Gewinde platt – Auto Schrott?

  • Guten Abend,



    ich hatte vor
    einiger Zeit begonnen mit der Reparatur der vier
    Lagerbuchsen/Gummimetall-Lager im Aggregateträger
    , hatte dann aber
    die Arbeit unterbrechen müssen wg. einem beruflich bedingtem
    Aufenthalt im Ausland.



    Weihnachten zurück,
    weiter gings: Alle Buchsen vom Aggregateträger und den Querlenkern
    ausgebaut, neue eingezogen, aber dann:



    Vor dem
    Festschrauben des A-Trägers habe ich mir die Gewinde in der
    Karroserie für die vier Befestigungspunkte des Trägers angekuckt.
    Grusel…., und zwar bei beiden Gewinden vorn am Träger.


    Ich habe dann die
    Gewinde beide gereinigt, gaaanz vorsichtig mit passenden
    Gewindeschneider (Vor- und Zwischenschneider), nur mit den Fingern
    gedreht. Beim rechten Gewinde ging‘s gut, in den Gewindegängen war
    komischerweise eine Karroseriedichtmasse. Aber dann: links kamen
    sofort die berüchtigten Drahtfäden. Schraube von Hand eingedreht, und beim Anziehen mit 25 Nm ist sie danach durchgerutscht. (Schrauben M10, neu, über
    VW-Classic geliefert, Teilenummern kann ich nachreichen).



    Und nun? Die Frage
    ist, ob man die Mutter, die in dem Karosserieholm sitzt für die
    M10-Schrauben, bzw. das Gewinde der Mutter reparieren kann.


    Ich habe zwar einen
    passenden Helicoil-Satz, aber ob das hält?? Time Sert versuchen? Die
    Mutter dürfte ja wohl ziemlich hart sein (Die M10-Schrauben sind
    10.9er Stahl). Gibt es andere Reparaturmöglichkeiten?? Hat jemand
    Erfahrung damit?



    (Ich kenne jemanden,
    der hat in einer ähnlichen Situtation den Holm aufgeschnitten, die
    Mutter ersetzt, und anschließend das Loch im Holm mit einen Blech
    zugeschweisst. Werde ich aber definitiv nicht machen, eher geht das
    Auto weg.)



    Grüße von


    Bernardo


    (aktuell :censored: )




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  • Hallo Bernardo,


    das ist eine sehr unschöne Geschichte, aber ich würde es mit einem guten Helicoilreparatursatz versuchen. Z.B. von Böllhoff. Kommt bei uns ganz standardmässig zum Einsatz, da die Gewinde durch die Helicoils sogar stabiler sind. Die Mutter ist hart, aber mit viel Druck und wenig Drehzahl geht das. Dauert halt etwas.


    Viel Erfolg!


    Gruß Matze

  • (Ich kenne jemanden,
    der hat in einer ähnlichen Situtation den Holm aufgeschnitten, die
    Mutter ersetzt, und anschließend das Loch im Holm mit einen Blech
    zugeschweisst. Werde ich aber definitiv nicht machen, eher geht das
    Auto weg.)

    Ich würds genau so machen. Bevor ich da mit Helicoil oder sowas rumbastel. Finde das eine legitime Lösung.

  • Möglicherweise ja , aber nicht einfach .
    Aber Audi muß sie ja auch beim Bau des Autos irgendwie
    da rein bekommen haben .
    Und die haben bestimmt nicht den Längsträger aufgeflext
    und dann wieder zugeschweißt !


    Grüße aus Wuppertal

  • Beim A2 haben die INgineure das cleverer gelöst. Da ist eine Öffnung, um die eingelegte 4-Kantmutter zu zu Wechseln.
    Bei den Audi 80 ist es blöd. Am Typ 89 könntre man Aufbohren und ein M12-Gewinde schneiden. Danach Lager und Schraube
    vom B4 verwenden.


    MfG Chris

    Audi 80 B3 2,3E NG Frontfräse (Sommerspaßauto) :D

    KE-Jetronic :nono: Invent-Jetronic :thumbup:



    2X Audi A2 1,4 TDI BHC/AMF

    1X Audi A2 1,4 BBY



    Bart0.gif

  • Im meinem B4 Bj 92 habe ich einen Heli_coil eingesetzt.
    Bis jetzt, nach vielen Jahren und einigen Ausbauten, hält es immer noch.
    Es muss ja 35 Nm +90Grad beim Anzug aushalten und dann noch die Kräfte beim Einsatz.
    Audi hat da wohl im Werk normales Schmierfett auf die Gewinde geschmiert, zumindest war bei mir so was drauf.


    Alternative wäre noch ein Ensat.
    Oder halt auf M12 umbauen....


    Das Auto wurde ich deshalb nicht entsorgen. Selbst wenn das Gewinde im Betrieb versagt, das Auto wird vermutlich nur Weich. Aber bitte nicht verklagen wenn ich hier irre.

  • Moin,
    also wenn du die M10 Ausführung hast, hast du Glück.
    Dann kann man nämlich auf die nächste Größe aufbohren, und eine M12 Schraube nehmen. Und die Lager bekommt man ja auch in M12 Ausführung.
    Also einfach ein Lager für M12 kaufen und das seine Gewinde auf M12 vergrößern + neue M12 Schraube, oder wenn es eleganter werden soll, zumindest beide vorderen, oder gleich alle 4 auf M12 umbauen.


    Haben wir an der Hinterachse von nem T89 Quattro bei nem Kumpel auch gemacht (Da haben wir PU Buchsen genommen, da konnte man sogar einfach die innere Hülse auf 12mm Aufbohren und musste nicht mal ein neues Lager kaufen), ist wesentlich eleganter als an der Karosserie rum zu flexen und einen neuen Gewindeeinsatz da rein zu tüdeln, und meiner Meinung nach auch eleganter als ein Helicoil (wenn man das gut macht, funktioniert das genauso, aber das muss man halt auch optimal hinkriegen).



    mfg Andi

  • Hi all,
    erstmal vielen Dank für die Hinweise.


    Das unmittelbare Ergebnis ist, daß ich die 'Ich-schmeiss-die Karre-weg - Phase erst mal überwunden habe.
    Wie ich es versuchen werde, weiß ich noch nicht genau, wahrscheinlich erstmal mit Helicoil, zumal nach dem Hinweis auf die stabile Reparatur oben von der katze.
    Das wird aber mal wieder dauern, bis ich dazu komme.


    An Umrüsten auf M12 hatte ich auch schon gedacht. Die Audi-Leute werden ja wohl einen Grund (oder Erfahrungen) gehabt haben, warum sie das in der laufenden Serie geändert haben. Solche Änderungen macht ja kein Hersteller ohne Grund.So long, und bleibt alle gesund
    Bernardo

  • Moin,


    Genau das Übel hat mich letzten Sommer auch ereilt, nachdem ich den Aggregateträger einmal abgesenkt hatte. Ich war auch kurz davor, das Auto wegzuwerfen, nachdem ich diverse Foren durchkämmt hatte. Nachdem fünf freie Werkstätten abgewunken und auf Audi verwiesen hatten und Audi selbst wiederum auch abgewunken und mir persönlich HeliCoil und Selbstmachen empfohlen hatte, habe ich mich an's Werk gemacht.


    Bei meinem B4 sind 12mm-Schrauben verbaut. Also auf die Bühne, vorsichtig aufbohren, passendes Gewinde mit großer Vorsicht geschnitten und HeliCoil-Einsätze mit hochfestem Loctite eingeklebt. Hält seither bärenstark, kein Spiel und die Schraube ließ sich, nachdem das HeliCoil etwa eine Stunde festgetrocknet war, mit dem vorgeschriebenen Drehmoment + Winkel anziehen. Hat seither auch schon eine Achsvermessung in der Werkstatt gesehen etc. und da gab es auch keinerlei Beanstandungen.


    Also: HeliCoil und ab geht's! :)


    Beste Grüße aus Kiel,
    Nico

  • Guten Abend,
    (Vorsicht! viel Text):

    der Aggregateträger ist nun (endlich…) wieder drin. In das ausgerissene Gewinde der
    A-Träger-Schraube Fahrerseite vorn habe ich ein Helicoil eingesetzt
    und die Gewindespirale mit hochfester Schraubensicherung eingeklebt.
    Die 35 Nm + 90° hat das reparierte Gewinde jedenfalls gehalten.


    Erneuert habe ich alle vier Buchsen des A-Trägers, alle Querlenkerbuchsen, das
    beifahrerseitige Getriebelager, das rechte Traggelenk, die vorderen
    Gummis des Stabilisators. (Innerhalb der letzten zwei Jahre auch
    beide Radlager, das rechte Domlager und Koppelstangen.)


    ABER: Das Auto ist nach wie vor nicht in Ordnung: ab ca. 70 bis 80 km/h gibt es
    deutliche Vibrationen am Vorderwagen – letztlich mein Ausgangsproblem, allerdings in stark abgeschwächter Form. Andere
    Problem zeigen sich nicht: Die Lenkung arbeitet sauber, auch bei
    etwas heftigerer Kurvenfahrt, knackt auch nicht, Geradeauslauf ist
    ok; Antriebswellen-Pumpen bei Kreisfahrt gibt‘s auch nicht.


    Ich denke mir nun (was soll ich auch sonst tun :huh: ), daß das primäre Problem gar nicht an
    der Vorder‘achse‘ zu suchen ist, sondern ganz woanders. Willsagen: die wirklich völlig zerfetzten hinteren Buchsen des
    Aggregateträgers (die vorderen waren ok!) sind nicht an
    Altersschwäche gestorben, sondern durch starke Vibrationen, die von
    einem ganz anderen Bauteil-Verschleiß verursacht werden. Finde ich
    diese Ursache nicht und fahre einfach weiter, werden die neuen
    Buchsen im A-Träger über kurz oder lang wieder zerreissen.


    Was kann es denn nun sein? Meine Vermutung ist: die Getriebelagerung ist fertig. Die
    Quelle der Vibrationen wäre dann, daß die komplette Motor-Getriebe-Einheit
    bei etwas höheren Geschwindigkeiten hinten Spiel hat,
    gleichsam in der Karosse rumrührt. Das würde erklären, warum die
    hinteren Buchsen des Trägers zerrissen sind, während die vorderen
    nicht einmal hätten ausgetauscht werden müssen.


    Die beifahrerseitige Getriebelagerung habe ich nun ja schon erneuert – vielleicht
    deshalb sind die Vibs jetzt deutlich geringer. Die fahrerseitige Getriebelagerung habe
    ich bisher nicht mal angekuckt. Ich hoffe, ich kriege ich die raus ohne Getriebeausbau.


    Oder bin ich in der falschen Richtung unterwegs, und es ist was ganz anderes? (Motorlager vorne links – vor dem
    ausgerissenen A-Träger-Gewinde – mache ich auf jeden Fall auch neu).


    Ideen + Tipps dazu? Würden mir helfen (wie schon bei der bisherigen Arbeit).


    Grüße, bleibt gesund


    Bernardo




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  • Eine Idee wäre es mal die Reifen testweise zu tauschen.


    Ich will jetzt deine Gedankenspiele nicht in Abrede stellen.
    Aber an gerissene Gummilager wirst du dich leider gewöhnen müssen.
    Deren Lebensdauer ist antiproportional zum Verkaufspreis.
    Inzwischen gibt es einige Lager nur noch von Audi Tradition zu früher "normalen" Preisen.
    Und die halten auch so lange wie früher.
    Und die anderen LAger für unter 3 EUR sind für meine Begriffe auch teilweise zu weich, dass der Träger zu weit nachgibt.
    Aber so ist die heutige Zeit.
    Die Teile werden immer billiger, die Arbeitszeit in Werkstätten immer Teurer.

  • Meine Idee wäre, die Flansche der Nabe/Scheibe/Räder mal richtig sauber machen, die Gelenkwellen ziehen und die inneren Gelenke überprüfen, im Zweifel erneuern und ebenso die äußeren Anlageflächen der äußeren Gelenkwellen sowie die Anlageflächen an den Radlagern reinigen.


    Möglicherweise wenn es dann nicht weg ist, auch nochmal die Radnaben und Scheiben vermessen. Natürlich kann es auch von den Felgen/Reifen kommen. Möglicherweise andere Felgen & Reifen probehalber draufstecken und
    schauen wie sich der Vorderwagen verhält.


    Aber Deiner Beschreibung nach kommt mir als erstes, inneres oder innere Gelenke defekt, daher Winkelfehler und Vibrationen. Schau mal auf die Laufflächen der Kugeln, gibt es dort Ausbrüche oder rauhe Flächen ist der Fall klar.



    Setze voraus, das die Querlenkerbuchsen und Traggelenke i.O. sind. Aber der Geschwindigkeitsbereich lässt auch hier defekte Querlenker oder/und Traggelenke erwarten. Also auch hier nochmal ganz genau hinschauen.

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