NG Warmstartprobleme

  • Moin!


    Ich kämpfe bereits seit längerem mit Problemen beim Starten, wenn der Motor halbwarm ist. Hatte meine Problematik bereits in einem anderem Forum geschildert, leider konnte man mir nicht helfen, weshalb ich mein Glück hier versuche ;)


    Das Problem mit dem Orgeln tritt hauptsächlich nach kurzer Standzeit auf, wenn der Motor "halbwarm" (wenn überhaupt) ist - heute bin ich ca. 1 km gefahren und wollte dann wieder losfahren. Ca. 3 Sekunden georgelt und nichts passiert. Ich mache dann immer zweimal Zündung aus und an, damit die Benzinpumpe wieder anläuft. Dann läuft er meist auf der ersten Umdrehung. Ich muss allerdings ein klein wenig Gas geben damit er dann sofort da ist.


    Wenn ich das Benzinpumpenrelais überbrücke, kann ich den Motor abstellen und danach auch sofort auf der ersten Umdrehung wieder starten (auch ohne Gas geben zu müssen).


    Wenn der Motor betriebswarm ist und ich ihn nach ca. einer Minute wieder starten will, gehts auch auf der ersten Umdrehung. Allerdings klappt das nicht, wenn ich ihn sofort nach dem Ausstellen wieder starte - da braucht er 2-3 Sekunden.


    Falschluft habe ich akribisch abgesucht - und bereits im Winter zwei Schläuche ersetzt. Ich kann jetzt nirgendwo mehr Falschluft orten. Die Drehzahl liegt bei betriebswarmem Motor bei ca. 750 U/Min. Die Nadel vom Drehzahlmesser schwankt allerdings ca. 1 mm hin und her - ist das bei euch auch so?

    Gemacht habe ich bis jetzt folgendes:


    - Neue Benzinpumpe von Bosch. Sehe ich das richtig, dass das Cabriolet im Gegensatz zur Limousine kein extra Rückschlagventil besitzt, sondern nur den Druckspeicher?
    - Kraftstofffilter
    - Druckspeicher vor 2 Jahren gegen neuen von Bosch ersetzt
    - Zündkerzen sind 2 Monate alt von NGK
    - Zündkabel, Verteilerfinger und -kappe
    - Lambdasonde 2 Jahre alt
    - Klopfsensor neu
    - Benzinpumpenrelais neu
    - Ventildeckeldichtung und Ansaugkrümmerdichtung neu
    - Hosenrohr neu, altes hatte einen Riss und hat hörbar Luft rausgelassen
    - Temperatursensor 2 Jahre alt - Werte stimmen mit Diagramm überein
    - ESV vor 2 Monaten im Ultraschallbad reinigen lassen. Lediglich die Hülsen haben neue O-Ringe bekommen. Ich habe die Ventile ums Verrecken nicht aus den Hülsen bekommen - hat wer einen Tipp?


    Sowohl am Motorsteuergerät als auch an der VEZ liegen an beiden Pins
    gegen Masse der Steuergeräte die Widerstandswerte des Temperatursensors
    an, als wenn ich direkt am Sensor gegen Motormasse messe. Dadurch kann
    ich schonmal einen Fehler in der Verkabelung und unsaubere Massekontakte
    ausschließen.


    Die Ruhelage der Stauscheibe habe ich gerade erst auf 1,9 mm zur Tricherkante justiert und den Druckstellerstrom auf schwankend 0 mA eingestellt.
    Zündung ist auf 15 Grad im Diagnosemodus eingestellt.


    Benzindruck habe ich noch nicht messen lassen - wegen Haltedruck und Dampfblasenbildung. Ich finde, das steht nicht im Einklang damit, dass der Motor heiß sonst sofort startet und das Problem nur im lauwarmem Zustand auftritt.


    Ich hätte jetzt noch nachtropfende ESVs als Möglichkeit in Betracht
    gezogen, es sind noch die ersten aus dem Jahre 1992 und 230.000 km
    verbaut. Als ich sie ausgebaut hatte, war kein Nachtropfen feststellbar.
    Wie es im heißen Zustand aussieht, weiß ich natürlich nicht.


    Hat jemand einen guten Rat? ;) Im kalten Zustand springt er übrigens gut an (also wenn er über Nacht stand).


    Vielen Dank und Grüße
    Tom

  • Ja, habe die von Bosch vorgesehene BePu verbaut. Hat meine ich 6,5 Bar - um den Dreh jedenfalls.


    Und ja, das wundert mich, dass er 3-4 Sekunden zum Starten braucht - sind immerhin einige Umdrehungen, und ob das dem Anlasser guttut auf Dauer, weiß ich auch nicht.


    Kann mir jemand was zum Schwanken der Drehzahl sagen? Ich mache sonst nachher nochmal ein Video davon..


    Gruß

  • Wenn ich das Benzinpumpenrelais überbrücke, kann ich den Motor abstellen und danach auch sofort auf der ersten Umdrehung wieder starten (auch ohne Gas geben zu müssen).
    .
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    Gemacht habe ich bis jetzt folgendes:
    - Neue Benzinpumpe von Bosch. Sehe ich das richtig, dass das Cabriolet im Gegensatz zur Limousine kein extra Rückschlagventil besitzt, sondern nur den Druckspeicher?

    Da vermute ich mal ad hoc einen Abfall des Kraftstoff-Haltedrucks => Benzindampfblasenbildung im Bereich der ESV'e
    Bei gebrücktem BePu-Relais tritt das natürlich nicht auf, da es dann ja keinen "Haltedruck" gibt, sondern wegen laufender Pumpe permanent der normale Betriebsdruck (~6,5 bar) ansteht.


    Bei der Benzinpumpe ist zu beachten, dass meist ein Rückschlagventil direkt am Ausgang Seöbiger eingeschraubt ist; das Ding wird meist nicht diskret verbaut.


    Das Rückschlagventil wird unbedingt zur Aufrechterhaltung des Haltedrucks benötigt, da sonst der Druckspeicher den Haltedruck via BePu in den Tank abgeben würde; das Ding ist ja nix Anderes als 'ne Membran mit 'ner Feder. Da ist meines Wissens eingangsseitig kein Rückschlagventil integriert.


    Warum Dein NG jedoch bei betriebswarmem Motor dann wieder besser anspringt?!, ist mir - falls meine obige Vermutung zutreffen sollte - momentan allerdings noch nicht klar.

  • Das Abklemmen des KSV bringt keine Veränderung mit sich.


    Als Rückschlagventil findet man für den B4 mit NG-Motor "893 906 093". Der wird ja nach meinem Verständnis auf die Intankpumpe aufgeschraubt. Beim Cabrio finde ich allerdings bei Partscatalog kein entsprechendes Ventil. Beide haben aber den Druckspeicher "447 133 441". Wie ist das zu erklären?


    Edit - ich sehe gerade, dass die BePu von Bosch wohl schon von Haus aus ein Rückschlagventil drauf hat (0580464125). Hab ich beim Einbau gar nicht so wahrgenommen ;) Also sollte sich die Frage nach dem Rückschlagventil beim Cab damit wohl erledigt haben...

  • Er startet gut kalt und warm, sollte eigentlich kein Problem mit der Benzinzufuhr haben. <Halbwarm muesste heissen, dass das Kaltstartventil/ Duese nicht mehr einspritzt. Vielleilcht wird sie zu frueh ausgeschaltet? Das koennte heissen, dass viellecht der Temperatugeber ( der obere, nicht der Multifuzzi) defekt ist, oder das Steuergeraet das Ventil zu frueh ausschaltet ( ich weiss eigentlich nicht wie das Kaltstartventil angesteuert wird ).
    Ich wuerde das Ventil bei halbwarmen Motor herausnehmen und gucken ob es beim starten aktiviert wird. Zum testen ob der Motor gut anspringt wuerde ich per Hand etwas Benzin mit einer Spritze einspritzen.
    Kenne das von den Vergasern her, dass so ein halbwarmer Motor etwas schwieriger anspringt.

  • Moin,

    ich wollte das Thema noch mal wieder aufgreifen, denn die Problematik besteht nach wie vor.

    Ich habe seitdem neue Einspritzdüsen eingesetzt und die Lufthutze gegen eine neue gewechselt. Den Kraftstoffdruckregler habe ich testweise gegen einen anderen getauscht, ohne Verbesserung.


    Ebenfalls habe ich das Benzinpumpenrelais mal überbrückt, sodass die Pumpe dauerhaft läuft. Der Motor springt dann immer sofort an. Das hängt meines Erachtens damit zusammen, dass beim Abstellen die Pumpe weiterläuft und durch die sich absenkende Stauscheibe noch etwas Sprit eingespritzt wird. Wenn das Relais drin ist, ist mit dem Abstellen die Benzinpumpe ja sofort aus und es wird kein weiterer Sprit eingespritzt.


    Außerdem habe ich mir mal einen Schalter in den Innenraum gelegt, mit dem ich den Kontakt des Kühlmitteltemperaturgebers, der an das Steuergerät geht, unterbrechen kann. Dann wird nämlich das Kaltstartventil beim Starten angesteuert und der Motor springt spürbar besser an, ohne die Orgelei. Im kalten (15 Grad Außentemperatur) Zustand springt er ohne das KSV jedoch gar nicht an. Soweit ich es aus den Unterlagen gelesen habe, wird erst ab 40 Grad Kühlmitteltemperatur das KSV nicht mehr angesteuert beim Start.


    Habe zur Veranschaulichung heute mal 2 Videos gemacht - eines im halbwarmen Zustand (Stand nach Betriebstemperatur ca. 3 Stunden), und eines nachdem er auf Betriebstemperatur war und 3 Minuten stand.


    Ist die Spritmenge des Mengenteilers vielleicht zu gering, und weil die Kondensationsverluste bei nicht heißem Motor zu groß sind, springt er schlecht an?


    Grüße


    https://youtu.be/WSjINUi54f8
    https://youtu.be/PBCAa_P8Z14

  • Die Videos kann ich mir nicht ansehen.
    Das kann aber auch an meinem Rechner liegen.


    Gut, ich habe oben etwas den überblick verloren.
    Hast du inzwischen die Benzindrücke gemessen?
    Vor allen den Haltedruck. Gerade das gute Anspringen bei ständig laufender Pumpe macht mich stutzig.


    Ich kenne Warm-heißstartschwierigkeiten bei der K/KE-Jetronic gerne als Vakuumlecks (Falschluft).
    Das Kaltstartventil überdeckt nun dann gerne das zu magere Gemisch durch den zu tiefen Stand der Stauscheibe.
    Du hast ja gesucht, aber.....
    Die Oringe an den Einspritzdüsen sind neu?


    Mal die Werte der Sensoren an den Eingängen der Steuergeräte gemessen. Der Sensor kann ja richtige Werte haben, der Wert im Steuergerät ist ja entscheident. Ich hatte das Gerade beim Klopfsensor am ABC, so was findest du nur durch Zufall....
    Du hast ja vieles neu, ich denke das ist ganz was blöd einfaches...

  • Moin,


    also die Videos funktionieren bei mir.


    Benzindruck wollte ich beim Boschdienst messen lassen. Die wollten sich darauf allerdings nicht einlassen, sondern das Auto insgesamt dabehalten um den Fehler selbst zu suchen 8| Habe selbst leider keine Messuhr dafür. Ich kann mir aber nicht erklären, weshalb der Heißstart gut funktioniert - bei Dampfblasenbildung müsste das Startverhalten mit zunehmender Temperatur ja schlechter werden.


    Mit der Falschluft ist es das selbe, dann würde es ja auch nicht nur im halbwarmen Zustand, sondern immer dann sein, wenn das KSV nicht mehr einspritzt. Habe trotzdem alles akribisch abgesucht, und die O-Ringe an den Düsen auch erneuert. Das enizige wo ich nicht bei war, sind die Simmerringe. Prüfen kann man das wohl schlecht.


    Bislang habe ich am Steuergerät der KE3 nur den Temperaturfühler durchgemessen. Das wäre eine Arbeit für außerhalb der Saison die einzelnen Kontakte mit den Sensoren und Aktoren zu überprüfen.

  • Hast du mal bei der Kurbelgehäuseentlüftung komplett nach Falschluft gesucht ?


    Bei den NG's die ich bisher hatte sind die Gummis zwischen den Blechrohere nach der Laufleistung die Deiner hat extrem porös gewesen.


    Wie hast du eigentlich auf Falschluft geprüft ? Die üblichen Hausmittel ?
    Also Bremsenreiniger über alle Schlauchverbindungen, Öleinfülldeckel aufdrehen etc. ?

  • Moin,


    ich hatte während der Saison nicht die Zeit mich mit der Problematik weiter auseinanderzusetzen.


    Falschluft habe ich nachgeprüft, indem ich die einzelnen Schläuche ausgebaut und auch reingepustet habe, Druckverlust war da nicht zu merken.
    Außerdem habe ich jetzt einen neuen, zweiflutigen Abgaskrümmer drin sowie einen neuen Zündverteiler von Bosch.


    Testweise habe ich aus einem AAR den Mengenteiler inkl. Drucksteller / Stauscheibe / Poti gewechselt, aber auch das hat keine Veränderung mit sich gebracht.


    Was mir noch aufgefallen ist, im kalten Zustand (Kaltstartventil spritzt nicht mehr ein) beim Losfahren hat er nicht die volle Leistung und beschleunigt nur widerwillig. Außerdem schießt er in den Ansaugtrakt rein, wenn man das Gaspedal bis zur 2. Drosselklappe durchtritt, was sich als Plopp in der Lufthutze deutlich bemerkbar macht. Auf Betriebstemperatur ist das nicht so.


    Steuerzeiten habe ich nochmals überprüft, stimmen genau. Der Zündzeitpunkt passt auch genau mit abgeblitzten 15 Grad vor OT im Diagnosemodus. Fehlerspeicher habe ich heute mal ausgelesen - sowohl für die VEZ als auch für das Motor-STG gibt er 4-4-4-4 aus, also kein Fehler.


    Mit abgestecktem KSV springt er kalt nur nach langem Orgeln an, ich weiß leider nicht ob das normal beim NG ist.


    Vielleicht hat ja noch jemand 'ne gute Idee parat.


    Grüße
    Tom

  • Hallo,


    ich habe noch etwas experimentiert. Da ich noch einen Drucksteller von alten Mengenteiler liegen hatte, habe ich testweise die Stellschraube auf der Rückseite des Druckstellers reingedreht, insgesamt ca. 1/4 - 2/3. Der Motor startet dann in allen Zuständen ohne rumzuorgeln. Problem ist dabei, dass der Druckstellerstrom auf - 13 mA hängen bleibt - läuft also viel zu fett, und zwar im Leerlauf als auch bei höherer Drehzahl. An der CO-Schraube habe ich nicht korrigiert, würde aber ohnehin nur Einfluss auf den Leerlauf haben.


    Sonst weiß ich auch nicht weiter - vielleicht baue ich mir beim Schrotti nochmal einen anderen Mengenteiler und LMM aus, und teste dann nochmal.


    Kompression habe ich auch geprüft, liegt bei allen Zylindern auf 14 Bar.


    Grüße

  • Hallo,


    die CO-Schraube kannst du ruhig verstellen, dass hat keinen Einfluss auf den Leerlauf. Durch das Verstellen des Druckstellers ändert sich die Spritmenge pro mA Steuerstrom und dadurch kann der Drucksteller insgesamt mehr anfetten, was aber durchaus auch zuviel sein kann.


    Gruß Mario

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