Bremskraftregler einstellen

  • Moin,
    ich war heute mit meinem B4 (Motorkennbuchstabe ABK) auf einem Bremsenprüfstand. Vorne alles OK (Anzeige ca. 2.0, Maßeinheit weiß ich nicht), Handbremse auch. Hinten aber waren die Werte schlecht (Anzeige ca. 1,1), und zwar gleichmäßig auf beiden Hinterrädern.




    Der große Hebel am Bremskraftverteiler ist nicht festgerostet, das hatte ich vorher geprüft. Der Hebelweg war allerdings, hm, nicht sehr lang.
    Das Auto hat kein tiefergelegtes Fahrwerk.


    Im Etzold wird die Einstellung des BKV beschrieben, nur braucht man dafür das Spezial-Einstellwerkzeug Audi 3284. Habe ich natürlich nicht.Frage: Kann man die Einstellung des BKV auch ohne dieses Einstellwerkzeug hinbekommen?
    (Hinweise zur Einstellung habe ich nur für den B3 gefunden, aber dort arbeitet der BKV offenbar anders.)


    Wäre nett, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.
    Grüße, Bernardo

  • Was ist jetzt das Problem?
    Ist die Bremswirkung zu klein?
    Der Regler erhöht ja die Bremswirkung hinten bei höhrerer Zulandung.


    Hast du mal die Bremse hinten zerlegt und geschaut ob alles noch gangbar ist.
    Das moderne Salz richtet heutzutage richtig Schaden an, da rostet einiges fest.

  • Das Problem ist, wie im Eingangsposting beschrieben, dass auf der Hinterachse beiderseits die Bremswirkung - ganz gleichmäßig - zu gering ist.
    Deshalb habe ich angenommen, daß die Verteilung der Bremskraft zwischen Vorderrad- und Hinterrad-Bremsen nicht in Ordnung war, der Bremskraftverteiler also nicht richtig arbeitet.
    Wenn ich den BkV eingestellt habe, werde ich noch mal zu einem Prüfstand fahren + hier berichten.
    Grüße, B.

  • Dann habe ich es richtig verstanden.


    Soweit ich das Verstehe, ist die Idee die Bremsleistung zu erhöhen, wenn das Auto beladen ist. Oder sagen wir an der Hinterachse beladen. Dann erhöht sich der Anpressdruck auf die Reifen hinten, die Reibungskraft nennen ich es mal, geht hoch. Damit ist ein überbremsen an der hinterachse schlechter möglich. Es kann stärker gebremst werden. Das geht über den Bremskraftregler durch ein Absenken der hinterachse.


    Wenn er falsch eingestellt ist, würde er zu früh die Bremswirkung hinten erhöhen. Ein überbremsen wäre möglich. Dann wäre die Bremsleistung aber zu hoch. Oder halt an die andere Richtung falsch eingestellt, dann würde er nie aufmachen....


    Außerdem könnte er klemmen, auch einseitig. Aber das hat deine Messung aber gezeigt, die Bremswirkung hinten ist gleichmäßig.


    Aber schon richtig , stelle das Ding mal ein, dann schauen wir weiter.


    Das die Bremsleistung hinten schlechter ist, weißt du?
    Ob dein Wert wirklich schlecht ist kann ich nicht sagen.
    Aber wie schon geschrieben, ist es meist der (schrott) an Bremsenteilen die heute zu Kampfpreisen angeboten werden. Scheiben rosten, Bremsbeläge werden glasig, alles vergammelt durch das Salz.....


    Trotzdem frohe suche.....

  • So, nun endlich hier die Auflösung des Ganzen.
    Der Hebel des Reglers war von Anfang an beweglich, aber eben nur über eine sehr kleine Strecke. So daß, wie oben beschrieben, der Regler nicht funktioniert hat, denn während vorne voller Bremsdruck war, war hinten eben quasi nix.
    Ich habe mir dann nach Christians Angaben die Einstell-Lehre von Audi nachgebaut. Die paßte überhaupt nicht (eben). Also habe ich den Hebel kräftiger durchbewegt (mehr Wegstrecke), und dann mit der Einstellmutter entsprechend fixiert.


    Fertig? Ne, leider nicht. Im Gegenteil: die größere Hebelstrecke hat der uralten Dichtung offenbar zuviel an Elastizität abverlangt - will sagen, danach lief die Bremsflüssigkeit aus.


    Dann also einen neuen Regel im I-Net bestellt (59 Euro) und die beiden Halteschrauben des Reglers von Audi geordert. Letzteres war mal ne gute Idee, denn von den alten Schrauben habe ich die eine glatt abgerissen, und bei der anderen war in nullkommanix der verrostete Imbus (zum Gegenhalten) rund gedreht.
    Ach ja, und als ich dann die Bremsleitungen abgeschraubt habe, passierte, was jeder kennt, der mit solch altem Kram arbeitet: die Überwurfmutter und das betreffende Leitungsende waren 'rost-verschweißt': beim Drehen der Überwurfmutter wickelte sich die Bremsleitung auf, bis sie eben durchriß.


    :sshithappens:


    Also: Leitung erneuert + Regler und Schrauben montiert. Danach zum TÜV, Sonntagsgesicht aufgesetzt, und sie haben mir mein Auto über die Bremse gezogen (Außer mir war ja auch sonst kein Kunde da). Alles gut.

  • Ja, das kenne ich leider alles zu gut bei arbeiten am Bremssystem.
    Korrosion wo das Auge hinschaut.
    Niemals danken wir der K + S Aktiengesellschaft.
    Die kleinen Gasbrenner für die Küche (für Creme Brulee) können wunder wirken. Man darf es mit dem Wärmeeintrag halt nicht übertreiben. Wir arbeiten an der Bremse!


    Zerlege doch mal den alten Regler.
    Was war denn jetzt wirklich defekt.
    Er hat doch zwei Regel Ventile, waren die Fest?

  • Moin Katze :)


    im Moment kann ich dir wirklich nur ne Schnellantwort liefern, weil ich das Teil nicht vor der Nase habe (meine Werkstatt: weit weg): die Fixierschraube für den Hebel (das ist ne Langloch-Bohrung hinten am Hebel) saß viel zu tief. Anders gesagt: die Einstellung des Reglers war völlig falsch. Außerdem war der Hebelweg minimal, also nicht ausreichend, um die Verteilung der Bremskraft effektiv zu verändern zwischen Druck Bremsen vorne und Druck Bremsen hinten.


    Ich kuck mir das Ding aber noch mal genauer an, nur wird das ein bischen dauern.

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