Vorderachsgeräusche beim Einlenken: "Klong", "Bong"

  • Hallo Leute,
    zu oben genanntem Thema gibt es ja bereits einige Diskussionen und ich habe in letzter Zeit alle (?) gelesen, weil ich mit meinem B4 das gleiche Problem hatte.
    Problematisch ist, dass die meisten dann irgenwann im Sande verlaufen, zum Thema Domlagerherstellerhaltbarkeit abdriften oder enden mit "ich leb jetzt damit", "zieh nen Gartenschlauch drüber", "pump WD40 rein" o.ä.


    Da das Problem ja anscheinend öfter auftritt, besonders nach Reparaturen an der Vorderachse (wie bei mir ;) ) wollte ich es jetzt hier mal am Stück zu Ende durchgehen, Vielleicht kommen ja noch ergänzende Beiträge, denn demnächst sucht bestimmt der nächste.



    Problem: Beim Einlenken, besonders Einparken, Anfahren, EInfedern, Ausfedern usw. kommen ruckartige Klong- Geräusche aus Richtung Vorderachse, als würde jemand gegen die Schraubenfeder schlagen.


    Erste Prüfung: Verdrehen sich die Schraubenfedern beim Lenken auf dem unteren Federteller?
    Begründung: Normalerweise ist zwischen dem unteren Federende und dem Anschlag (hochgebogene Blechlasche) auf dem unteren Federteller ein Abstand von ca. 5mm. Dieser Abstand ändert sich beimLenken nicht.


    Kommt das Geräusch von rutschenden Federn, dann verändert sich dieser Abstand aber mit jedem "Bong", je nach Lenkrichtung. Das kann man auf einem größeren Parkplatz o.ä. mal prüfen,
    vorsichtig reinfühlen (wenn keiner am Auto rumwippt !!!) oder mit dem Handy.
    Alles unauffällig? Abstand bleibt konstant? Dann weiter mit Zweiter Prüfung, sonst:
    Domlager prüfen. Das Domlager dreht nicht frei auf dem oberen Federteller, dadurch hakt/ blockiert es beim Einlenken und in der Schraubenfeder entsteht die Spannung, die sich mit einem "Bong" irgendwann entlädt. Das Domlager hakt, wenn das darin eingepresste Kugellager am Ende ist oder wenn das neue Domlager nicht sauber auf der Kolbenstange des Stoßdämpfers sitzt (wie bei mir ;) ).


    Maßnahme: Domlager demontieren (mit den Standard-Klauen-Gewindestangen-Federspannern geht das auch bei eingebautem Federbein), oberen Federteller und Unterlegscheibe ggf. nochmal von Rost und Dreck befreien und dann alles wieder montieren. Zum Anziehen der Nutmutter bleiben die Federspanner noch drin und es ist auch ganz wichtig das Spezialwerkzeug dafür zu verwenden (kostet nicht die Welt). Ich dachte auch zuerst, man könnte das irgendwie mit Schraubenzieher, Winkelzange, Trick-17....vergesst es, wenn diese Mutter nicht richtig festgezogen wird, läuft das Domlager nicht sauber und ist schnell wieder hinüber. Ich glaube die ganzen Diskussionen um frühzeitiges Ableben von Domlagern würden sich zum großen Teil erübrigen.


    Und ja, es gibt verschiedene Domlager, 41mm, 37mm, grau, grün.., das hat aber nichts mit der Haltbarkeit zu tun. Die grauen 41mm sind einfach die ältere Version, die die B3 und die meisten B4 ab Werk drin hatten, sie sind etwas höher, weil sie im Gummi weicher ausgelegt sind als die späteren grünen ab 1996, im eingebauten zustand ist die Höhe nach ein paar km meiner Erfahrung nach gleich, außer vielleicht einem kleinen placebo-mm.
    Nach dem weiteren Zusammenbau beider Seiten anschließend prüfen, ob die Federenden jetzt beim Lenken nicht mehr auf dem Federteller rutschen/ springen.



    Wenn das jetzt in Ordnung ist, das Geräusch immer noch da ist, aber jetzt dumpfer (wie bei mir ;) ), dann


    Zweite Prüfung: Kippt/ Arbeitet die Stoßdämpferpatrone beim Lenken im Stoßdämpferrohr?Begründung: Wenn beim Stoßdämpferwechsel das Gewinde des Dämpferrohres verrostet war, habt ihr die Überwurfmutter zwar scheinbar auf Drehmoment festgezogen, aufgrund des Rostes sitzt die Dämpferpatrone aber trotzdem nicht fest unten drin. Evtl. haben sich nach ein paar Kilometern auch noch Teile des Dämpfers minimal gesetzt.
    Wenn der Dämpfer nicht korrekt fest drin sitzt, kippt er beim stärkeren Einlenken ab einem gewissen Punkt. Das Rucken überträgt sich auf die Schraubenfeder die darauf hin "bongt".
    Maßnahme: Wagen an einem Rad anheben und mit der großen Rohrzange durch die Schraubenfeder an der Überwurfmutter ansetzen und vorsichtig nachziehen (ja, in diesem Punkt geht es m.E. auch ohne Spezialwerkzeug, weil man gut dran kommt und das Drehmioment aufbringen kann). Andere Seite ebenso.


    Wenn man hier noch ein paar mm nachziehen kann, dann wird danach Ruhe einkehren (wie bei mir ;) ).
    Gibt es noch weitere Erfahrungen dazu? Dann wären Ergänzungen super, aber bitte nur zum Klong- Phänomen.Alle Angaben ohne Gewähr :D

  • Schön, dass es -zum gefühlten 34. mal - ein weiterer Bericht zu dem Thema geschafft hat, verewigt zu werden.


    Ueppich hat es auf den Punkt gebracht, danke!

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