Zylinderkopfdichtung wechseln (lassen)?

  • Hallo nochmal zu einem anderen Thema. Ich habe einen B4 ABT, 134.000 km runter, gut gepflegt und nagelneuen Tüv ohne Mängel. Nutze das gute Stück als Alltagsauto und fahre ihn rund 50 km vor allem autobahnähnliche Bundesstraße.


    Der Werkstattmeister hat nach einer Motorwäsche (auf Anraten des Tüv-Menschen) festgestellt, dass wohl die Zylinderkopfdichtung ein wenig undicht ist. Er eminte, er würde es nicht machen solange kein größerer Ölverlust auftritt. Die letzten 15.000 km kam er mit 5 Liter aus.

  • 5 Liter auf 15000 km sind bei einem ABT oder ABK nicht viel, da der größte Teil bei diesen Motoren einfach verbrannt wird. Bei meinem ABK hat die erste Kopfdichtung 340 tkm gehalten. Das hängt aber auch stark vom Fahrstil ab und wenn der Wagen länger steht, dann kann die Dichtung auch plötzlich den Geist aufgeben. Man muss einfach abwägen. Ist der Ölverlust an der Dichtung viel, dann lieber wechseln. Oder behutsam fahren und immer regelmäßig beobachten. Ein Wechsel der Kopfdichtung ist allerdings auch kein großer Aufwand beim ABT.

  • Meine ZKD hat mit 90tkm am ersten Motor leicht angefangen zu Siffen und erst bei 191tkm wars dann so das er bis 1,5l auf 1000km weg gehauen hat.


    Bei unter nem halben Liter auf 1000km würd ich den auch einfach weiter fahren. Selbst in der Bedienungsanleitung steht was von biszu 1l auf 1tkm.

  • Habe nochmal nachgeschaut: Sowohl in der Audibetriebsanleitung als auch beim Etzold steht: "Ab einem Ölverbrauch ab 1 L pro 1.000km wirds bedenklich"


    Wie gesagt: Ölflecken gibts auch nach ner Woche Standzeit nicht, fährt sich ganz normal.


    Zum irgendwann selber Wechseln der Dichtungen: Wenn man die ZKD wechselt, sollte man auch die anderen am Motor mitmachen, oder?
    Ist das als Laie zu bewerkstelligen? Bisher habe ich Reifen, Lichter, die Luftfiltereinsätze und als Highlight den "Vergaser"gummiflansch gewechselt, Punkt. Ist die Gefahr nicht groß das eigentlich noch gute Auto (wie gesagt, frischer Tüv ohne Mängel, sehr guter Zustand, Zahnriemen vor 50.000 km, Lichtmaschine vor 30.000 km gemacht etc.) lynche? Oder kann man das an einem ruhigen We auch als Laie hinbekommen?

  • Guten Morgen, AT93WN,
    da du ja anscheinend keine 2 linken Hände hast und vielleicht einen kennst, der dir dabei etwas zur Hand gehen kann,
    sollte das mit Hilfe des Forums zu bewerkstelligen sein, wenn es dann mal soweit sein sollte.
    Es gibt ja hier einige gute Anleitungen dazu. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Da du zum Wechsel der Dichtung entsprechendes Werkzeug (2 verschiedene Drehmomentschlüssel, Gegenhalter Riemenscheibe, Vielzahnsteckschlüssel)
    und auch ein wenig Fachkenntnis benötigst ist das zwar kein mordsmässiger Aufwand, aber man kann auch so manches kaputtmachen, wenn man nicht
    gewohnt ist auf Sauberkeit zu achten und einige Grundregeln bzw. Verfahren berücksichtigt.


    Zum Beispiel solltest du darauf achten bei der Demontage des Zylinderkopfes die Kopfschrauben sachte, Stück für Stück und in der entsprechenden
    Reihenfolge zu lösen, sonst kann es dir passieren dass sich der Kopf verzieht. Der Motor sollte dafür ausserdem auch Umgebungstemperatur haben,
    also schon mindestens ein paar Stunden wenn nicht sogar einen halben Tag gestanden haben, ebenfalls um Verzug durch thermische Unterschiede zu verhindern.
    Ob das nur bei längeren Köpfen wie 5- und 6-Zylindern oder auch bei einem kleinen 4-Zylinder gilt, kann ich nicht sagen, aber Vorsicht ist immer gut.
    Um sicher zu gehen kannst du anschliessend den Kopf mit einem Haarlineal auf Verzug überprüfen.


    Wenn du schon dabei bist lohnt es sich sicher den Spanner des Zahnriemens mitsamt Riemen zu tauschen, wenn der nicht gerade nagelneu ist.
    Ebenfalls könnte es sich lohnen die Schaftdichtungen zu tauschen, denn wenn die Kopfdichtung schon so weit ist, dann die Schaftdichtungen sicher auch.
    Idealerweise benutzt du dafür eine entsprechende Zange (auch wieder Spezialwerkzeug) oder gehst das Risiko ein dir den Ventischlaft zu zerkratzen und ziehst
    die Dinger ganz behutsam mit einer handelsüblichen Spitzzange ab.
    Vorher muss aber die Nockenwelle und die Ventilfedern runter. Dafür brauchst du einen Ventilheber bzw. Drücker. und bei der Demontage der Nockenwellenlagerböcke
    gilt dasselbe wie bei den Kopfschrauben, sonst bricht dir wenn du Pech hast die Nockenwelle oder Einer der Böcke.


    Du siehst schon, der Aufwand hält sich relativ gesehen in Grenzen, aber du benötigst Einiges an Werkzeug.
    Ich gehe mal anhand deiner Schilderungen davon aus dass du so viel Spezialwerkzeug und Erfahrung nicht besitzt, also sollte dir ein Kumpel der Werkzeug besitzt
    dabei helfen, oder du leihst welches und lässt dir helfen. Evtl. findest du auch hier im Postleitzahl bzw. "User helfen Usern"- Bereich einen Helfer in der Nähe.


    Wenn du mutig bist und das alles in Eigenregie machen willst, können wir dir hier im Forum mit Sicherheit mit einer detaillierten Beschreibung der Arbeitsabläufe helfen,
    aber davon würde ich dir zumindest zum aktuellen Zeitpunkt abraten.


    Ansonsten natürlich die Kardinalslösung: Geh zur Werkstatt deines Vertrauens ;)

  • Also, den angeblichen Aufreger kann ich nicht verstehen.
    1/3 l Öl auf 1000 km ist bei den Fahrzeugen nach meinen Erfahrungen kein Ding. Schätze, das verbraucht sogar der neue TDI - Polo, den ich gelegentlich fahre.
    Außerdem kranken die 4 Zyl. des Konzerns durch Kurzstreckennutzung gern an inkontinenten " schwitzenden" Zylinderkopfdichtungen, zumeist 3-4 Zylinder, nach meinen Beobachtungen.


    Wenn einen das stört, oder die Undichtigkeit wirklich tropfend wird, würde ich handeln. Aber am eigentlichen Ölverbrauch wird sich vermutlich nichts ändern.
    Ausnahme, das Wägelchen verliert nennenswert Öl mit Hinterlassenschaften.


    Da würde ich mal den Tip des Werkstatttypen glauben und es beobachten.

  • Was bedeutet, die Zylinderkopfdichtung ist ein wenig undicht? Wenn an der Zylinderkopfdichtung kontinuierlich und zum Beispiel kurz nach einer Motorwäsche ein Verlust deutlich erkennbar ist, würde ich mich des Themas annehmen, bevor Wasser in den Ölkreislauf eindringen kann und ein überschaubarer Austausch der Zylinderkopfdichtung weitere Arbeiten nach sich zieht.


    Die Überprüfung der vorgeschriebenen und aktuell verwendeten Ölviskosität- und sorte würde ich in meine Betrachtung miteinbeziehen. Siehe hierzu auch Deine Frage und die Antwort von shorty_94.


    Mit Blick auf die geringe Laufleistung: Wie lange fährts Du den 80er schon und wie wurde der Wagen vorher bewegt? Es kann durchaus sein, dass ein verändertes Fahrverhalten den schleichenden Exitus der Kopfdichtung eingeleitet oder ausgelöst hat.



    Aber wenn ich zwischen zwei Ölwechseln 5 l Öl nachfüllen muss ist das für meinen Geschmack zu viel.

    shorty_94: Du kennst die 2.8er V6 nicht. Da können, je nach Fahrweise, 5 Liter auf 15.000 km wenig sein. Aber Du bevorzugst eh die Fünfzylinder. ;)

  • Ja, der Wagen wurde zuvor wenig gefahren. Hab ihn vor rund zwei Jahren mit 105.000 gekauft. War zuvor ein gepflegter Rentnerwagen, der damit sicher gesittet und umsichtig gefahren ist - das leite ich auch mal von den eingravierten Initialien auf den Schlüsseln her.


    Der Motor war schon zu Beginn am Schwitzen. Und es ist sicher die Kopfdichtung, Ventil ist trocken.


    Was heisst deutlich zu erkennen? Gab ne Motorwäsche und 400 km später wars an der Dichtung und daruntef ein wenig ölig.

  • hm, 1. Foto, verdreht, sieht man unterhalb 2. Zyl. das da Öl sein könnte ....entsprechender Glanz...
    2. Foto sieht man ein schwitzendes KW - Belüftungsgehäuse, das zum Block hin schwitzt... ? oder kommt noch von weiter oben = Zylinderkopfdichtung oder eben Ventildeckel was runter ?


    dann ist da ein Kabelanschluß, am Halter Lima, das Kabel selbst wurde nachträglich ummantelt ? Die Ummantelung ???? sieht aus, als sei die in Öl getränkt, würde ich, wenn dem so ist ändern.
    Kenne Verkabelung vom ABT nicht.


    Schau mal an der Spritzwand runter, höhe Stirnseite 4. Zylinder, unterhalb Wasserflansch, aus Kunststoff schwarz, auf die Getriebeglocke. Ist dort Öl zu sehen ?
    Schau auf die Schaltkulisse zum Getriebe. Die Schaltstange bzw. dortiger Simmering undicht ? - Kann man nur auf Grube oder Hebebühne erkennen.- Kann aber sein, das Getriebeölreste auf dem Kat als dunkle Flecken zu sehen sind. Gerade in Schräglage und im Stand des Fahrzeuges das Öl auf den Kat tropft und es immer im Stand anfängt zu stinken.


    Natürlich, wenn es stinkt, ist das nicht so schön und auf Dauer wohl nicht wirklich gesund. Dann würde ich mir die Inkontinenz(en) und den Motor/Getriebe genauer anschauen.
    Vielleicht würde ich selbst mir den Motor genauer auf mögliche Ölverschlammung anschauen und die KW-Belüftung, Ventildeckel mal abnehmen, etc. im Zweifel reinigen. Bei einem solchen Autowagen mit so deutlich geringer Laufleistung ?? 25 Jahre mit 135tkm ???


    Aber aus der Ferne ist das immer schwierig zu beurteilen. Aber was mir auch gerade durch den Kopf schießt, wann wurde der Zahnriemen gewechselt ?

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