Neulack oder Patina?

  • Hallo alle zusammen,


    ich bin glücklicher Besitzer eines originalen Audi B1 mit H-Kennzeichen.
    Leider müssen Motorhaube und Kofferraum definitiv lackiert da sie schon grundiert sind.


    Jetzt die spannende Frage: Das Dach ist auch schlimm mitgenommen aber ohne Rost.
    Sollte ich trotzdem alles oberhalb der Türkante lackieren oder zerstöre ich mehr da ich dann keinen Originallack mehr habe?


    Kennt sich jemand mit klassikern gut aus und kann mir helfen?


    MfG an alle

  • Ich bin sputniks meinung. An einem neulackiertem auto hast du bedeutend mehr spaß, glaub mir.


    Bedenke, dass man kaum noch nitrolacke bekommt, die damals verwendet wurden. Heute gibts nur noch wasserlacke, und den unterschied sieht man meist. Wenn nicht gleich, dann nach ein paar monaten. Und dann fängst du wieder an.

  • Hallo "Raketenguenter",
    das ist schlicht 'ne Glaubensfrage, ein richtig oder falsch gibt es da nicht.
    Der aktuelle Trend in Oldtimerszene ist allerdings eindeutig: möglichst viel Erhalt von Original, auch beim Lack. Soll heißen: lieber ein patinierter, nicht perfekter Originallack als eine Nachlackierung.
    Aber auf Deinen Wagen bezogen kann ich da auch nicht viel mehr sagen, ohne zumindest mal ein Foto gesehen zu haben.
    Es gibt aber heute reichlich Möglichkeiten, einen verwitterten oder sonstwie angegriffenen Lack so aufzuarbeiten, daß es der Originallack bleibt, er aber nachher trotzdem kaum wiederzuerkennen ist und wie neu aussieht. Vorraussetzung selbstredend: es ist überall noch Lack vorhanden. Die Aufarbeitung sollte man aber einem Profi überlassen, wenn amn selber keiner ist (so wie ich). Die Kosten bei meinem B3 für eine komplette Lack- und Kunststoffteileaufbereitung lagen bei 700,- €. Aus meiner Sicht gut angelegtes Geld, er sieht wieder aus wie neu. Der Aufwand beim B1 kann natürlich etwas höher liegen, da die Lackqualität sich vom B1 bis zum B3 zum Positiven verändert hat.
    Da, wo schon Grundierung zu sehen ist, muß auch nicht zwingend eine Neulackierung fällig sein. Sind die Stellen nur klein (und abhängig von der Lage) können sie ggf. "Smartrepair-mäßig" aufgearbeitet werden und der restliche Lack wird wie oben beschrieben aufgearbeitet.
    Wie gesagt: ohne Bilder reine Spekulation.
    Ist dann doch eine Nachlackierung fällig, so empfehle ich den Gang zum Oldtimerspezialisten und nicht zum "normalen" Lackierbetrieb. So hatte irgendein "netter Zeitgenosse" in die Beifahrertür meines B3 vermutlich mit einem Einkaufswagen eine fette Riefe reingehämmert. Da ging so gar nichts mehr, die Lage der Riefe schloss Smartrepair aus, der obere Teil der Beifahrertür mußte bis zur Kuststoffleiste nach Beseitigung der Riefe nachlackiert werden. Der Spezialist meines Vertrauens hat dafür vorab Probebleche lackiert, die dann auch erst einmal gründlich einige Tage trocknen durften, um so den richtigen Farbton zu treffen. Das Ergebnis letztlich: perfekt, der Außenstehende wird keine Nachlackierung entdecken können.
    Wie Du siehst, vertrete auch ich grundsätzlich die Meinung: Original vor "Fälschung", betone aber auch nochmals meinen Eingangshinweis, daß es am Ende Geschmackssache ist.
    Viele Grüße, Sascha.

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