aus der Ferne beurteilt könnte man das natürlich vermuten.
    Was mir noch aufgefallen ist, war der starke Kupplungsgeruch... der hatte so eine Note wie gekochter Spargel. Und die Kupplung hat gerade man rund 2.000 km auf dem Zähler, die hatte ich erst neu gemacht, als ich das Getriebe draussen hatte. Alles sehr sehr merkwürdig. Meine These ist daher immer noch, dass bei der Entwicklung des ABT die Bergtauglichkeit wohl nicht so sehr berücksichtigt wurde.


    Bin heute nochmal 300km Autobahn gefahren... alles bestens, als wär nie was gewesen.... summt wie ein Bienchen. Mysteriös, das alles.


    Ich löse die Probleme anderer Leute,
    welche sie ohne mich gar nicht hätten. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von BeeFour ()

  • Das neue Verschlüsse nicht unbedingt richtig funktionieren hatte ich auch schon. Das Überdruckventil öffnet bei dir vielleicht zu früh. Das Kühlwasser darf ja bis 110° heiß werden. Da ist dann schon ordentlich Druck drauf. Ich hatte mir dann einen Verschluß direkt bei Audi geholt, der hat funktioniert. Was aber nicht heißen soll, das die grundsätzlich besser sind.
    Da die nicht allzu teuer sind, würde ich den erstmal tauschen. Eventuell kommt der Geruch auch vom ausgelaufenen Kühlwasser, wenn das auf heiße Teile kommt müffelt das ganz schön.
    Ich kann dir nur versichern, das der ABT auch bergtauglich ist. ;)

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