Audi 80 NG Lambdaproblem/Steuergerät defekt?

  • Hallo zusammen!


    Haben einen Audi 90 NG1 98kW. Sollte zum Audi 80 B4 kein großer Unterschied sein, deshalb die Überschrift.


    Das Problem ist folgendes:


    Bei einer längeren Fahrt fiel mir starker Abgasgeruch nach unverbranntem Kraftstoff auf. Also hab ich kurzerhand mal die Lamdaregelung geprüft. Das ganze hab ich mit aufgestecktem Stecker gemacht, so wie es sich gehört. Dabei habe ich eine Spannung von konstant 1,6V gemessen, was eine Lambdasonde garnicht bringen kann. Also hab ich den Stecker abgesteckt und am Kabel was zum Steuergerät geht zu Masse gemessen. Immernoch 1,6V, also muss die Spannung vom Steuergerät kommen. Von der Lambdasonde kommen 1,x mV - 2,x mV pendelnd, also nix brauchbares.


    Ist jetzt wirklich das Steuergerät defekt? Kann doch nix anderes mehr sein, oder?


    Danke schonmal

  • frage ist an welchem Kabel du gemessen hast und wieviel Anschlüsse deine Sonde hat,
    in der Regel ist die Signalleitung schwarz oder Grau, weiss ist die Sondenheizung, dort kommt vom Steuergerät auch Spannung wenn der motor warm ist weniger als wenn er kalt ist

  • Hallo! Definitiv am Sondenkabel. Also am grünen, wo das schwarze von der Sonde draufgeht und dann zum Steuergerät. Vielleicht sollte ich noch erwähnen das ich Kfz-Mechatroniker bin und somit weiß was ich tue und messe. Will nur ne zweite Meinung, weil ein defektes Steuergerät äußerst selten ist.


    Ich habe drei Kabel, davon gehen zwei weiße auf einen Stecker, das ist die Sondenheizung. Das schwarze geht auf ein grünes Kabel, das ist die Signalleitung.

  • Das wußte ich nicht, darum fängt man mit dem einfachsten an.


    Das Steuergerät hat in der Aufwärmphase eine Komparatorspannung die um 0,5V Betragen sollte, das hattest du sicher in der Lehre.
    Die maximal zu erreichende Spannung einer Sprungsonde beträgt 1V, ich habe aber noch nie nachgemessen was passiert wenn das Gemisch total daneben liegt.


    Hast du mal das Signalkabel der Sonde gegen Masse gemessen einmal mit Kabelführung zum STG und einmal ohne. Sollte sich die Spannung in der Signalleitung mit STG erhöhen muss auf jedenfall was faul sein.

  • Wie schon geschrieben, von der abgeschlossenen Sonde kommen am Signalkabel irgendwas im 1,... - 2,... mV an. Wenn ich das Kabel aufstecke und dann gegen Masse messe, irgendwas um die 1,6V dauerhaft. Das gleiche abgesteckt am Kabel was vom Steuergerät kommt gegen Masse. Meine Vermutung ist jetzt das das Steuergerät defekt ist und die Sonde durch die Spannung zerstört hat, deshalb die 1,irgendwas mV von der Sonde selber.


    Die 0,5V die du meinst ist die Referenzspannung bei eingeschalteter Zündung. Diese dient zum Überprüfen auf Kabelbruch und Kurzschluss der Sonde. Ob die jetzt in Abhängigkeit von der Motortemperatur vom Steuergerät losgeschickt wird weiß ich nicht, kann aber gut sein, da ich bei kaltem Motor sogar ca 2,1V messe (+0,5V gibt 2,1V). Die 1,6V messe ich bei Betriebstemperatur. Der Druckstellerstrom liegt bei etwa 9 - 10mA, wobei ich nicht weiß ob das Multimeter richtig herum angeschlossen war, könnten auch minus 9-10mA gewesen sein. Durch drehen an der Einstellschraube kann ich den Druckstellerstrom auch nicht ändern. Würde also auch dazu passen, da dieser in Abhängigkeit von hauptsächlich der Lambdasonde pendeln muss.


    Eine Lambdasonde kann max. 1,0V bringen, das ist richtig, egal wie fehlerhaft das Gemisch ist.


    Trotzdem zweifle ich immernoch irgendwie, weil ein Steuergerät äußerst selten defekt geht.

  • Das ein Steuergerät selten defekt geht ist leider nicht richtig, wie es beim Audi 80 ist weiß ich nicht aber gerade in der Opel-Schiene passiert das tatsächlich häufig (Motorsteuergerät)


    Ich würde mir mal eins zum Test besorgen, deine Vermutung dass es das STG ist dürfte mitlerweile unumgänglich sein, mir fällt zumindestens nix ein.

  • Nabend ,
    ich tip auf ne def. lambda prüf die mal wie ich in dem link beschrieben hab
    gruß sonic
    http://www.share-online.biz/dl/EJFDTFTM84
    ups überlesen
    p.s zitat von 80b4
    Der Druckstellerstrom liegt bei etwa 9 - 10mA, wobei ich nicht weiß ob
    das Multimeter richtig herum angeschlossen war, könnten auch minus
    9-10mA gewesen sein. Durch drehen an der Einstellschraube kann ich den
    Druckstellerstrom auch nicht ändern


    wenn der DS bei 9-10 mA egal ob + oder - ist läuft der schon an der Regelgrenze da geht gar nichts mehr mit Lambda-regelung ,NG DS-Strom liegt bei 0mA +-1 mögliche ursachen falschluft ,kat def.,abgas anlage undicht . Abhilfe durch beseitigen der Falschluft ,Undichtigkeiten VOR der LS beseitigen (evt.krümmer gerissen ,Dichtung kaput) KE in grundeinstellung bringen und DS-Strom neu einstellen.

    Die Qual der Wahl :dance:


    Audi 90 bj89 136ps original 650tsd Km
    Audi 90 bj90(7A) ca.190ps original 212tsd Km
    Audi 90 bj91 133ps original 255tsd Km
    Audi Coupe bj91 133ps original 240tsd Km hat jetzt einen neuen chef
    Audi Coupe Bj93 150ps original 220tsd Km
    Audi Coupe bj94 175ps original 125tsd Km
    +Golf 3 bj96 75ps lastesel er ist von uns gegangen

    Einmal editiert, zuletzt von sonic2004 ()

  • Hallo zusammen,


    kam es hier mal zu einer Lösung? Habe exakt das gleiche Problem. Lambda ist seit gestern neu. Das Steuergerät selbst gibt eine Spannung aus und hängt mit angesteckter Sonde konstant bei ca. 1,4V im Leerlauf --> Drucksteller dauerhaft bei +10mA.


    Ansonsten passen die NG üblichen Themen:


    - Falschluft (Ansaugung + alle Schläuche kontrolliert und auch der "Öldeckeltest" ist unauffällig --> Motor stirbt sofort ab)
    - Temp Sensor (liefert korrekte Widerstände in Abhängigkeit der Temperatur)


    Habe vor ca. zwei bis drei Jahren einen großen Rundumschlag gemacht mit allen Unterdruckleitungen, ESV Dichtungen, Dichtungen Ansaugkrümmer, Hydros, Kraftstoffpumpe, Temp Sensor, Lambda, Verteiler, Zündkabel, usw. Der NG hat es mir mit einem seidenweichen Lauf und schöner Leistungsentfaltung gedankt. Druckstellerstrom hat sich sauber einstellen lassen.


    Und jetzt das ;( Ich muss dazu erwähnen, dass ich keine Probleme mit Anspringen, Aussetzern oder dergleichen habe. Er läuft einfach an der Regelgrenze (zu fett). Keine Chance bei der AU.


    Eventuell kann einer von euch was dazu beitragen :stick:


    Viele Grüße und besten Dank

  • Steck mal die Lambdasonde ab und greif mit einer Hand an den Pluspol von der Batterie und mit der anderen an das Kabel Richtung Steuergerät (Du spielst also quasi Widerstand und gaukelst ein fettes Gemisch vor, Minuspol für mager). Ändert sich dann der Druckstellerstrom?
    Wenn ja, dann hast du wahrscheinlich wirklich irgendwo ein Problem mit Falschluft (Auspuffkrümmer z.B.) Wenn keine Änderung eintritt, dann ist wahrscheinlich tatsächlich das Stg defekt.


    Edit: Oder natürlich deine neue Lambdasonde ist Schrott ^^

  • Servus,


    erstmal Danke für deine Unterstützung! Habe es eben ausprobiert. Folgende Zustände stellen sich ein:


    Motor kalt, Zündung an:
    - Lambdaspannung kommt vom Steuergerät --> 0,5V (Prüfspannung) i.O. --> nimmt mit zunehmender Temperatur ab (Sondenheizung)


    Motor kalt, Starten:
    - Starten ohne Probleme
    - Druckstellerstrom zeigt Anfettung, aber nicht an Regelgrenze --> i.O. aus meiner Sicht


    Zunehmende Motortemperatur:
    - Stinkt ordentlich nach Sprit :D
    - Angeschlossene Signalleitung der Lambdasonde --> die bereits erwähnten ~1,4V
    - Druckstellerstrom wandert in Richtung Regelgrenze +10mA und verharrt dort. Einstellung über CO Schraube nicht möglich


    Dann die Vorgehensweise von scattered_thoughts:
    - Signalleitung erstmal nur abgesteckt --> Spannung an Leitung zum Steuergerät 1,2V --> n.i.O???
    - Dann an den Pluspol mit der einen Hand gegriffen und mit der anderen an die Signalleitung zum Steuergerät --> Spannung steigt auf 6,6V an. Druckstellerstrom wandert wieder auf +10mA


    An eine defekte Lambda habe ich auch gedacht. Aber das Verhalten mit der alten Sonde war das gleiche. Bei kurzen Gasstößen reagiert die Sonde mit entsprechenden Spannungssprüngen. Ich denke mal das passt schon. Klar, ein normales Multimeter ist dafür faktisch ungeeignet, aber ein Oszi hab ich nicht :(


    Mich verwirrt einfach die Spannung auf der Signalleitung welche vom Steuergerät kommt. Ich dachte es werden anfangs 0,5V angelegt für den "Plausicheck" und danach liefert ausschließlich die Sonde eine Spannung?


    Viele Grüße und besten Dank


    EDIT: Der "Regelkreis" mit abgesteckter Lambda sollte ja passen. Steigende Spannung --> Gemisch zu mager --> Drucksteller fettet an

  • Das spricht ja dafür, dass der Motor tatsächlich zu fett läuft und keine Falschluft gezogen wird.
    Hohe Sondenspannung -> Luftmangel im Abgas -> fettes Gemisch -> soll abmagern
    Temperatursensoren hast du ja schon überprüft, da könnte natürlich noch ein Kabelbruch ein Problem sein.
    Sonst kotzt vlt. eine Einspritzdüse zu viel Sprit in den Zylinder? Halte ich aber eigentlich für unwahrscheinlich.

  • Hallo zusammen,


    es war leider nicht das Steuergerät. Komischerweise passt jetzt die Spannung mit angesteckter Lambda, bzw. ist sie in Anbetracht des Fehlers "richtig". Egal welches Steuergerät. Ein Messfehler zum damaligen Zeitpunkt meinerseits möchte ich nicht ausschließen.


    Immerhin konnte ich den Fehlerspeicher erfolgreich auslesen, nachdem ich endlich herausgefunden habe dass es auf dem Sicherungssteckplatz 21 eine 10A Sicherung für die Diagnose gibt, welche bei mir durch war. VEZ und KE3 blinken 2312 (Kühlmitteltemperaturgeber G62) --> Kühlmitteltemperaturgeber getauscht --> keine Besserung. Der neue Geber liefert die gleichen Widerstände wie der alte von dem ich ja schrieb er sei/ist ok.


    Weiterhin habe ich die Leitungen nach Reparaturleitfaden bis zu den Steckern der Steuergeräte durchgemessen. Keine Auffälligkeiten. Auch die Leitungen zwischen VEZ und KE3 haben sauberen Durchgang.


    Inzwischen bin ich echt planlos... ?(


    Viele Grüße

  • Schau dir mal genau die Stecker weiblich am Motorleitungssatz Temperatursensor an. Wenn die Stecker keinen oder einen schlechten Kontakt zum Sensor ergeben, misst das Steuergerät einen zu hohen Widerstand bis unendlich und nimmt damit eine niedrige Temperatur am Kühlwasser an und die KE fettet an. Wenn die Kontaktzungen am Stecker keinen Kontakt mehr haben (Spalt), dann ist dringender handlungsbedarf.


    Ggf. mal Kontakt60 nehmen (ja ich kenne die nachteile von K...60 :) ).


    Oder mal den Widerstand am Steuergerät selbst messen. Die PIn müsste man halt mal herausbekommen....

  • Den Stecker habe ich bereits geprüft. Da scheint alles in Ordnung zu sein.


    Den Widerstand vom Temperaturgeber habe ich ebenfalls am Stecker zum Steuergerät (VEZ & Jetronic) gemessen - - > sind die gleichen Werte wie am Geber selbst.

  • Aber warum haben wir dann diese Fehlermeldung 2312?


    Bei dem Fehler findet man als mögliche Ursachen "Leitungsunterbrechung bzw. Kurzschluß in der Leitungsverbindung zwischen -G62
    und KE III-Jetronic-Steuergerät bzw. VEZ-Steuergerät".
    Das hast du ja schon gescheckt, oder?.


    Aber auch dauerhaft?
    Ggf. liegt ja ein Kabelbruch vor.


    Untersuche mal die Massekontakte am Motorleitungssatz.


    Das ist mehr oder weniger ein Verzeiflungsakt:
    Tausche mal den Zündanlaßschalter.
    Wenn der spinnt passieren die tollsten Effekte

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