Nach Überholung des Mengenteiler Probleme mit Gemischregelung über Drucksteller (NG)

  • Hallo,


    nachdem ich meinen NG mit Standschaden am Mengenteiler im letzten Jahr zum laufen bekommen habe (siehe: Leitung am Mengenteiler vertauscht) und bereits 12 tkm gefahren bin, wollte ich endlich den Originalzustand wieder herstellen und habe mir einen überholten und gereinigten Mengenteiler gekauft.
    So einfach austauschen und alles ist in Ordnung klappt natürlich nicht, das war mir vorher klar. Also habe ich erstmal den Systemdruck überprüft. Beim alten Mengenteiler und neuen Mengenteiler gleich konstant bei 6,2 bar wenn die Pumpe läuft. Bei Zündung aus fällt der Druck sofort auf ca. 3 bar und bleibt dort auch für lange Zeit. Druckregler und Speicher scheinen also ok zu sein.
    Mit dem neuen Mengenteiler und einem anderen gebrauchten Drucksteller habe ich angefangen und versucht eine Grundeinstellung hinzubekommen. Das hat geklappt, aber der Motor lief viel zu mager im Leerlauf.
    Habe dann versucht die Grundeinstellung am Drucksteller zu verändern, um den Unterkammerdruck anzupassen. In beide Richtungen in kleinen Schritten probiert und keinen zufriedenstellenden Motorlauf erreicht.
    Der Druckstellerstrom schwankte auch teilweise nicht mehr so wie er sollte. Er geht auf z.B -10mA dann dreht man leicht an der Steuerkolbenschraube Richtung mager wandert der Strom langsam auf +10mA und bleibt dort. Minimal Gas geben fettet natürlich an und der Strom wandert wieder zurück auf -10mA. Also Grundeinstellung nicht möglich.
    Falschluftquellen gibt es aus meiner Sicht nicht. Die Lambdasonde ist gerade mal 12 tkm alt. Mit abgezogenem Drucksteller läuft er tadellos, wenn der Steuerkolben und der Drucksteller nicht komplett verstellt sind. Kann es sein, dass die Lambdasonde im sehr heißen Zustand versagt?


    Hatte jemand schonmal so ein Problem? Kann das die Sonde sein (ist glaube eine von Bosch) oder der Drucksteller hat ein Problem und ist nicht in der Lage genug anzufetten oder abzumagern. Die Sondenspannung habe ich nicht direkt gemessen, da man das Regeln eigentlich am Druckstellerstrom sieht.


    Gruß Mario

  • Heute ist er kalt (ca. 15 Grad) gut angesprungen, er dreht für meinen Geschmack beim Starten etwas hoch ca. 1500 U/min, geht dann aber gleich runter auf ca. 1000. Ist das normal? Kenne das so vom ABK nicht, da sind es maximal 1200.
    Den Druckstellerstrom habe ich mir mit dem Multimeter in den Innenraum gelegt und bin losgefahren. Der Drucksteller fettet gut an, was man am positiven Strom und auch am Fahrverhalten merkt, zieht super, läuft rund, alles perfekt. Dann wenn er warm wird fängt der Drucksteller an den Strom weiter und weiter in den negativen Bereich zu regeln bis Anschlag -10mA. Und dann geht es auch langsam los, dass ich unter 1200 Umdrehungen ein Stottern habe, besonders ungünstig beim Anfahren. Bei höheren Drehzahlen läuft er ganz normal. Beim Rollen im Leerlauf regelt der Drucksteller zurück gegen 0 mA und pendelt, kuppele ich ein und beschleunige geht der Strom sofort wieder runter auf -10mA.


    Was kann das sein? Ich denke er läuft zu fett und stottert deshalb - deshalb auch negativer Strom. Bei zu magerem Gemisch gibt es doch einfach nur weniger Drehmoment ohne stottern? Liege ich da richtig?


    Beim nächsten Versuch drehe ich die Grundeinstellschraube am Drucksteller noch weiter raus, damit er vom Grundnivau etwas magerer wird. Die Lambdasonde scheint also im Prinzip schon zu regeln, nur der Drucksteller kommt teilweise in die Begrenzung. Ich denke das sollte so nicht sein.


    Gruß Mario

  • Wenn du an der Schraube im Drucksteller stehst, kannst du ihn erfahrungsgemäß wegwerfen. Habe es bei meinem alten Drucksteller auch mal getestet, nachdem ich meinen Mengenteiler habe überholen lassen - den Druckstellerstrom bekommst du danach nicht mehr vernünftig eingestellt. Besorge dir einen intakten Drucksteller und dann geht's weiter. Wenn Falschluft ausgeschlossen werden kann (am besten mit Druckluft ins Unterdrucksystem prüfen), Zündung auf 15 Grad abgeblitzt ist und die sonstigen Kandidaten wie Lambdasonde auch in Ordnung sind, müsst du nur noch den Druckstellerstrom einstellen.

  • Danke für den Hinweis! Ich versuche mich jetzt erstmal schrittweise an die richtige Einstellung ranzutasten. Wenn man bis zum Anschlag dreht kann man den Drucksteller auch beschädigen. Habe dazu hier ein interressantes Video gefunden von "Vitali", leider nur auf Russisch:


    https://www.youtube.com/watch?v=APGN0BuTdI8


    Er macht die Einstellung mit einer Druckabfallmessung am Manometer. Es soll auch Leute geben, die einen Messschieber nehmen und die Einschraubhöhe der Stellschraube messen, was aber nicht empfohlen wird wegen Ungenauigkeiten beim Messen.

  • Jetzt habe ich den Drucksteller in Schritten von 1/8 Umdrehungen immer weiter in Richtung mager gedreht und natürlich im Leerlauf auf +-0mA nachgestellt und jedesmal eine Testfahrt mit Multimeter gemacht. Das Stottern wird nach und nach weniger bzw. die Stotterdrehzahl wandert immer weiter nach unten, jetzt unter 1000 U/min (Beim Anfahren merkt man es deutlich). Bei Konstantfahrt pendelt der Druckstellerstrom jetzt bei knapp +10mA. Scheint so als wenn die Anfettung über die Stauscheibe dann nicht ausreicht und der Drucksteller ständig nachregelt.


    Ist das normal? Im Leerlauf sollen es ja +-0mA sein. Beim konstanten Fahren sollte es doch auch so sein oder nicht?

  • Danke für die Lektüre! Das ist die beste Funktionsbeschreibung der KE-Jetronik die ich kenne. Habe das Dokument auch schon länger auf meinem Rechner, nur einfach nicht mehr daran gedacht.


    Heute habe ich nochmal die Kurbelgehäuseentlüftung, die Lufthutze und die Stauscheibe begutachtet:
    Letzte Woche erst den Luftfilter gewechselt und alles sauber gemacht und jetzt schon wieder Öl auf der Stauscheibe. Ist das normal beim NG? Sollte man nicht lieber einen Ölabscheider einbauen? Der alte Luftfilter war total verölt und beim Neuen dauerts auch nicht lange. Also das KGE-Rohr verschlossen und den Ausgang am Motoblock mit einem alten Kühlerschlauch nach unten Richtung Unterbodenschutz gelegt. Mal sehen was sich da mit der Zeit ansammelt.


    Weiterhin habe ich heute einen anderen gebrauchten Druckregler eingebaut und den Systemdruck gemessen. Ergebnis: auch genau 6,2 bar, wie beim Anderen. Den Drucksteller musste ich danach ein wenig Richtung mager anpassen, damit er normal lief. Das liegt vermutlich an der Rücklaufleitung, die über den anderen Druckregler einen anderen Gegendruck hat.


    Auf jeden Fall habe ich immernoch ein ruckelt/stottern im Drehzahlkeller < 1000 U/min insbesondere beim Anfahren. Komme nur schwer los und dann gib es einen kleinen Ruck und er zieht gut weg. Der Druckstellerstrom regelt beim konstanen Fahren auf ca. -4mA und im Leerlauf auf 0 zurück und er läuft sonst seidenweich.


    Was könnte es jetzt noch sein (meine Vermutungen):


    1. Drucksteller Grundeinstellung stimmt noch nicht ganz / Regeln tut er definitiv, Lambda scheint auch ok zu sein. Vielleicht sollte ich mal den Unterkammerdruck messen. Wo macht man das? Hinten am Anschluss neben dem Rücklauf zum Druckregler hin?
    2. Stauscheibe hängt vielleicht minimal zu tief und deshalb ist es schwerer vom Leerlauf heraus genügend anzufetten und die Stauscheibe nach oben zu ziehen.
    3. Oder das Stauscheibenpoti macht mir plötzlich Probleme. Da habe bis jetzt nichts dran gemacht.


    Die Sache mit der Stauscheibe und dem Poti werde ich demnächst mal testen, denn ich habe noch eine komplette Stauscheibeneinheit mit Poti zum Austauschen liegen.


    Auf jeden Fall nochmal danke! Der Motor läuft sonst wirklich super und macht total Spaß zu fahren. Laufruhe, Leistung, Klang und das Beste ist das Ansprechverhalten, einfach der Wahnsinn. Welches Auto von heute reagiert so direkt auf das Gaspedal. Wenn ich das z.B. mit dem ABK vergleiche, dann fragt man sich. Aber man gewöhnt sich an alles und dafür ist er auch sparsamer.


    Gruß Mario

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