Trommelbremse hinten beim B3 1.8PM

  • Mahlzeit!


    Da bei mir ein Bremszylinder undicht geworden ist (Bremsflüssigkeit läuft unten aus der Trommel) wollte ich nun gleich links und rechts Zylinder und Beläge tauschen.
    Nun ist es ja beim B3 so, dass die Radlager in der Trommel sitzen. Braucht man zur Demontage wirklich einen Abzieher wie es im Etzold steht, oder lässt sich die Trommel nach Lösen der äusseren Schraube und hochdrücken des Rückstellers mit nem Hammer abklopfen?


    Mercy



    Gruß aus Niederbayern



    P.S.
    Kann man die Radlager wiederverwenden oder sollte man diese ebenfalls austauschen?

  • Hallo,


    also ich habe noch nie einen Abzieher benötigt um die Trommel von der Achse zu lösen.


    Wichtig ist, dass du vorher den Keil hochdrückst. Dann sollte die Trommel mit leichten Gummihammerschlägen runter gehen.
    Doch grau ist die Theorie. Wahrscheinlich brauchst du viel mehr Schläge, einige Flüche und einen
    großen Schraubendreher um die Beläge zu überreden die Trommel frei zu geben.


    Falls die Trommel schon eingelaufen ist kannst du mit der Flex und einem Schmirgelpapieraufsatz den Rand, den die Bremsbeläge in die
    Trommel gedrückt haben, abschleifen. Das geht ganz gut. Vorher evtl. prüfen ob die Trommeln die Verschleißgrenze erreicht haben.


    Du mußt das Radlager nicht erneuern. Das würde ich nur erneuern wenns laut ist und krach macht. Vorher das Spiel des Radlagers
    überprüfen. Dazu Rad aufbocken, Schrauben sind noch fest, Handbremse lösen und horizontal und vertikal mit beiden Händen
    wechselseitig am Rad drücken und ziehen. Bisschen schwer zu erklären. Wenn deutlich Spiel vorhanden kann das Radlager auch gewechselt werden.

  • Die Radlager sind nur ganz leicht reingepresst.


    Die kann man vorsichtig mit einem großen Schlitzschraubendreher und einem Gummi Hammer herausschlagen.


    Wichtig ist nachher mit viel Fett einschmieren.


    Gute Radlager kaufen. Ich hab mal billige Flennor Radlager gekauft, die sind auf dem Radzapfen fest gegangen. Hab die dann
    kaum noch los bekommen.

  • Die Radlager sind freie Kegelrollenlager, da wird nix gepresst sonst bricht der Radzapfen ab.
    Das muss so eingestellt werden, dass das Lager spiel hat.
    Lager soll Handfest drauf sein und nicht bis zum anschlag angezogen.
    Am besten mit montiertem Rad das spiel prüfen.

  • Also pro Trommel gab es 2 Lager(eines innen, eines aussen) welche jeweils aus 2 Teilen bestanden, ein Teil mit den eigentlichen Kugeln und eine Schale. Die Teile mit den Kugeln fallen einem praktisch schon entgegen, das Gegenstück allerding lässt sich nicht einfach raus und wieder reinstecken. Zumindest bei mir nicht. Da meine Trommeln nur noch aus Rost bestanden hab ich mir neue geholt und gleich neue Lager gekauft, diese habe ich mit einer Gewindestange vorsicht in die Trommel gepresst.
    Für das Einstellen der Radlager gibts ne Anleitung beim Etzold auf Seite 154. Etzold Nach dem Einlegen des äusseren Radlagers (vorher ordentlich mit MOS2-Fett schmieren) wird die Druckscheibe aufgelegt, die Mutter drauf und so festgezogen dass sich die Druckscheibe mit einem Schraubenzieher noch bewegen lässt, dann die Kronensicherung drauf und mit dem Splint sichern(siehe Link). Nach einer Probefahrt hab ich das Auto hinten nochmal aufgebockt und ein bischen an den Rädern gerüttelt, bei einem musste ich nochmal nachziehen. Jetzt läuft es geräuschlos.
    Link

  • btw.


    Beim Entlüften ist mir aufgefallen, dass aus den Trommeln hinten kaum Bremsflüssigkeit rausläuft wenn ich die Entlüftungsschraube öffne. Dann hab ich mal versucht den Hebel am Bremskraftregler vor und zurück zu drücken, das ging keinen mm mehr. Ich hab mir den Bremskraftregler dann mal etwas genauer angeschaut. Irgendwas hat das Aluminium Gehäuse im Bereich der Schlauchanschlüsse fast komplett weggefressen. 8| Die Leitungen konnte man mit der Hand da rausrupfen. Was kann denn Aluminium derart zersetzten?


    P.S.
    Auf dem 4. Bild sieht man wie ein Dämpfer nach 27 Jahren Niederbayern aussehen kann. :blackeye:
    Natürlich kein Tropfen Öl mehr drinnen.

  • Was kann denn Aluminium derart zersetzten?

    Natriumchlorid aka Hauptbestandteil von Streusalz.
    Normal hat Aluminium reaktionsbedingt eine dünne Schicht Oxid drauf, die wird aber durch Laugen und Säuren gelöst. Dann setzt sich das Alu mit Salz um und man hat dann den Lochfraß.

  • Die Radlager sind freie Kegelrollenlager, da wird nix gepresst sonst bricht der Radzapfen ab.
    Das muss so eingestellt werden, dass das Lager spiel hat.
    Lager soll Handfest drauf sein und nicht bis zum anschlag angezogen.
    Am besten mit montiertem Rad das spiel prüfen.

    Bitte vorher sorgfälltig lesen. Es geht um den Ausbau der Radlager aus der Bremstrommel.

  • Die beiden Lagerschalen, die in der Trommel sind haben eine Übergangspassung und lassen sich in der Regel mit einem Durchschlag, einem kleinen Hammer und viel Gedult aus der Bremstrommel schlagen. Bei den anderen beiden würde ich schon fast von einer Spielpassung ausgehen, da sie sich von Hand verschieben lassen (jedenfalls auf korrosionsfreien Bauteilen).
    Wie weit man bei der Montage dann schlußendlich die Lager festzieht, steht auf einem anderen Blatt.

  • So, der Bremskraftregler ist bestellt, mit 80Euro für ein neues ATE-Teil eigentlich doch relativ günstig. Die Leitungen werden allerdings ne Scheißarbeit. Die beiden Leitungen zu den Hinterrädern mache ich gleich komplett neu, die beiden von vorne werde ich an einer Stelle im Bereich der Hinterachse wo man gut rankommt dann stückeln.
    Kann ich gleich mal testen wie es mit dem Bördeln hinhaut.

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