Kopfdichtung

  • Ich zitiere mich zwar selber nur ungern, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme.

    Denk dran, dass auf der Schwungscheibe zwei Markierungen sind. Eine "0" für OT und ein "I" für den Zündzeitpunkt.


    Was ist daran bitte nicht zu verstehen? Auf deinem ersten Bild hast du den Zündzeitpunkt an der Kurbelwelle eingestellt. Der liegt aber beim ABT 6° vor OT. Ergo liegt der Zahnriemen verkehrt auf. Die Zwischenwelle scheint auch um rd. 90° verdreht zu sein. So läuft er auch nicht


    Hast du dir die Anleitung aus meinem Link angesehen? Da ist alles Wichtige beschrieben und bebildert.

  • So, fangen wir also ganz von Vorne an.


    So in etwa sieht der Ventiltrieb bei den Vierzylinder Motoren von vorne aus gesehen aus. Noch noch zur Erklärung. Die Nockenwelle treibt die Ein- und Auslassventile an, die Zwischenwelle den Zündverteiler und die Ölpumpe und die Kurbelwelle wird von den Kolben getrieben. Das heißt, dass die Kurbelwelle die treibene Welle ist und Nocken- und Zwischenwelle die angetriebenen Wellen. Die Thermospannrolle dient dazu, wie der Name es schon sagt, den Zahnriemen auf Spannung zu halten.


    Den Rest kopier ich hier jetzt einfach rein. Vielleicht wird es dann mal gelesen.


    Hier eine kleine Anleitung der einzelnen Arbeitsschritte:


    Nach dem ich das Auto etwas aufgebockt habe um den Unterfahrschutz
    abzubauen und auch um später besser an den Dreiecksflansch vom
    Hosenrohr zu kommen, hab ich das schicke runde Luftfiltergehäuse
    weggebaut und sämtliche Stecker von der Einspritze abgezogen. Die
    Spritleitungen hab ich drangelassen und die komplette Mono mit einem
    Stück Kabel am Aufbau befestigt.







    Bevor man anfängt die ganzen Kleinteile von Ansaugbrücke und
    Zylinderkopf abzuschrauben, sollte man sich vorher ein paar Fotos machen
    und einige kleine Schäfferkisten hinstellen und beschriften, dass man
    hinterher auch noch weiss wo was hinkommt. ;)


    Spätestens jetzt sollten die Flüssigkeiten abgelassen werden. Bis dahin
    ging es recht flott, so dass das Öl noch warm genug war und gut ablief.
    Vom Altöl hab ich keine Fotos gemacht, es reicht glaube ich, wenn ich
    sage es war nötig :D .


    Um den Zylinderkopf runter zu nehemen, müssen aber vorher erst noch die
    Keilriemen, der Schwingungsdämpfer, sowie der Zahnriemen runter. Bevor
    man das macht muss der Motor auf OT für den ersten Zylinder gestellt
    werden. Motor an der Zentralschraube der Kurbelwelle im Uhrzeigersinn
    drehen bis die Markierungen an Schwungscheibe, Verteilerfinger und
    Nockenwellenrad mit den jeweiligen Bezugsmarken fluchten.







    Bei der Markierung des Verteilerfingers ist darauf zu achten, das sie
    NICHT OT anzeigt, sondern den Zündzeitpunkt markiert. Deswegen steht der
    Verteilerfinger nicht genau mittig zur Bezugsmarke, sondern ist schon
    ein Stück dran vorbei gelaufen. In meinem Fall sind es die bekannten 6°.
    Jetzt können die Keilriemen runter und der Schwingungsdämpfer und der
    untere Keilriemenschutz entfernt werden. Jetzt ist der Zahnriemen dran.
    Um den Zahnriemen zu entspannen wird die Torx-Schraube an der
    Thermospannrolle gelöst. Dafür braucht man einen Torx in der Größe T45,
    der sollte, wie andere spezielle Werkzeuge zur Verfügung stehen. Eine
    genaue Werkzeugliste poste ich später noch.




    Nach dem das ganze Geraffel vom Kopf gelöst bzw. ausgebaut ist, kann der
    Kopf ausgebaut werden. Hübsch drauf achten, das die
    Zylinderkopfschrauben in der richtigen Reihenfolge gelöst und der Motor
    Umgebungstemperatur erreicht hat.







    Nachdem der Kopf runter ist, lassen sich die Zylinderlaufbahnen begutachten. Die Hohnspuren sollten noch gut zu erkennen sein.







    Jetzt ist Vorsicht geboten, die Reste der alten Zylinderkopfdichtung
    müssen vom Block entfernt werden. Ich hab hierfür Schleifpapier mit
    einer 600er Körnung und einem festen Schleifklotz genommen. Bitte nicht
    die ganze Dichtfläche blank schleifen, sondern lediglich den weichen,
    schwarzen Belag der alten Dichtung entfernen. Der öffene Motorblock
    sollte mit einem sauberen Tuch abgedeckt werden, so dass sich kein
    Kleinteile in die Wasserkanäle verirren können und der rest gegen
    Schmutz geschützt ist.


    Im Normalfall würde man jetzt den ausgebauten Zylinderkopf zerlegen,
    sauber machen und zum planen geben. Da ich aber einen Austauschkopf
    hatte, fällt das für mich weg.


    Trotz alle dem hab ich noch den alten Krümmer und das Hosenrohr
    ausgebaut. Ich kann bestätigen, dass sich das auf einer Bühne oder Grube
    besser macht. :D
    Den einflutigen Krümmer mit angeflanschtem Hosenrohr bekommt man in
    einem Stück nach oben raus, aber den Zweiflutigen nicht rein. Das neue
    Hosenrohr muss deshalb von unten in den Motorraum gefädelt und wieder
    befestigt werden. Jetzt kann auch der Krümmer angeflanscht und am Aufbau
    fixiert werden.







    An dieser Stelle hab ich meinen AT-Kopf komplettiert, d.h. neue Hydros
    eingesetzt (sie lagen inzwischen ca. drei Wochen in frischem Öl),
    Nockenwelle rein, Lagerschalen drauf und festgezogen. An dieser Stelle
    einen schönen Gruß an Bowser. Die Lagerschalen waren falsch beschriftet :stick: , es waren aber vom Werk her auch Zahlen in die Schalen eingeschlagen.


    Neue Wasserflansche dran und ein paar Schrauben und Befestigungen vom
    alten Kopf übernommen. Es ist ratsam sich neue O-Ringe für die beiden
    Temp-Geber im Wasserflansch zu besorgen, da man sie hinterher oft nicht
    wieder dicht bekommt.


    Nun kann der "neue" Kopf mit Dichtung aufgesetzt werden. Es empfielt
    sich zwei der alten Zylinderkopfschrauben von ihren Köpfen zu befreien
    und als Führung zu nutzen. Neue ZK-Schrauben rein und die Führungsstifte
    wieder raus. Schrauben ordnungsgemäß in insgesammt vier Durchgängen
    angezogen (1. 40Nm; 2. 60Nm und noch 2x 90° mit einem starren
    Schlüssel). Die 2x 90° empfelen sich, da man wegen dem geneigtem Motor
    bei einigen Schrauben keinen Platz hat um nur 1x 180° nach zu ziehen.


    Nun kann schonmal der Abgaskrümmer und der ZK-Deckel montiert werden.







    Jetzt kann der Rest auch wieder ran. Ansaugbrücke, die Befetigungspunkte
    für Kabel, Wasserrohre usw. Nun kommt der neue Zahnriemen drauf, dafür
    hab ich auch das Spannelement und natürlich auch die Thermospannrolle
    getauscht. Wenn der Zahnriemen drauf und gespannt ist, nochmal die
    Bezugspunkte überprüfen, ob die Steuerzeiten noch stimmen. Nun die
    Kurbelwelle vorsichtig zwei Runden gedreht. Das Nockenwellenrad sollte
    mind. eine volle Umdrehung machen, dass man sich sicher ist, dass sich
    Kolben und Ventile nicht ins Gehege kommen. Motor wieder auf OT stellen
    und den Schwingungsdämpfer montieren. Obwohl die beiden Riemenscheiben
    vom Schwingungsdämpfer vier Bohrungen haben, passen sie nur in einer
    bestimmten Stellung zueinander und auf die Kurbelwelle. Dafür sind auf
    dem Schwingungsdämpfer, sowie auf der unteren Zahnriemenabdeckung Kerben
    bzw ein Pfeil, der die Stellung bei OT markiert. ;)
    Hab leider kein Foto davon, ist aber leicht zu finden. Jetzt noch die
    restlichen Keilriemen aufgezogen und gespannt. Wenn alle Schläuche
    wieder dran sind, Ölfilter gewechselt und auch die Ölablassschraube
    wieder da ist, wo sie hingehört, können die Flüssigkeiten wieder
    aufgefüllt werden.


    Wärend das Öl langsam in die Wanne läuft, lässt sich die Einspritzung
    nebst Luftfilter usw. montieren, die Stecker wieder aufstecken und die
    Kabel an ihren alten Platz befestigen. Nochmal den Ölstand überprüft und
    das Kühlwassersystem entlüftet und es kommt der Zeitpunkt des jüngsten
    Gerichts, oder er springt einfach an. :D


    Und er läuft und läuft und das wie nie. Den genauen Leistungszuwachs
    muss ich noch ermitteln lassen, kann aber schonmal sagen, das er
    deutlich besser geht und sehr sauber hochdreht. Selbst ab 4000rpm hat er
    noch einen guten Durchzug, das ich vorher so von meinem ABT nicht kannte.


    Insgesammt haben wir, wobei mein Kumpel Holger erst 2,5h später
    dazugestoßen ist, ca. 13 Stunden gebraucht. Wenn man sowas, wie ich,
    nicht sehr oft macht, sollte man sich die Zeit auch nehmen. Hier gilt: Erst gucken, denken und dann handeln. Andersherum kann teuer werden ;) .

  • naben Scouter, Sorry da ist halt meine erste Kopfdichtung. als der Begriff Zwischenwelle auftrat konnt ich mich dunkel dran erinnern das sich das Zahnrad drehte. ich hoffe mal wenn alles so eingestellt ist sollte er wieder starten.
    Nich sauer sein, ich verzweifle auch an das was ich nicht verstehe auf anhieb.


    ich danke dir und anderen Hilfsbreiten Leute hier erstmal.
    Gruß und Nacht :sdanke:

  • Schön zu hören.


    Zahnriemenspannung ?


    Jetzt muss du aber den Zündzeitpunkt richtig einstellen.
    Dazu mit einer Blitzpistole am Zündkabel Zyl. 1 anschließen und auf den Strich der Schwungscheibe blitzen.
    Motor muss warm sein.


    Beim Warmlaufen die Wassertemp gut beobachten. Wenn nicht richtig entlüftet kann das Wasser im Motor stehen bleiben und die Temperatur steigt einfach an. Richttiger Frostschutz mind. -25 -Grad C.

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